Thread
Menü

Bei Klugheit: nur 66 Mio Euro pro Lizenz


06.09.2001 11:53 - Gestartet von Michael Sprafke
Bei Dummheit: vielleicht 6 Mrd Euro und sinkende Aktienkurse ...

Ich weiß nicht, wie in DK die Verstweigerungsregeln aussehen (würde mich nebenbei mal interessieren - vielleicht könnte teltarif.de ja mal recherchieren?), aber: 4 Bewerber für 4 zu vergebende Lizenzen - das ist doch die perfekte Einladung für jeden Bieter, seine Lizenz zum Mindestpreis zu bekommen.

Oder man ist so größenwahnsinnig wie ein bekannter deutscher, mittlerweile privatisierter Telefonkonzern und überbietet alle anderen bis zur eigenen Schmerzgrenze, nur um zu versuchen, den sechsten Mitbieter 'rauszudrücken.

Geschafft hat man es dann doch nicht, aber der Versuch war's wert; hat - soweit ich in Erinnerung habe - nur ca. 10 Mrd Mark für jeden der 6 Bieter gekostet - und sinkende Aktienkurse!

Eine solche Leistung hätte für einen Otto-Normal-Angestellten dei fristlose Kündigung zur Folge gehabt mit einem netten Arbeitszeugnis ("Er hat sich stets bemüht" oder so).

Aber für Vorstände galten schon immer andere Regeln. Für 10 Mrd. Mark Verlust gibt es immer noch ein dickes Lob von vielen alten Bekannten und Freunden aus Kultur und Politik.

Schließlichen flossen plötzlich und unerwartet 100 Mrd Mark in die Bundeskasse, die nun von Anlegern, Telefonkunden und sogar aus den Komunal- und Landeskassen der Bundesländer, in denen die UTMS-Lizenz-Inhaber sitzen (Steuerausfall durch Verlust-Abschreibung)zurückgezahlt werden müssen.
Menü
[1] guidod antwortet auf Michael Sprafke
07.09.2001 02:09
Benutzer Michael Sprafke schrieb:

Oder man ist so größenwahnsinnig wie ein bekannter deutscher, mittlerweile privatisierter Telefonkonzern und überbietet alle anderen bis zur eigenen Schmerzgrenze, nur um zu versuchen, den sechsten Mitbieter 'rauszudrücken.

gestandene wirtschaftler habe nur mit dem kopf geschuettelt - ueberall werden zum wohle des profits (und des eigenen ansehens der firmenbosse) die spielregeln leicht zurechtgebogen, und sei es mit handbuchern ala "1000 legale und illegale steuertricks" oder "100 moeglichkeiten zur schoenung von bilanzen" usw. - aber bei einer auktion mit dem gegenwert von einigen dutzend milliarden werden weder absprachen getroffen noch nutzt man mittel der "informationsbeschaffung" um sich ueber die absichten der mitbewerber zu informieren. aber es ist klar - so selten bloed sind auch die firmenbosse eben nur einmal, bei allen weiteren versteigerungen (gesehen wie kommend) gibt es nie (!!) mehr bewerber als lizenzen, und wo doch, zieht sich einer der bewerber aus hochwichtigen gruenden wieder zurueck. und mittlerweile hat das nicht mal mehr mit klugheit zu tun, sondern mit dem bewusstsein wie man ueberleben kann...