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E-Mail-Werbung meist unzulässig


06.07.2001 11:12 - Gestartet von eis
Sinnvoll wäre es, hier anzumerken, dass E-Mail-Werbung auch gegenüber gewerblichen Kunden immer dann wettbewerbsrechtlich unzulässig ist, wenn keine ständigen Geschäftsbeziehungen bestehen oder sonstwie vom Empfänger das Einverständnis dazu gegeben wurde. Gleiches gilt im Übrigen für Fax-Werbung; auch hier ist dies nur zulässig, wenn der Empfänger das explizit wünscht oder man schon in Kontakt steht.
Gegenüber privaten Empfängern gilt der Schutz uneingeschränkt; E-Mail-Werbung ist unzulässig, wenn man sie nicht haben will. 'Störer' können abgemahnt werden und müssen eine Unterlassungserklärung abgeben, in der sie sich verpflichten, keine unerwünschte Werbung mehr zu senden. Dass der DDV darauf nicht hingewiesen hat, finde ich schon merkwürdig.

eis
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[1] guidod antwortet auf eis
06.07.2001 15:36
Nunja, es bleibt anzumerken, dass zum Zwecke der Abmahnung erstmal die Identitaet des Absenders festzustellen waere. Bei einem klassischen Brief ist das nachgerade einfach - der Nutzniesser hat eine kaufmaennische Niederlassung, vermutlich inklusive Handelsregister und allen dazugehoerigen rechtlichen Festlegungen bezueglich Verantwortlichkeit und Haftung, und es bestehen eineindeutige Relationen zwischen Postadresse und Inhaber. Auch ist der Briefversand grenzuebergreifend teurer, und eine Ausrede eines (uebelwollenden) Dritten, der in falschem Namen Post versendet, ist ebenfalls unglaubwuerdig wegen der Kosten. Und wie schon mal jemand feststellte, der Briefversand an Uninteressierte verursacht nur unnoetig Kosten, sodass ein natuerlicher Antrieb existiert, vernuenftige Addressen herauszusuchen, und es gibt eine natuerliche obere Schranke fuer Briefwerbung, allein schon durch die Kosten.

Schaut man sich E-Mail dagegen an, dann ist die Post oft von ausserhalb Dtld, Abmahnung ist da fast unmoeglich. Selbst der Absender auf dem Mail-umschlag muss nicht der Versender sein, dass SMTP-protokoll erlaubt auf einfachste Weise, unter anderem Namen zu versenden. Noch dazu ist es sehr viel zu einfach, millionfach E-Mails zu verschicken, egal an wen, sodass es allein schon deshalb nervt. Ich hab etwa schon mal spam bekommen, bei der ein Pizzabringdienst sein Angebot unterbreitet hat, nur das ebendieser auf Hawaii war. Eine obere Schranke fuer gibt es ebenfalls nicht, gerade beim Zusammenbruch der inetfirmen hat es eine Flut von Spam in meinem Postfach gegeben.

Leider werden rechtliche Beschraenkungen nicht helfen, selbst wenn die (wie immer) rueckstaendigen USA mal auf eine opt-in Loesung kommen, dann wandern die Spammer eben woanders hin aus. Was allein hilft, ist die Verbreitung neuer technischer Standards in einfach anzuwendender Form. Man stell sich vor, man kann seinem Mailhoster sagen, nur noch signierte E-Mail anzunehmen, und alle Mailprogramme signieren auf Knopfdruck. Oder Zertifizierung von Versende-Hosts und dazugehoerigen Mail-domains. Oder oder oder. Jedweder technischer Druck wuerde wohl Spam sehr viel mehr beengen als rechliche Beschraenkung, die oft einfach nicht greifen KOENNEN.

es gruesst, Guido
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[1.1] Trauerspiel
carmina antwortet auf guidod
09.07.2001 08:40
Es ist ein Trauerspiel, daß man sich nicht vor Werbeemails aus dem Ausland schützen kann.
Optimal wäre eine internationale Vereinbarung verbunden mit einer Datenbank, in die sich jeder eintragen kann, der solche Werbeemails nicht bekommen will.
Aber das ist leider nur Theorie.

Von 100 Emails, die ich auf meine Uni Adresse erhalte, sind mittlerweile schon ~85 Werbeemails. Deutsche Werbung erhalte ich nur selten, dafür kommt aber alles ins Haus, was mit "enlage your penis" zu tun hat.
Bin begeistert.
Mittlerweile logge ich mich auf dem Uniserver nur noch ein, wenn ich mal wieder den Postkasten dort löschen will.
Mein Fehler war es, diese email adresse zu lange beibehalten zu haben.
Sie existiert schon seit 1993. Anfangs in den ersten 3-4 Jahren war Spam kein Problem, mittlerweile potentiert sich aber alles.
Insbesondere nerven die Sexangebote aus Fernost, die selbstverständlich auch keinen: Hier können sie die Post abbestellen! Link haben.
Netterweise stimmt deren Zeichensatz auch überhaupt nicht mit dem deutschen überein, so daß die Mail ohnehin unglaublich effektiv ist, selbst wenn ich solche Angebote begrüßen würde.

