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Das veraltete Provisorium DSL....


08.05.2013 02:20 - Gestartet von niknuk
...bekommt einen Nachfolger namens Vectoring, der schon vor seiner Einführung ebenso veraltet ist. Und jetzt soll Vectoring seinerseits einen Nachfolger bekommen? Mir scheint, man versucht krampfhaft, Pferdekutschen zum Fliegen zu bringen.

Der einzig legitime Nachfolger von DSL (egal ob ADSL, VDSL, Vectoring oder G.Fast) heißt Glasfaser. Alles andere ist Gefrickel, von dem man sich schnellstens verabschieden sollte. Und ja, das sollte möglich sein, ohne dass die langfristigen (!) Kosten explodieren. Erst Vectoring oder G.fast und dann erst Glasfaser einzuführen ist nämlich teurer als die Glasfaser gleich zu verlegen.

Gruß

niknuk
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[1] CIA_MAN antwortet auf niknuk
08.05.2013 09:17
Also ganz ehrlich reichen für Otto-Normal-Bürger 100 Mbit die von Vectoring erreicht werden können dicke ^^

Von daher... wer braucht Glasfaser bis zum Haus :D
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[1.1] niknuk antwortet auf CIA_MAN
08.05.2013 09:36
Benutzer CIA_MAN schrieb:

Also ganz ehrlich reichen für Otto-Normal-Bürger 100 Mbit die von Vectoring erreicht werden können dicke ^^

Von daher... wer braucht Glasfaser bis zum Haus :D

Darum geht's nicht. Es geht vielmehr darum, dass viele herkömmliche Telefonleitungen schon mit 16 MBit/s überfordert sind, ganz zu schweigen von 50 oder gar 100 MBit/s. Der Grund für die Überforderung ist der, dass Kupferdoppeladern eigentlich nicht für die hohen Frequenzen gemacht sind, die man für DSL benötigt, und sie daher oft bis an ihre physikalischen Grenzen ausgereizt werden. Die Folge sind mehr oder weniger häufige Instabilitäten bis hin zu Verbindungsunterbrechungen. Insgesamt ist DSL verglichen mit Breitbandverbindungen über Glasfaser oder Koaxkabel eine recht wackelige Angelegenheit. Ein Provisorium eben.

Glasfaser ist dagegen speziell für Breitbandverbindungen gemacht und hat außerdem noch riesige Bandbreiten-Reserven. Glasfasern stoßen auch bei 1 TBit/s noch nicht an ihre physikalischen Grenzen. Auch sind die Lichtstrahlen in Glasfasern im Gegensatz zu elektrischen Signalen auf ungeschirmten Kupferleitungen erheblich unempfindlicher gegen Störeinflüsse von außen. Folglich sind über Glasfaser hergestellte Verbindungen sehr stabil.

Ich würde es daher für vorteilhafter halten, wenn man das ganze Vectoring- und G.fast-Gefrickel einfach bleiben lässt und das dadurch gesparte Geld in den Ausbau der Glasfasernetze steckt. Davon profitieren auch Kunden, die nur einen 16 MBit/s-Anschluss benötigen. Außerdem führt an der Glasfaser langfristig ohnehin kein Weg vorbei, auch Vectoring und G.fast können das nicht verhindern. Warum also sollte man Vectoring *und* Glasfaser finanzieren, anstatt gleich Nägel mit Köpfen zu machen und nur in Glasfaser zu investieren? Letzteres wäre deutlich billiger.

Die optimale (allerdings auch teuerste) Lösung wäre Glasfaser bis in die einzelnen Wohnungen. Es ist mir klar, dass sich das nicht überall realisieren lässt. Alternativ könnte man die Glasfaser bis auf kurze Entfernung an die Teilnehmer heranbringen und den Rest der Strecke mit Ethernet überbrücken. Auch das wäre eine stabile Lösung, bei der die "Leitung" von Anfang bis Ende zu 100% breitbandtauglich und kein Provisorium mehr im Spiel ist.

