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Hysterie


01.07.2001 19:41 - Gestartet von orlando
Selbst Minister, die aus einer sich besonders aufklärerisch verstehenden Ecke kommen, wie der ehemalige K-Gruppen-Aktivist Trittin aus Bremen, sind heute richtig ministrabel: und somit "popularistisch". Sein eigenes Bundesamt für Strahlenschutz hat zu Ende des vergangenen Jahres auf seiner kostenlosen Service-Nummer 0800-8851111 monatelang über ein aufwändiges Forschungsvorhaben der Europäischen Union in England berichtet, bei dem einwandfrei festgestellt wurde: Es gibt keine Strahlenschäden bei Mobiltelefonen. "So richtig" popularistisch wird es nun, wenn man weiß, daß sich die jüngste Hysterie nun nicht mehr um die Handys dreht, sondern um die Antennen auf den Dächern, die die kleinen Dinger erst funktionsfähig machen. Das ist natürlich typisch: Keiner will auf das Handy verzichten. Das Übel selbst wird vorsorglich lieber auf den Dächern vermutet und nicht etwa dort, wo man selbst etwas tun könnte, und sei es durch Verzicht, wenigstens für die Kinder. Also weg mit den Antennen und her mit Handys! Dabei besagt doch schon der gesunde Menschenverstand: Strahlenschäden, so es sie denn gibt, sind an dem Ding am Ohr besonders gefährlich. "Auf den Dächern" gibt es viele Antennen, die bisher noch niemandem Anlaß gaben, an Schäden zu glauben. Die Sendeanlagen der Mobilfunkbetreiber sind leistungsmäßig so schwach, daß man eine Stadt in viele viele Zellen einteilen muß: Die Leistung liegt unterhalb dessen, was man technisch als das Maximum für die Sichtweite bezeichnet. Zehntausende Antennen von Hobbyfunkern funken mit ganz anderen Leistungen, - und zwar im lizensierten Amateurfunk seit Jahren auch auf den "bedenklichen" Frequenzen. Gerade die Amateurfunker haben seit Jahrzehnten engsten Kontakt mit Frequenzen und Leistungen aller Art - und ungleich höherer Leistung - als sie bei den kleinen Funkbereichen des Mobilfunkes üblich sind. Warum untersucht man nicht einfach altgediente Amateurfunker, ob sie etwa statistisch hoch an bestimmten Erkrankungen leiden ? Man würde wohl nichts finden: Die Zeitungen hätten kein Sommerthema und Minister müßten eine Gelegenheit auslassen, einen Teiletat aufzustocken...

Orlando
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[] mac antwortet auf
02.07.2001 12:38
Benutzer ron's enemy schrieb:
Benutzer orlando schrieb:
Selbst Minister, die aus einer sich besonders aufklärerisch verstehenden Ecke kommen, wie der ehemalige K-Gruppen-Aktivist
Trittin aus Bremen, sind heute richtig ministrabel: und somit "popularistisch". Sein eigenes Bundesamt für Strahlenschutz hat zu Ende des vergangenen Jahres auf seiner kostenlosen Service-Nummer 0800-8851111 monatelang über ein aufwändiges Forschungsvorhaben der Europäischen Union in England berichtet, bei dem einwandfrei festgestellt wurde: Es gibt keine Strahlenschäden bei Mobiltelefonen. "So richtig" popularistisch wird es nun, wenn man weiß, daß sich die jüngste Hysterie nun nicht mehr um die Handys dreht, sondern um die Antennen auf den Dächern, die die kleinen Dinger erst funktionsfähig machen. Das ist natürlich typisch: Keiner will auf das Handy verzichten. Das Übel selbst wird vorsorglich lieber auf den Dächern vermutet und nicht etwa dort, wo man selbst etwas tun könnte, und sei es durch Verzicht, wenigstens für die Kinder. Also weg mit den Antennen und her mit Handys!
Dabei besagt doch schon der gesunde Menschenverstand: Strahlenschäden, so es sie denn gibt, sind an dem Ding am Ohr besonders gefährlich. "Auf den Dächern" gibt es viele Antennen, die bisher noch niemandem Anlaß gaben, an Schäden zu glauben. Die Sendeanlagen der Mobilfunkbetreiber sind leistungsmäßig so schwach, daß man eine Stadt in viele viele Zellen einteilen muß: Die Leistung liegt unterhalb dessen, was man technisch als das Maximum für die Sichtweite bezeichnet.