Das Problem der Werbeemails ist meines Erachtens kein Deutsches - wenn man diese Fernost und Überseemails nicht in den Griff bekommen kann, dann kann man sich das Regulieren des Deutschen Marktes schenken.
Die deutschen Firmen werden es schon an den Kunden merken, ob ihre Werbebotschaften gehört oder gehaßt werden.

Carmina
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[1.1.1] frank5 antwortet auf carmina
09.07.2001 09:52
Aber irgendwo müssen die doch deine Emailadresse erstmal herhaben, bevor die dich mit Spam zuschütten können, oder?

Der klassische Weg, von Spam bombardiert zu werden, ist doch im Internet überall seine Emailadresse zu hinterlassen. Insbesondere in Newsgroups, Mailinglisten und sogenannten "Gewinnspielen".

Wenn du dir bei einem seriösen Freemailer eine "frische" Adresse anlegst und diese Adresse wirklich nur im privaten Umfeld und für sonstige vertrauenswürdige Personen verwendest, wirst du doch im Prinzip nie Spam bekommen.

Das ist jedenfalls meine Erfahrung zu diesem Thema. Seit ich in Newsgroups mit einer eigens dafür eingerichteten Adresse unterwegs bin und etwas mehr darauf achte, wem ich meine Emailadressen gebe, bin ich von Spam seit Monaten überhaupt nicht mehr betroffen.

Frank
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[1.1.1.1] tonne antwortet auf frank5
09.07.2001 11:01
Das Problem ist doch das diese Adressen gehandelt werden, man kann teilweise nicht nachvollziehen woher die meine Adresse haben. Neues Postfach bei. z.B. GMX und schon nach zwei Tagen die ersetn Werbemails mit "Komm in meine....." oder "Sie haben gewonnen. Eine Mail und die Adresse ist nicht mehr aktiv. Habe mehrmals versuchtr diese Adresse mit Mailbombin zu überzeugen mich zu löschen, aber nur einmal erfolg gehabt. Also hat meine fast keine Möglichkeit etwas zu unternehmen. Mein Rechtsanwalt meint das hat keinen Sinn, die kommen und gehen schneller als man sich umdrehen kann. Neuerdings bekomme ich diesen Mist aufs Handy, mein Provider ist bereit mir kostenlos eine neue Rufnummer zu geben, aber das kann es doch nicht sein. Dummerweise wissen die Firmen auf der anderen Seite das man keine Chanche hat. Die Aussage der Werber ist einfach und klar" Verklagen Sie uns doch". Die geb nämlich nicht die richtige Adresse raus, und ohne die kann eine Unterlassungsklage zugestellt werden.

Sorry für die Abweichung, aber der Hintergrund ist meines erachtens der gleiche.

cu Tonne

Benutzer frank5 schrieb:
Aber irgendwo müssen die doch deine Emailadresse erstmal herhaben, bevor die dich mit Spam zuschütten können, oder?

Der klassische Weg, von Spam bombardiert zu werden, ist doch im Internet überall seine Emailadresse zu hinterlassen. Insbesondere in Newsgroups, Mailinglisten und sogenannten "Gewinnspielen".

Wenn du dir bei einem seriösen Freemailer eine "frische" Adresse anlegst und diese Adresse wirklich nur im privaten Umfeld und für sonstige vertrauenswürdige Personen verwendest, wirst du doch im Prinzip nie Spam bekommen.

Das ist jedenfalls meine Erfahrung zu diesem Thema. Seit ich in Newsgroups mit einer eigens dafür eingerichteten Adresse unterwegs bin und etwas mehr darauf achte, wem ich meine Emailadressen gebe, bin ich von Spam seit Monaten überhaupt nicht mehr betroffen.

Frank
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[1.1.1.1.1] frank5 antwortet auf tonne
09.07.2001 16:47
Möglicherweise hat es aber auch mit dem Provider selbst zu tun. Ich habe mir bei Freenet mal eine Email-Adresse mit dem gleichen Benutzernamen (username@...} wie sonst auch angelegt. Hier kamen, im Gegensatz zu anderen Providern, sofort am nächsten Tag 2-3 Spam Emails und dann im Laufe der Zeit weitere.

Offensichtlich sind es hier auch die Anbieter des Dienstes, die einfach Datenbankweise Emailadressen verkaufen.

Bei allen anderen Anbietern habe ich bis dato noch nie "ohne Grund" Spam erhalten. Wenn, dann war ich durch Postings in Newsgroups oder sonstige Aktionen selbst dran schuld.

Frank
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[1.1.1.1.2] PaterP antwortet auf tonne
06.12.2004 22:50
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