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Einerseits größere Netzanbieter fordern,


06.03.2015 11:33 - Gestartet von comfreak
und andererseits Roaminggebühren fordern wollen. So sind sie unsere europäischen Telcos. Sie wollen auf ihrer Seite die Größenvorteile um "gegen AT&T" bestehen zu können. Andererseits wollen sie aber nicht die Möglichkeit verlieren, den Kunden beim Roaming die Rechnungen aufzublähen.
Wenn ich als O2 Kunde in Spanien bei Telefonica roame zahle ich mehr als innerhalb O2 selbst. Das ist unnötig. Egal welches rechtliche Konstrukt zur Kostenvermeidung dahinter steckt.

Zusätzlich: Abgesehen vom Roamenden selbst und seinen lokal abgehenden Anrunfen und eingehenden beudeutet mit ausländischer Nummer unterwegs zu sein viele weitere finanzielle Probleme:

1. Lokale Gespräche im Ausland in dortige Netze sind für Roamende zumeist günstig, hier wurde bereits reguliert. Gleiches gilt für eingehende Anrufe aus dem Heimatland.

2. Andersherum aber ist das nicht so einfach und hier verdienen die Telcos kräftig (bzw. gar nicht, weil es keiner nutzt): Eingehende Anrufe im Ausland geschehen oft nur wenn der Angerufene aus seinem Heimatland angerufen wird. Warum ist das wohl so? Ganz einfach: Weil Anrufe in ausländische Handynetze zu teuer sind:

Ein Bsp. Man hat ein Restaurant angerufen und erwartet einen Rückruf weil Tisch angefragt und dazu Antwort nötig ist. Dafür man zwangsläufig eine ausländische Handy-Rufnummer hinterlegen. Darauf rufen die Restaurants aber nicht zurück, weil Gespräche von deren Festznetz auf ausländische Handies zu teuer sind (Dann hört man nur: sorry, ist halt policy so bei uns...).
Kollegen, die man im Ausland treffen will (immer noch einer der Hauptgründe für Reisen), vermeiden solche Anrufe ebenso. Noch stärker vermeiden sie diesm wenn der Anruf von deren Handy kommen müsste. Denn vom Handy in ausländische Handynetze anzurufen ist meist noch teurer. Und kostensparen ist das Gebot der Stunde in allen Arten von Organisationen. Und wie viele Leute haben bereits kein Festnetz mehr...

3. Ist man gar zu zweit verreist und muss sich unterwegs per Anruf abstimmen, so muss man also Roamender wieder ein teures Gespräch ins Ausland bezahlen. Man ruft nämlich dann zu Hause an, während der Anruf im Nebengebäude angenommen wird. Und so kommt es wieder zur Vermeidungsstrategie.

4. Der Supergau ist es, wenn man in einer gemischt ausländischen Gruppe unterwegs ist: Ein deutscher Reisender und ein britischer Reisender wollen sich in Frankreich über einen Termin verständigen. Ja, das geht dann schonmal richtig ins Geld. Anruf vom dt. Handy (im Ausland) auf ein britisches Handy. Oha.

5. Die Fälle 2-4 sind i.d.R. nicht von den aktuell angebotenen Roaming-Flatrates erfasst, da sie a) nur für den Reisenden gelten oder b) eben die internationale Komponente vor Ort nicht abdecken.

Ergo: die Reduktion der Roaming-Kosten für den Reisenden selbst kann nur ein erster Schritt gewesen sein. Letzendlich funktioniert die Kombination von Reisen und Mobiler Kommunikation nur dann gut und bezahlbar, wenn letztlich alle Rufnummern innerhalb Europas gleichgestellt werden. Ein Vorteil einer stärkeren Integration der Netzbetreiber, wäre, dass man dieses Ziel leichter erreichen kann. Bloß werden die Netzbetreiber diesen Vorteil nicht freiwilig herausrücken.