Benutzer karoma schrieb:
Wenn die Telekom eine Großhandelsflat anbieten würde - Pauschalzugang, der nicht Minutengetaktet wird, gäbe es keine Poweuser und keine Schmarotzer, denn dann wäre es egal, wie lange man im Internet surft. Und die Telekom hätte auch gutes Geld verdient. So verdienen sie sich aber dumm und dusellig.
Wenn sie wirklich "gutes Geld" verdienen würde, würde sie das auch so machen. Anscheinend kann sie aber mit einer billigeren Überlassung nicht den Profit erwirtschaften, den sie erhofft, bei gleichzeitig hohem Aufwand und absehbaren Problemen mit Netzüberlastungen. Warum sollten die Verantwortlichen der Telekom Konkurrenten etwas schenken, was sich nicht lohnt und was sie ihnen auch gar nicht geben müssen?
Natürlich würde es weiterhin "Poweruser" geben, und ein kleines Problem ist in den Foren auch noch nicht bedacht worden: die Datenmenge muss der Provider bezahlen, denn zwischen den Carriern werden Datenmengen abgerechnet, keine Übertragungszeiten.
Ich finde daher Tarife wie den 1&1DSL-Volumentarif sehr gut - endlich mal neue Wege! Für DM 29,95 im Monat gibt es 2 GB Volumen, jedes weitere MB kostet 1,9 Pfennig. Always on, wer "normal" nutzt, zahlt einen sehr guten Preis und wer meint, ständig CD-weise die Daten aus dem Netz schaufeln zu müssen soll auch dafür angemessen bezahlen. Wenn ich DSL bekommen könnte, würde ich diesen Tarif sofort wählen - leider wurde bei mir der Ausbau mal wieder auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben. :-(
Und wir - die Labndbevölkerung - gehen am Krückstock, Internet wird zum Luxusartikel = die digitale Spaltung ist da.
Ich wohne in einer grösseren Kleinstadt mit ca. 70.000 Einwohnern. Hier gibt es ausser der Deutschen Telekom keinen Anbieter, weder im Telefonie- noch im DSL-Bereich. Damit muss man einfach leben, wenn ein Markt und keine behördliche Grundversorgung existiert (worüber ich durchaus froh bin, denn sonst wüssten wir vielleicht heute nichtmal, was DSL ist).
Von "digitaler Spaltung" zu reden ist vielleicht auch etwas verfehlt. Man kann eben nicht alles haben: Wohnen auf dem Land im Grünen und Infrastruktur wie in der Großstadt - wie stellst Du Dir das vor? Bei massvoller Nutzung ist der Internetzugang auch kein Luxusartikel, bensowenig wie das Telefonieren.
Hast Du schon mal darüber nachgedacht, dass es viele Familien gibt, mit surfenden Kindern? (2-3?) Wer kann hier von Powerusern sprechen, wenn so eine Familie täglich 8 Stunden im Internet ist? Da hat jeder kurz reingeschaut. (Ich zähle jetzt den Vater und die Mutter dazu, so wie es bei uns ist).
Also, bei 4 Personen und 8 Stunden *täglich* (!) von "jeder kurz reingeschaut" zu reden ist wohl reichlich untertrieben, findest Du nicht? Unter "kurz reinschauen" verstehe ich (aber das möchte ich als mein ganz persönliches Verhalten verstanden wissen!) 1-2x Mailholen, kurz die News durchschauen, 1 oder 2 Beiträge schreiben, Tagescartoon auf www.dilbert.com ansehen und wieder offline gehen. Macht ca. 20-30 Minuten maximal.
Ausserdem kann man die Kosten durch Softwaretools reduzieren, die nach voreingestellter Inaktivität (z.B. 2 Minuten) die Verbindung trennen und bei der nächsten Anforderung sofort wieder aufbauen. Das spart beim Surfen massiv Geld, wenn man ausgiebig Webseiten liest!
Wenn jetzt insgesamt 2 Stunden am Tag dabei herumkämen, würde ich das ja so stehenlassen, aber dann hättet Ihr auch höchstens Kosten von 30-40 DM/Monat. Dafür braucht's dann wiederum keine Flatrate.
Bei allem Respekt vor Deinen Familieninterna: ich glaube nicht, dass Kinder 2 Stunden am Tag vor dem Rechner hocken und "Internet kucken" sollten. Wenn es sich um Jugendliche handelt, kann man von ihnen einen finanziellen Beitrag verlangen, damit sie lernen, dass Internet ebenso wie Telefon und Busfahren eine Dienstleistung ist, deren Inanspruchnahme bezahlt werden muss. Somit reduziert sich auch das Kostenproblem (übrigens eine Methode, die meine Eltern bei mir vor Jahren zu Jugendzeiten durchaus erfolgreich praktizierten: es gab eine angemessene Summe Freieinheiten im Monat, alles darüber musste selbst bezahlt werden).
DSL werden wir nie bekommen (OPAL) und jetzt? Ich habe schon
Von "nie" hat keiner geredet. Derzeit ist es nicht machbar, aber schon in einem Jahr kann das ganz anders aussehen!
mal einen Rat bekommen - den PC zu verkaufen, nach Hamburg zu ziehen... Soll das die Alternative sein - im 21 Jahrhundert?
Naja, das 21. Jahrhundert ist jetzt 8 Monate alt - gib ihm noch etwas Zeit, dann wird es auch Dich befriedigen... ;-)
Benni