Gruß

niknuk
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[1.1.1] CIA_MAN antwortet auf niknuk
08.05.2013 10:30
Ja aber ich verstehe jetzt nicht deine Kritik... Glasfaser wird doch dort wo rentabel bis in die Häuser FTTH ausgebaut... Den Rest macht man mit ODslams... Das finde ich persönlich einen guten Kompromiss... Weil ganz ehrlich ... Mehr wie 44.95 € möchte ich jetzt auch nicht pro Monat zahlen ;) und ich denke so geht es vielen :)
Von daher abwarten... Und bald wird es dank diesen kombinierten Ausbaus immer weniger instabile Leitungen geben ;)
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[1.1.1.1] Orikalkos antwortet auf CIA_MAN
08.05.2013 12:18
Naja aber grundsätzlich sage ich mal es ist besser etwas einmal richtig zu machen statt mehrfach falsch, außerdem Frage ich mich wie man mit den Stückwerk an die Leistungsfähigkeit der Kabelanbieter herankommen will.

Auch muss man sich die Frage stellen, ob es wirtschaftlich ist, die Unterschiedlichen Technik zu Warten und zu unterhalten.

Üblicherweise bekommt man bei einem Artikel mehr Mengenrabatt als wenn man mehrere Artikel kauft. Und bei verschiedenen Techniker sinkt der eben. Was für den Endverbraucher letztlich Teurer wird, oder eben durch Mischkalkulation irgendwie aufgefangen werden muss, damit es für den Endkunden noch Attraktiv wird.

Frage mal die Kabelanbieter, ob Sie unterschiedlichen Techniken verwenden. Ich denke da wird man die Antwort nein bekommen.
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[1.1.1.2] zazzel antwortet auf CIA_MAN
08.05.2013 12:18
Benutzer CIA_MAN schrieb:
Ja aber ich verstehe jetzt nicht deine Kritik... Glasfaser wird doch dort wo rentabel bis in die Häuser FTTH ausgebaut... Den Rest macht man mit ODslams... Das finde ich persönlich einen guten Kompromiss... Weil ganz ehrlich ... Mehr wie 44.95 € möchte ich jetzt auch nicht pro Monat zahlen ;) und ich denke so geht es vielen :)
Von daher abwarten... Und bald wird es dank diesen kombinierten Ausbaus immer weniger instabile Leitungen geben ;)

Ich kann das mittlerweile ganz gut verstehen. Glasfaser komplett neu zu verlegen ist mittlerweile in einigen Gegenden praktikabel geworden. Hier in meinem Stadtteil stehen überall ODSLAMs an den Ecken. DANN kann man von dort auch wirklich noch die Glasfasern zu den Endkunden bringen. Meine Restleitungslänge sind 200m, und das ist schon einmal U-förmig durch einen langen Innenhof und um den Block zum ODSLAM gelegt.

Ich kann übrigens aus stilistischer Sicht vom Einsatz... der... nach Kiffer... aussehenden... Pünktchen... nur abraten...

:-)
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[1.1.1.3] 38385901 antwortet auf CIA_MAN
22.08.2013 13:51
Benutzer CIA_MAN schrieb:
Ja aber ich verstehe jetzt nicht deine Kritik... Glasfaser wird doch dort wo rentabel bis in die Häuser FTTH ausgebaut...
Das ist falsch! Es wird in den meisten Fällen FTTB (FiberToTheBuilding)also Glasfaser zum Gebäude angeboten. FTTH (FireToTheHome) also Glasfaser zur Wohnung gibt es nur sehr selten und wird auch fast garnicht angeboten!
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[1.1.2] eu58 antwortet auf niknuk
23.08.2013 14:44
Benutzer niknuk schrieb:
[...]
Ich würde es daher für vorteilhafter halten, wenn man das ganze Vectoring- und G.fast-Gefrickel einfach bleiben lässt und das dadurch gesparte Geld in den Ausbau der Glasfasernetze steckt. Davon profitieren auch Kunden, die nur einen 16 MBit/s-Anschluss benötigen. Außerdem führt an der Glasfaser langfristig ohnehin kein Weg vorbei, auch Vectoring und G.fast können das nicht verhindern. Warum also sollte man Vectoring *und* Glasfaser finanzieren, anstatt gleich Nägel mit Köpfen zu machen und nur in Glasfaser zu investieren? Letzteres wäre deutlich billiger.

