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Das sollte einem mal für Augen führen


12.02.2015 10:06 - Gestartet von merkasan
6x geändert, zuletzt am 12.02.2015 10:18
wer dafür zahlt, wenn dieser Service angeblich kostenfrei ist

Die Lieferung nach Hause bieten ja viele Apotheken schon an, vor allem für gebrechliche Menschen. Aber der größte Teil der Medikamente geht ohne jeglichen Zusatzservice über den Tisch.

Und wir zahlen das als Patienten alle schön mit, so sieht es nämlich aus. Verschreibungspflichtige Medikamente bringen 8 Euro (unabhängig vom Preis, der ja gesetzlich festgelegt ist), auf nicht verschreibungspflichtige werden gerne 100% und mehr auf den Einkaufspreis aufgeschlagen. Welcher Einzelhändler hätte nicht gerne solche Spannen auf sein gesamtes Sortiment?

Neulich grinste mich daher auch der sonnengebräunte Apotheker, seines Zeichens Eigentümer dreier Apotheken in Toplage, frech an und streckte mir seinen Rolexbewährten Arm entgegen um mein Rezept entgegenzunehmen.

Wenn dann mal Not am Mann ist, so wie als ich vor ein paar Jahren sonntags ein Medikament brauchte trug es sich so zu.
Im Krankenhaus erhielt ich das Rezept. Natürlich ist es in Deutschland (im Gegensatz zum Rest der Welt) so geregelt, dass man das Medikament nicht im Krankenhaus, erhält, sondern dass man zur Apotheke geschickt wird. Aus Gründen macht eine am Krankenhaus gelegene Apotheke auch nur Dienst nach Vorschrift, und die lautet scheinbar nicht 24/7 offen zu haben.
Natürlich regnete es auch in Strömen und die nächste Apotheke mit Notdienst erreichte ich schön nass.
Die Lizenz zum Abkassieren für Apotheker führt also leider nicht zu einer besseren Versorgung mit Medikamenten, wie man erwarten könnte. Im Gegenteil ist es eigentlich schlimmer als überall. In der Innenstadt an einem Montagnachmittag gibt es so viele offene Apotheken wie Handyshops. Aber abseits davon ist man weitestgehend aufgeschmissen. Ich habe bisher kein Land besucht, wo es, trotz dem Mangel an solchen genialen Regelungen, beschissener war.