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Milliardengrab LTE Ausbau


26.05.2015 18:53 - Gestartet von DurdenTyler
Milliardengrab so wird der LTE Ausbau auf dem Land bei Vodafone intern genannt.
Man dachte anfangs man könnte mit LTE als DSL Ersatz auf dem Land das große Geld machen. Also hat man ne menge LTE Sender ins Land gestellt und dann massenweise die Vodafone Verkäufer an die Haustür geschickt.
Anfangs verkauft sich der LTE DSL Ersatz auch recht gut, noch viel schneller allerdings gibt es beschwerten da die Sender überlastet sind und abends zum Teil nur noch 1-2 MBits liefern. Also gibt es erst mal ein vertrieb stopp und man versucht zum Teil mit neuen Sendern die Kapazität zu erhöhen. Da die Kosten dafür aber sehr hoch sind stellt man dieses Vorhaben auch ein.

Aktuell ist es so das ne menge LTE Sender auf dem Land stehen hat, die DSL Ersatz Tarife zwar noch anbietet aber nicht mehr bewirbt da die Auslastung der Sender sowieso schon sehr hoch ist. Was aber noch viel schlimmer ist, die Einnahmen decken noch nicht mal die laufenden Kosten und schon gar nicht die hohen Investitionen die man zum Aufbau der Sender tätigte. Da man einfach unterschätzt hatte wie hoch die Auslastung in den Abendstunden sein wird, daher kann man die Sender auf dem Land wesentlich weniger überbuchen als in der Stadt und macht daher auch wesentlich weniger Geld.

Das ganze dürfte auch der Grund sein warum man bei Vodafone aktuell eher weniger auf dem Land investiert.
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[1] mirdochegal antwortet auf DurdenTyler
26.05.2015 21:42
Benutzer DurdenTyler schrieb:
Milliardengrab so wird der LTE Ausbau auf dem Land bei Vodafone intern genannt.

In den Städten ist die Versorgung mit DSL und Kabel noch besser als auf dem Land (wie auch immer "Land" definiert sein mag). Müssten nicht tendenziell in den großen Städten die gleichen wirtschaftlichen und technischen Probleme mit LTE auftauchen? Denn LTE 800 eignet sich durch die hohe Reichweite doch gerade gut auch für weniger dicht besiedelte Gebiete.
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[1.1] DurdenTyler antwortet auf mirdochegal
26.05.2015 22:37
Benutzer mirdochegal schrieb:
Benutzer DurdenTyler schrieb:
Milliardengrab so wird der LTE Ausbau auf dem Land bei Vodafone intern genannt.

In den Städten ist die Versorgung mit DSL und Kabel noch besser als auf dem Land (wie auch immer "Land" definiert sein mag). Müssten nicht tendenziell in den großen Städten die gleichen wirtschaftlichen und technischen Probleme mit LTE auftauchen? Denn LTE 800 eignet sich durch die hohe Reichweite doch gerade gut auch für weniger dicht besiedelte Gebiete.

Muss ich das ganze jetzt wirklich erklären?
Du hast dir die Antwort doch schon selbst gegeben.

In den Städten ist die Versorgung mit DSL und Kabel noch besser als auf dem Land

Dadurch wird dort LTE meist nicht als DSL Ersatz benutzt und die Kunden nutzen Zuhause DOCSIS oder DSL und kein LTE.
In der Stadt kann ich vielen Kunden 500mb Tarife verkaufen die ihr Datenvolumen relativ gleichmässig über den Tag verteilt nutzen.
Auf dem Land nutzen die Leute LTE aber Zuhause fürs Internet was gerade eine hohe Auslastung gegen Abend bedeutet. Zusätzlich bekommt man wesentlich weniger € pro MB.

500MB kosten bei VF ~ 10€ = 0,02€ pro MB
30.000 MB LTE Zuhause L kosten ~ 48€ = 0,0016€ pro MB

Ein LTE Sender bei VF auf dem Land hat 3 Zellen je 10 MHz im 800 MHz Band wenn abends 30 Kunden gleichzeitig surfen bekommt jeder noch 5 MBits.
Das aber auch nur wenn jeder der Kunden direkt am Sender wohnen würde. Da man aber auf dem Land versucht mit einem Sender große Flächen zu versorgen kann man davon ausgehen das der Empfang maximal mittelmäßig ist und das etwa 50% der Bandbreite dafür genutzt wird Nutzdaten zu reparieren oder neu zu senden. Dann bleiben noch ca 2,5 Mbits pro Kunde übrig. Geht man davon aus das der Sender etwa zu 100% überbucht wird kann man etwa 60 Kunden versorgen und hoffen das Abends maximal 30 davon im Internet sind.