Ich bin auch der Meinung, dass Glasfasernetze zukunftssicherer sind als kupferbasierte Netze.

Jedoch: Solange ich Mieter bin, bin ich abhängig vom Einverständnis meines Vermieters, dass eine Glasfaserleitung zu ihm ins Haus gelegt wird. Hätte mein Vermieter zugestimmt, hätte ich schon seit einigen Jahren einen Glasfaseranschluss (dieser ist nämlich seit 2010 gelegt). Bislang konnte ich meinen Vermieter nicht dazu überreden, die Nutzungsvereinbarung mit dem Provider zu unterschreiben, welche die Voraussetzung für den Anschluss an das Glasfasernetz ist. Ich finde das so ärgerlich, denn so muss ich mit 16 Mbit/s vorlieb nehmen (mit einer bescheidenen Upload-Rate...).

Selbst wenn also der Glasfaserausbau voranschreitet, ist noch lange nicht gegeben, dass die technisch ausgereiftere Anbindung auch genutzt werden kann.
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[1.1.2.1] niknuk antwortet auf eu58
23.08.2013 15:15
Benutzer eu58 schrieb:

Ich bin auch der Meinung, dass Glasfasernetze zukunftssicherer sind als kupferbasierte Netze.

Jedoch: Solange ich Mieter bin, bin ich abhängig vom Einverständnis meines Vermieters, dass eine Glasfaserleitung zu ihm ins Haus gelegt wird.

Hier ist ganz klar der Gesetzgeber gefragt. Eines Tages wird die Glasfaser die Kupferdoppelader ablösen, und eine Weigerung des Vermieters, Glasfaser legen zu lassen, wäre dann gleichbedeutend mit einem Verbot für die Mieter, sich einen Telefonanschluss schalten zu lassen. So ein Verbot ist schon heute unzulässig, daher muss man das entsprechende Gesetz einfach auf neue Techniken ausdehnen.

Gruß

niknuk
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[1.1.2.1.1] crazyfone antwortet auf niknuk
29.08.2013 16:05
Ist ja eine spannende Diskussion. Um ehrlich zu sein, sehr speziell. Ich habe von der Telekom seit kurzem VDSL, meines Wissens geht die Glasfaser bis zum Outdoor-DSLAM und dann? Ja, was ist eigentlich dann, ich weiß es nicht.

Ich musste an der TAE Dose nichts verändert, ganz "normal" wie immer. Beim Technischen muss ich also passen, auch wenn ich mich für interessiert halte.

Gebucht ist "Entertain Comfort VDSL" (Universal) mit HD Paket, macht 58,90€ mtl. Also bei mir ist dann preislich Schluss, wenn jemand Fiber für mehr Geld braucht, ich nicht.
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[1.1.2.1.1.1] marius1977 antwortet auf crazyfone
29.08.2013 16:20
Benutzer crazyfone schrieb:
Ist ja eine spannende Diskussion. Um ehrlich zu sein, sehr speziell. Ich habe von der Telekom seit kurzem VDSL, meines Wissens geht die Glasfaser bis zum Outdoor-DSLAM und dann? Ja, was ist eigentlich dann, ich weiß es nicht.

Du hast es Dir selbst beantwortet: ab dem Outdoor-DSLAM geht es ganz regulär über das seit Jahrzehnten bestehende Kupferkabelliniennetz zu Dir ins Haus.

Und das wird auch bei VDSL Vectoring genauso zukünftig realisiert.
Für den Provider eben "nur" Tiefbauarbeiten am Outdoor-DSLAM, der Stromversorgung und ggf. zuführender Glasfaser (meist jedoch durch bestehende Leerrohre).
Und dann gilt es noch ggf. benachbarte KVZ mittels Querkabel mit dranhängen, da nicht jeder KVZ automatisch zum aktiven Standort wird.
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[1.1.2.1.1.1.1] crazyfone antwortet auf marius1977
29.08.2013 16:28
Benutzer marius1977 schrieb:
Du hast es Dir selbst beantwortet: ab dem Outdoor-DSLAM geht es ganz regulär über das seit Jahrzehnten bestehende Kupferkabelliniennetz zu Dir ins Haus. ...

