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Nicht nur diese Aktie


10.09.2001 22:08 - Gestartet von orlando
Herrgott, wie man wieder auf der Telekom herumhacken möchte... Wer im Mai 2000 einen Dax-orientierten Fonds für 8000 Mark gekauft hat, hat heute nur noch 4800 Mark. Ich selbst war auch so blöde und habe mich auf der Höhe der Propagandawelle für die Aktien 1998 dazu verleiten lassen, 10tausend in Aktienfonds anzulegen. Im Augenblick rutsche ich gerade unter die Verlustgrenze, d.h. mein Geld wird ab sofort nur noch weniger Wert sein. Hätte ich es bei der Sparkasse Entenhausen für 1,8% Zinsen angelegt, wäre ich schlauer gewesen. Damals hielt man alle für blöd, die keine Aktien kaufen wollen. Heute muß man laut ausrufen: Es ist gut, daß wir in Deutschland eine solche "Kultur" (Aktienkultur) nicht haben! Und es muß sich überall herumsprechen, daß man die Finger davon lassen soll! Legt euer Geld sicher an, fünf bis sechs Prozent sind auch nicht schlecht, aber eben SICHER!
Und was die Telekom-Aktie angeht (um beim Thema dieses Forums zu bleiben): Auch die Telekom lebt nicht im luftleeren Raum! Wer sie als Aktiengesellschaft will und ihre Aktien kauft, muß auch bei ihr mit dem Risiko leben. Aber nun will die Aktie nicht so, wie uns der dicke Fernsehkommissar uns das versprochen hat, schon rufen die Deutschen nach den Gerichten, dem Staat und dem Staatsanwalt! SO geht die Aktienkultur nicht, liebe Leute! Bilanzen sind alle geschönt, das war noch nie anders.

Orlando

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[1] Alphaphi antwortet auf orlando
10.09.2001 22:54
Tach.

Benutzer orlando schrieb:
Hätte ich es bei der Sparkasse Entenhausen für 1,8% Zinsen angelegt, wäre ich schlauer gewesen. Damals hielt man alle für blöd, die keine Aktien kaufen wollen. Heute muß man laut ausrufen: Es ist gut, daß wir in Deutschland eine solche "Kultur" (Aktienkultur) nicht haben! Und es muß sich überall herumsprechen, daß man die Finger davon lassen soll! Legt euer Geld sicher an, fünf bis sechs Prozent sind auch nicht schlecht, aber eben SICHER!

Mein Gott, solch ein Gejammer kann ich nicht mehr hören. Bleibt halt bei euren paar Prozent Zinsen. Wenn die Leute die Aktie für 30 kaufen und sie dann bei 120 wieder verkaufen, dann herrscht allgemeine Zufriedenheit. Niemand hätte sich über den exorbitanten Profit aufgeregt. Jetzt, wo sich zeigt, daß Chance und Risiko zwei Seiten derselben Medallie sind, jetzt ist das Gebrüll groß. Soll seine Pfoten von Aktien lassen, wer 1. keine Ahnung davon hat, und dessen Gier 2. unendlich ist. Hättet ihr bei 100 verkauft, wäre der Profit immer noch hoch gewesen, und niemand bräuchte jetzt heulen. Aber die Leute hätten lieber bei 200 verkauft, noch lieber bei 1.000. Und wenn es 10.000 gewesen wären, dann hätte sich auch keiner beschwert. Gut, jetzt ist der Kurs wieder gefallen. So ist das einfach. Chance und Risiko.

Und nochwas: Der Preis, zu dem eine Aktie gehandelt wird, hängt davon ab, was Verkäufer für ihr Papier verlangen, und wieviel Käufer zu zahlen bereit sind. Die Konsequenz hieraus ist, daß unser Ron für den Aktienkurs nichts kann. Weder hat er es in der Hand, daß die Leute zwei Jahre lang hysterisch alles kaufen, wo Aktie draufsteht. Noch kann er was für die andere Hysteriewelle, wo alle nur noch verkaufen brüllen. So ist die Börse, sie war schon immer so, und irgendein Kleinaktionärsverein wird daran nichts ändern. Und jedenfalls kann Ron - sosehr ich ihn persönlich dick hab - einen Kurssturz nicht verhindern.

Und daß Bilanzen frisiert sind, das ist ohnehin klar, aber andererseits auch nichts wirklich neues.

Also, realisiert euren Verlust, oder nehmt viel Zeit in die Hand. Vielleicht habt ihr Glück, und das Papier steigt wieder. Aber wer Ron einen Vorwurf macht zeigt, daß er vom Börsengeschehen keine Ahnung hat.

Gute Nacht.
Andy
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[2] AyBee antwortet auf orlando
11.09.2001 07:28
Ist doch wohl kein Wunder. Siehe DSL: Wenn ich meine Produkte deutlich unter Marktwert (fast) verschenke, oder zumindest deutlich unter den Selbstkostenpreis versuche an den Mann zu bringen, nur um mein schönenes Monopol aufrecht zu erhalten, der sollte sich nicht wundern und rumjammern, sondern langsam mal den Vorstand austauschen und einige Produktmanager gleich mit´und anfangen Schulden abzubauen - dann klappt´s auch mit den Aktionären.