60 x 48€ 2880€ pro Monat und selbst wenn man von 100 Kunden pro Sender ausgeht sind wir bei 4800€ Grundgebühr - Steuern das reicht gerade so um die Miete und Stromkosten zu bezahlen. Wenn man aber davon ausgeht das der Sender um die 300.000€ gekostet hat oder sogar mehr kann man erkennen das so ein Sender niemals rentabel wird.
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[1.1.1] CIA_MAN antwortet auf DurdenTyler
26.05.2015 23:45
Vodafone kann und muss an LTE festhalten...

und auf 5 Jahre gesehen wird sich der LTE Auabau auszahlen... denn auch Handys verlangen auf dem Land nach Bandbreite...

zudem kommen wir langsam aber sicher zu dem Punkt, an dem die Kunden 4G Handys haben und nun langsam durch entsprechende Dienste bereit sind für mehr Datenvolumen zu zahlen ;)

von daher langsam langsam mit Milliardengrab :)
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[1.1.1.1] DurdenTyler antwortet auf CIA_MAN
26.05.2015 23:56
Benutzer CIA_MAN schrieb:
Vodafone kann und muss an LTE festhalten...

und auf 5 Jahre gesehen wird sich der LTE Auabau auszahlen... denn auch Handys verlangen auf dem Land nach Bandbreite...

zudem kommen wir langsam aber sicher zu dem Punkt, an dem die Kunden 4G Handys haben und nun langsam durch entsprechende Dienste bereit sind für mehr Datenvolumen zu zahlen ;)

von daher langsam langsam mit Milliardengrab :)

Darum geht es hier doch gar nicht! Es geht um die Frage warum Vf aktuell nichts mehr auf dem Land macht.
Klar muss man am LTE Ausbau festhalten da LTE mittelfristig UMTS und auch GSM ersetzten wird. gut möglich das es in 5-10 Jahren Geräte gibt die nur noch LTE unterstützen.
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[1.1.1.1.1] CIA_MAN antwortet auf DurdenTyler
27.05.2015 00:03
Benutzer DurdenTyler schrieb:
Darum geht es hier doch gar nicht! Es geht um die Frage warum Vf aktuell nichts mehr auf dem Land macht.
Klar muss man am LTE Ausbau festhalten da LTE mittelfristig UMTS und auch GSM ersetzten wird. gut möglich das es in 5-10 Jahren Geräte gibt die nur noch LTE unterstützen.

Hier unten bei Garmisch und in Unterfranken hat Vodafone weiter auf dem Land ausgebaut... Was redest du da?! :(
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[1.1.1.2] pposs antwortet auf CIA_MAN
28.05.2015 18:38

einmal geändert am 28.05.2015 18:38
Benutzer CIA_MAN schrieb:
Vodafone kann und muss an LTE festhalten...

und auf 5 Jahre gesehen wird sich der LTE Auabau auszahlen... denn auch Handys verlangen auf dem Land nach Bandbreite...

zudem kommen wir langsam aber sicher zu dem Punkt, an dem die Kunden 4G Handys haben und nun langsam durch entsprechende Dienste bereit sind für mehr Datenvolumen zu zahlen ;)

von daher langsam langsam mit Milliardengrab :)

Vodafone muss und wird am LTE Ausbau festhalten!

Ich selbst ärgere mich auch, dass in meiner Stadt kein LTE zur Verfügung steht...Aber ich habe mittlerweile die Vermutung, dass Vodafone wartet bis es die 1800 Mhz Frequenz für den LTE Ausbau nutzen kann und danach so richtig durchstartet (hoffe ich jedenfalls). Denn die Telekom hat meine Stadt (EW über 20.000) auch nur mit LTE 1800 abgedeckt und nicht mit 800 Mhz. Das gleiche Bild in Speyer.

Aber vielleicht ist hier auch nur mein Wunsch nach einem LTE Ausbau der Vater des Gedankens^^
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[1.1.2] mirdochegal antwortet auf DurdenTyler
27.05.2015 21:46
Benutzer DurdenTyler schrieb:
Dadurch wird dort LTE meist nicht als DSL Ersatz benutzt und die Kunden nutzen Zuhause DOCSIS oder DSL und kein LTE. In der Stadt kann ich vielen Kunden 500mb Tarife verkaufen die ihr Datenvolumen relativ gleichmässig über den Tag verteilt nutzen.
Auf dem Land nutzen die Leute LTE aber Zuhause fürs Internet was gerade eine hohe Auslastung gegen Abend bedeutet.