Ich danke für die aufschlussreiche Antwort, marius1977. In der Fritte steht statt ADSL jetzt übrigens VDSL2.
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[1.1.2.1.1.1.1.1] niknuk antwortet auf crazyfone
29.08.2013 21:15
Benutzer crazyfone schrieb:

Ich danke für die aufschlussreiche Antwort, marius1977.

Die aber in deinem Fall leider nicht ganz richtig ist.

Du hast einen Universal-Anschluss, also echtes ISDN. Bei diesen Anschlüssen läuft die Telefonie *nicht* über Glasfaser. Es gibt also eine konventionelle Telefonverbindung (Kupfer) von der Vermittlungsstelle zum Outdoor-DSLAM und zusätzlich eine Glasfaser-Verbindung für den Internetzugang. Auf der letzten Etappe vom Outdoor-DSLAM in deine Wohnung ist Kupferleitung verlegt.

Es gibt auch Outdoor-DSLAMs, die nur per Glasfaser angebunden sind. In diesen DSLAMS sind sogenannte MSANs (Multi-Service Access Nodes) installiert. Die Telekom schaltet aber nur konventionelle analoge Anschlüsse (also kein ISDN) über MSANs. Alternativ lassen sich auch VoIP-basierte All-IP-Anschlüsse realisieren. Echtes ISDN schaltet die Telekom dagegen nur über herkömmliche Vermittlungstechnik, nicht über MSANs.

marius1977 Aussage bzgl. Vectoring-Anschlüssen stimmt ebenfalls nicht. An Vectoring-Anschlüssen bekommt man kein echtes ISDN (Universal), nur VoIP-basierte Telefonie (IP).

Gruß

niknuk
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[1.1.2.1.1.1.1.1.1] marius1977 antwortet auf niknuk
29.08.2013 22:21

einmal geändert am 29.08.2013 22:24
Es gibt auch Outdoor-DSLAMs, die nur per Glasfaser angebunden sind. In diesen DSLAMS sind sogenannte MSANs (Multi-Service Access Nodes) installiert. Die Telekom schaltet aber nur konventionelle analoge Anschlüsse (also kein ISDN) über MSANs. Alternativ lassen sich auch VoIP-basierte All-IP-Anschlüsse realisieren. Echtes ISDN schaltet die Telekom dagegen nur über herkömmliche Vermittlungstechnik, nicht über MSANs.

marius1977 Aussage bzgl. Vectoring-Anschlüssen stimmt ebenfalls nicht. An Vectoring-Anschlüssen bekommt man kein echtes ISDN (Universal), nur VoIP-basierte Telefonie (IP).

Gruß

niknuk
Warum soll meine Aussage nicht stimmen? Ich habe nicht von der Vst zum Outdoor-DSLAM geschrieben, sondern dass Kupfer bis zum Haus liegt. Und dass KVZ über Querkabel an andere ausgebaute Outdoor-DSLAM angebunden sind ist doch auch hier völlig egal ob echtes ISDN oder All-IP.

Dem Verfasser ging es doch nicht um die Frage explizit zzur Telefonie.
Auch habe ich nichts von Produkten erwähnt
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[1.1.2.1.1.1.1.1.1.1] crazyfone antwortet auf marius1977
30.08.2013 00:39
Benutzer marius1977 schrieb:
Dem Verfasser ging es doch nicht um die Frage explizit zzur Telefonie.
Auch habe ich nichts von Produkten erwähnt

Stimmt, marius1977. Ich wollte es eigentlich nur so allgemein. Ein Unterschied ist mir aber bekannt: Bei IP wäre auch "gratis" VDSL16 zu buchen gewesen, bei Universal muss man für VDSL immer zahlen. gratis VDSL16 gibt's da nicht. War mir wegen 5€ extra für VDSL50 aber auch egal. Fiber kostet aber noch mehr, irgendwann ist eben auch Schluss. Es geht nur um einen Internetanschluss ;).
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[1.1.2.1.1.1.1.1.2] crazyfone antwortet auf niknuk
30.08.2013 00:32
Ich danke für die noch mehr Infos, niknuk.

