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Technische Umsetzung und Sicherheit der eSIM


21.03.2015 21:10 - Gestartet von Christian_Wien
Sowohl aus technischer und noch viel mehr aus sicherheitstechnischer Sicht wäre es interessant zu erfahren, wie diese programmierbare eSIM tatsächlich funktionieren soll.
Die Tarife werden klarerweise in den Billing-Systemen der Netzbetreiber abgebildet und nicht auf das Smartphone geladen.
Die Formulierung im Bericht, daß "der Tarif auf das Handy geladen würde" ist daher schon mal äußerst suspekt und im Widerspruch zur bekannten Technik.

Prinzipiell wird für jede SIM-Karte vom jeweiligen ausgebenden Netzbetreiber eine IMSI (die u.a. auch eine Landes- und Netzwerkkennung des Betreibers enthält) vergeben, über welche der Betreiber dann die Rufnummer (MSISDN) und die Leistungsmerkmale dem Kunden zuordnet und in weiterer Folge auch die Verrechnung (pre- oder postpaid) mit dem Kunden durchführt.
Bei einigen speziellen Anbietern von Roaming-SIMs können auch weitere IMSIs aus anderen Ländern auf der SIM-Karte (temporär) gespeichert werden.
Um Mißbrauch und Störungen zu vermeiden, müssen IMSIs verwaltet und dürfen diese nur einmal vergeben werden.

Wenn sich Anbieter von Netzbetreibern einen freien Bereich von IMSIs unterschiedlicher Netzbetreiber reservieren lassen, dann könnte theoretisch der Kunde sich davon jeweils eine derzeit freie aussuchen, aber die hat dann dazu noch keine Rufnummer mit Leistungsmerkmalen zugeordnet, weil der Netzbetreiber dafür klarerweise einen in irgendeiner Art zahlenden Kunden braucht.
Da müßten die Anbieter mit allen derartigen Netzbetreibern Vereinbarungen über Tarifmodelle und technische Schnittstellen treffen, was wohl - neben dem Aufwand und den Kosten - kaum im Interesse der Netzbetreiber sein wird.
Offen bleibt dabei auch, wie die Buchung mit Registrierung (und wohl auch Authentifizierung) durch den Kunden und die Abrechnung der genutzten Leistungen erfolgen soll.

Wenn sich allerdings jeder eine X-beliebige IMSI programmieren kann, dann kann man damit auf Kosten anderer Kunden telefonieren/surfen und verursacht Störungen, wenn auch der Kunde, der die SIM mit der gleichen IMSI von seinem Netzbetreiber bekommen hat, ebenfalls gerade in einem Mobilfunknetz eingebucht ist.