Immerhin senden sie mehrere Kilometer weit. Und wo du dich auch hinbewegst, du bist den Feldern so gut wie überall und rund um die Uhr ausgesetzt.


Bei Radio- und Fernsehstationen trifft das auch zu. Amateurfunk usw. auch. Nur bei Mobiltelefonen gibt es noch Funklöcher. Also ich versteh nicht was dieser Kommentar soll.

Zehntausende Antennen von Hobbyfunkern funken mit ganz anderen Leistungen, - und zwar im lizensierten Amateurfunk seit Jahren auch auf den "bedenklichen" Frequenzen. Gerade die Amateurfunker haben seit Jahrzehnten engsten Kontakt mit Frequenzen und Leistungen aller Art - und ungleich höherer Leistung - als sie bei den kleinen Funkbereichen des Mobilfunkes üblich sind. Warum untersucht man nicht einfach altgediente Amateurfunker, ob sie etwa statistisch hoch an bestimmten Erkrankungen leiden ?

Stimmt zwar, aber du vergisst, dass der Amateurfunk nicht digital ist. Handystrahlung ist dagegen digital, d.h. es werden lauter Rechteckwellen durch die Luft gejagt, die - nachweislich - auch bei schwächerer Sendeleistung das menschliche Gewebe stärker beeinträchtigen als Sinuswellen (siehe auch http://www.heise.de/newsticker/data/jk-26.11.00-003/default.shtml).
Daher sind Handystrahlen auch nur bedingt vergleichbar mit Radiowellen, Amateurfunk und was es noch alles gibt. Und die Menge machts.


Also vielleicht bin ich ja blind (Handystrahlung!!!???;) aber der Artikel der hier angegeben ist sagt nicht über irgendwelche rechteckigen Digitalwellen.

Man würde wohl nichts finden: Die Zeitungen hätten kein Sommerthema und Minister müßten eine Gelegenheit auslassen, einen Teiletat aufzustocken...

Na, ich halte es durchaus für möglich, dass so viele Handys (und Sendemasten) ein Gesundheitsrisiko darstellen, auch wenn das Ganze nicht ganz so dramatisch sein mag, wie Trittin behauptet.


Dann lasst uns doch den Handygebrauch regulieren, pro Familie nur noch 2 Handys, wer die wann benutzt muss dann eben abgesprochen werden ;)))))


Orlando

Ron's enemy
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[1] rubberduck antwortet auf mac
02.07.2001 12:54
Benutzer mac schrieb:
Benutzer ron's enemy schrieb: Bei Radio- und Fernsehstationen trifft das auch zu. Amateurfunk usw. auch. Nur bei Mobiltelefonen gibt es noch Funklöcher. Also ich versteh nicht was dieser Kommentar soll.

Radio und Fernsehen senden in der Tat dauernd, die Funkamateure allerdings nicht.


Dann lasst uns doch den Handygebrauch regulieren, pro Familie nur noch 2 Handys, wer die wann benutzt muss dann eben abgesprochen werden ;)))))


Orlando

Ron's enemy

Gute Idee. Und um vernünftig (?) regulieren zu können, bráuchen wir ne neue Behörde: Die Regulierungsbehörde für Mobilfunk

;-))))
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[1.1] stschulze antwortet auf rubberduck
02.07.2001 14:06
Benutzer rubberduck schrieb:

Gute Idee. Und um vernünftig (?) regulieren zu können, bráuchen wir ne neue Behörde: Die Regulierungsbehörde für Mobilfunk

Und wer mit HSCSD oder GPRS auf mehreren Kanälen surft muss anderen Bezugsscheine abkaufen ;-)

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[1.1.1] stschulze antwortet auf stschulze
02.07.2001 14:07
Benutzer stschulze schrieb:

Und wer mit HSCSD oder GPRS auf mehreren Kanälen surft muss anderen Bezugsscheine abkaufen ;-)

Ach ja. Und D2-Kunden mit Halfrate in Ballungszentren sind von der Regelung ausgenommen :-)))
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[] mac antwortet auf
04.07.2001 12:25
Benutzer ron's enemy schrieb:
Immerhin senden sie mehrere Kilometer weit. Und wo
du
dich auch hinbewegst, du bist den Feldern so gut wie
überall
und rund um die Uhr ausgesetzt.