Um ehrlich sein, Universal habe ich behalten, weil ich ISDN schon immer habe. Zu Entertain bin ich nur wegen der Drossel gekommen (noch schnell gebucht), vorher hatte ich nur C&S Comfort VDSL. Aber ich lass mich auch gern begeistern, das HD Paket finde ich gut.

Für IP würde ich glaube nicht bei der Telekom bleiben, IP haben Alle, nur viel günstiger wie die Telekom irgendwie ;).
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[1.1.2.1.1.2] eu58 antwortet auf crazyfone
29.08.2013 21:47
Benutzer crazyfone schrieb:
Ist ja eine spannende Diskussion. Um ehrlich zu sein, sehr speziell. Ich habe von der Telekom seit kurzem VDSL, meines Wissens geht die Glasfaser bis zum Outdoor-DSLAM und dann? Ja, was ist eigentlich dann, ich weiß es nicht.

Vom Outdoor-DSLAM wird eine normale Telefonleitung in dein Haus/deine Wohnung gehen.

Ich musste an der TAE Dose nichts verändert, ganz "normal" wie immer. Beim Technischen muss ich also passen, auch wenn ich mich für interessiert halte.

Deshalb musstest du auch an der TAE-Dose nichts verändern. Die "letzte Meile" verläuft bei dir von der TAE-Dose bis zum Outdoor-DSLAM.

Gebucht ist "Entertain Comfort VDSL" (Universal) mit HD Paket, macht 58,90€ mtl. Also bei mir ist dann preislich Schluss, wenn jemand Fiber für mehr Geld braucht, ich nicht.

In meinem konkreten Fall geht es um die Weigerung meines Vermieters, seine Wohnungen mit FTTB versorgen zu lassen. Die Glasfaser ist bereits in der Straße und muss nur noch bis zu den Kellern der Häuser an der Straße verlegt werden.
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[1.1.2.1.2] Leiter Kundenverarsche³ antwortet auf niknuk
29.08.2013 16:14
Benutzer niknuk schrieb:

Hier ist ganz klar der Gesetzgeber gefragt. Eines Tages wird die Glasfaser die Kupferdoppelader ablösen, und eine Weigerung des Vermieters, Glasfaser legen zu lassen, wäre dann gleichbedeutend mit einem Verbot für die Mieter, sich einen Telefonanschluss schalten zu lassen. So ein Verbot ist schon heute unzulässig, daher muss man das entsprechende Gesetz einfach auf neue Techniken ausdehnen.

Abseits von dem ganzen Geschwurbel was "wünschenswert" und "technisch und in gesamtwirtschaftlicher Betrachtung" sinnvoll wäre, muss jemand den FTTH-Ausbau finanzieren. Der Staat wird es nicht tun, die Firmen werden es auch nicht tun, bleibt am Ende also nur der Kunde.