Das mag sein. Spannend aber doch die Frage, wie man "Land" definiert. In Orten ab 10.000 Einwohnern gibt es auch DSL. Vielleicht in Randlagen langsamer oder auch mal gar nicht aber das ist vermutlich auch in großen Städten so. Auch Dörfer ab 3000 Einwohner oder so haben üblicherweise heute DSL. Wenn nun das was größenmäßig noch darunter liegt Vodafones Infrastruktur in Schwierigkeiten bringt ... tja, dann waren die Planungen vielleicht nicht so optimal. Oder es ist eine Erweiterung der Basisstationen erforderlich. Viele Kunden = viele Einnahmen.
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[1.1.3] pman antwortet auf DurdenTyler
28.05.2015 09:18
Benutzer DurdenTyler schrieb:

Auf dem Land nutzen die Leute LTE aber Zuhause fürs Internet was gerade eine hohe Auslastung gegen Abend bedeutet. Zusätzlich bekommt man wesentlich weniger € pro MB.

Uns was machen die Leute deiner Meinung nach in der Stadt ???
Gehen die abends früh schlafen und sitzen tagsüber vorm Computer statt arbeiten zu gehen? Vielleicht ist dir aufgefallen dass es Vodafone mit den
Kabel Deutschland Tarifen ganz klar auf Privatkunden abgesehen hat.
Und ich kann dir versichern, dass die mehrheitlich arbeitende Bevölkerung in der Stadt einen ganz normalen Tagesablauf hat.

Grüsse aus Berlin
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[1.1.3.1] IMHO antwortet auf pman
21.08.2015 20:52
Benutzer pman schrieb:

Uns was machen die Leute deiner Meinung nach in der Stadt ???

Wie schon oben erläutert. Menschen in der Stadt, da wo es xDSL gibt lachen über LTE-225MBit/s Zellen, die abends auf weniger als 2,5MBit/s pro User zusammenklappen und holen sich ein Medium das nicht einknickt. Selbst ein DSL6000-Anschluss macht dann mehr Bandbreite pro Anschluss als ein LTE-800MHz an Bandbreite pro User bereitstellt.

Es ist die uralte Diskussion von shared Medium. Selbst ein Cable-IP-Anschluss mit schwachem Backbone der von 100MBit/s auf 10MBit/s einknicken sollte, schafft dann noch immer mehr weg als eine Funktechnologie.

Was daran ist unverständlich?
Ich habe vor ein paar Monaten mein Interesse für Podcasts entdeckt, seit dem rauschen für so um die 100GB pro Monat durch meinen DSL-Anschluss obwohl es nur ein DSL6000er ist. Vorher dachte ich mehr als 30GB/Monat braucht kein Mensch. Wenn Du in der Stadt wohnst, holst Du Dir einen Festnetzanschluss, so einfach. Wir diskutieren hier nicht um die Gelegenheitssurfer die mit 5GB/Monat auskommen könnten, sondern über die, die ein Infrastruktur auch wirklich auslasten.

Warum Vodafone dann aber allem Anschein nach seinen Flächenausbau so stark gebremst hat, versteh' ich nicht. Es gehört bei der Telekom einfach dazu, überall in Deutschland eine freie Kapazität von ~50MBit/s anzustreben, damit die mobilen Geschäftskunden unterwegs kein ruckeln erleben, anders hält man die nicht in seinem Netz. Denen ist die Leistung wichtiger als der Preis. Es darf dann (Siehe Text) im Vogelsberg nicht auf UMTS-HSPA21Mbit oder gar auf EDGE zurückfallen. Da muss die Onlineabfrage einfach flutschen, wenn man nach einem Kundenbesuch ins Auto steigt und zum nächsten will.
Such Dir unter https://www.teltarif.de/mobilfunk/netz/ die verschiedenen NEtzabdeckungskarten an. Der Ort mit dem einprägsamen Namen "Birstein" liegt im Vogelsberg. Auf der LAndstraße von Wächtersbach nach Birstein verliert das Vodafone-Handy nach eigenen Angaben immer wieder das 3G Netz, das finde ich Hammer! Freilich westlich davon so ~Kefenrod haben dann beide VF&O2 nur GSM im Angebot, während Telekom jetzt schon LTE800 dort im Einsatz hat. So gewinnt man Außendienstler und Zuverlässigkeitsimage. ABer mit O2-Leistungen zum D1-Preis wird das nichts.