Bei Radio- und Fernsehstationen trifft das auch zu. Amateurfunk usw. auch. Nur bei Mobiltelefonen gibt es noch Funklöcher. Also ich versteh nicht was dieser Kommentar soll.

Glaub ich. Lies mal meinen Senf erst zu Ende (unten), bevor du hier große Töne spuckst. Dann denkst du nach, anstatt gleich auf die Tasten zu hacken, und dann reden wir weiter.


Ich hatte erst bis zu Ende gelesen und dann diesen Kommentar geschreiben, trotzdem habe ich nicht verstanden warum wir nur Handyfeldern die ganze Zeit ausgesetzt sind.

Zehntausende Antennen von Hobbyfunkern funken
mit
ganz
anderen Leistungen, - und zwar im lizensierten
Amateurfunk
seit
Jahren auch auf den "bedenklichen" Frequenzen.
Gerade
die
Amateurfunker haben seit Jahrzehnten engsten
Kontakt
mit Frequenzen und Leistungen aller Art - und
ungleich
höherer Leistung - als sie bei den kleinen
Funkbereichen
des
Mobilfunkes üblich sind. Warum untersucht
man
nicht
einfach altgediente Amateurfunker, ob sie etwa
statistisch
hoch
an bestimmten Erkrankungen leiden ?

Stimmt zwar, aber du vergisst, dass der
Amateurfunk
nicht digital ist. Handystrahlung ist dagegen digital,
d.h.
es werden lauter Rechteckwellen durch die Luft gejagt,
die
- nachweislich - auch bei schwächerer Sendeleistung
das
menschliche Gewebe stärker beeinträchtigen als Sinuswellen
(siehe auch
>
>
http://www.heise.de/newsticker/data/jk-26.11.00-003/default.shtml).
Daher sind Handystrahlen auch nur bedingt
vergleichbar
mit Radiowellen, Amateurfunk und was es noch alles gibt.
Und
die Menge machts.


Also vielleicht bin ich ja blind (Handystrahlung!!!???;)
aber der Artikel der hier angegeben ist sagt nicht über irgendwelche rechteckigen Digitalwellen.

Natürlich nicht, das sage ich dir. Und wenn du's nicht glauben willst, dann kann ich dir auch nicht helfen. Er sagt aber was über Gesundheitsrisiken von Handystrahlung, besonders bei Kindern. Da ich von derartigen Risiken durch Amateurfunk- oder Radiostrahlung bislang noch nichts gehört habe, kann man daraus ja schon schließen, dass Handystrahlung anders beschaffen ist, sonst wäre man nicht zu diesem Ergebnis gekommen (in Schweden kam übrigens ähnliches heraus).



Man würde wohl nichts finden: Die Zeitungen hätten kein Sommerthema und
Minister
müßten
eine Gelegenheit auslassen, einen Teiletat
aufzustocken...

Na, ich halte es durchaus für möglich, dass so
viele
Handys (und Sendemasten) ein Gesundheitsrisiko darstellen,
auch
wenn das Ganze nicht ganz so dramatisch sein mag, wie Trittin
behauptet.


Dann lasst uns doch den Handygebrauch regulieren, pro Familie nur noch 2 Handys, wer die wann benutzt muss dann eben abgesprochen werden ;)))))

Das habe ich nicht gesagt.


Habe ich auch nicht gedacht/gesagt. Wenn aber so viele Handys ein risiko sind muss man diese eben reduzieren.

Das ganze war übrigens in keinster Weise ernst gemeint.


Orlando

Ron's enemy
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[] Rechteck? RE: Hysterie
ezc antwortet auf
01.07.2002 19:24
Benutzer ron's enemy schrieb:
Stimmt zwar, aber du vergisst, dass der Amateurfunk nicht digital ist. Handystrahlung ist dagegen digital, d.h. es werden lauter Rechteckwellen durch die Luft gejagt, die - nachweislich

Also die Gleichung digital=rechteckig stimmt natürlich nicht. Rechteckimpulse haben für die Übertragung ungünstige Eigenschaften (Bandbreite), deshalb benützt GSM ja GMSK (Gaussian Minimum Shift Keying).

Im Prinzip kann jede beliebige Impulsform wählen, z.B. cos-Quadrat-Impulse, die überhaupt keine Ecken haben.