Tja... Und da muss ich dann klipp und klar sagen, dass ich für den Moment wunderbar mit meinem preiswerten ADSL2+ Anschluss klarkomme und nicht im Traum daran denke, über drastisch steigende Endkundenpreise ein paar Speedspinnern ihren 3- oder 4-stelligen Up- und Download querzusubventionieren. Für hohe Geschwindigkeiten mit 50 bis 200 MBit/s gibt es heute VDSL, bald Vectoring und (v. a. perspektivisch für Geschwindigkeiten darüber hinaus) Kabelinternet via Koaxkabel-DOCSIS. Koax ist eine hervorragende TAL. Überall wo Koax liegt, braucht man erstmal KEINE Glasfaser. Da stecken noch Reserven für ein paar Jahre. Es ist sinnvoller und weit wichtiger, zunächst mal die Backbones entsprechend auszubauen. FTTC reicht erstmal vollkommen. Was habe ich - und meine ganzen Nachbarn - von einer dämlichen Glasfaserleitung bis in die Wohnung, die wegen eines zu mickrigen Backbones nur mit mageren Datenraten beschaltet werden kann. Das ergibt null Mehrwert, dafür aber enorme Kosten. Es ist sinnvoll, erstmal auf die Bestandstechnologien zu setzen. Zumindest was den Haus/Wohnungsanschluss anbelangt.
Von mir aus kann ja jeder FTTH haben. Ich gönne es jedem. Nur soll er's dann auch selbst bezahlen. Vollkostenrechnungsbasis mit entsprechendem Finanzierungsanteil für den hierfür notwendigen Backboneausbau. Ich zahle das nicht. Freiwillige vor!
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[1.1.2.1.2.1] niknuk antwortet auf Leiter Kundenverarsche³
29.08.2013 21:01
Benutzer Leiter Kundenverarsche³ schrieb:

Abseits von dem ganzen Geschwurbel was "wünschenswert" und "technisch und in gesamtwirtschaftlicher Betrachtung" sinnvoll wäre, muss jemand den FTTH-Ausbau finanzieren. Der Staat wird es nicht tun, die Firmen werden es auch nicht tun, bleibt am Ende also nur der Kunde.

Das Problem bei der Sache: irgendwann muss man in jedem Fall auf Glasfaser umsteigen. Bei einem direkten Umstieg müsste der Kunde nur den Glasfaser-Ausbau bezahlen. Bei einem Wechsel über das (überflüssige) Provisorium VDSL Vectoring bezahlt der Kunde dieses Provisorium *und* anschließend den Glasfaser-Ausbau. Es wird also teurer.

Tja... Und da muss ich dann klipp und klar sagen, dass ich für den Moment wunderbar mit meinem preiswerten ADSL2+ Anschluss klarkomme und nicht im Traum daran denke, über drastisch steigende Endkundenpreise ein paar Speedspinnern ihren 3- oder 4-stelligen Up- und Download querzusubventionieren.

Es geht nicht (nur) um Geschwindigkeit, sondern auch um Stabilität. Die Glasfaser ist voll breitbandtauglich. Die Kupferdoppelader, eine vor 150 Jahren entwickelte Technik, ist es nicht. Und die Stabilität ist extrem wichtig, wenn man VoIP-basierte Telefonanschlüsse anbieten will, die in punkto Zuverlässigkeit auch nur annähernd mit konventionellen Festnetzanschlüssen mithalten können sollen.

Für hohe Geschwindigkeiten mit 50 bis 200 MBit/s gibt es heute VDSL, bald Vectoring und (v. a. perspektivisch für Geschwindigkeiten darüber hinaus) Kabelinternet via Koaxkabel-DOCSIS. Koax ist eine hervorragende TAL.

Die Telekom fürchtet, dass ihr die Felle wegschwimmen. Das werden sie aber auch dann tun, wenn sie VDSL Vectoring einsetzt. Auch bei dieser "fortschrittlichen" Technik ist dort Ende der Fahnenstange, wo Glasfaser und Koaxkabel erst anfangen. Nur mit Glasfaser könnte die Telekom mit den Breitbandkabel-Anbietern auch in Zukunft mithalten.

Überall wo Koax liegt, braucht man erstmal KEINE Glasfaser. Da stecken noch Reserven für ein paar Jahre.

Wenn die Telekom in diesen Gebieten auf den Glasfaser-Ausbau verzichten würde, würde sie das Feld kampflos den Breitbandkabel-Anbietern überlasssen. Ich glaube nicht, dass sie das will ;-)

Gruß

niknuk
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[1.1.2.1.2.2] eu58 antwortet auf Leiter Kundenverarsche³
29.08.2013 21:39
Benutzer Leiter Kundenverarsche³ schrieb:
Benutzer niknuk schrieb:

Hier ist ganz klar der Gesetzgeber gefragt. Eines Tages wird die Glasfaser die Kupferdoppelader ablösen, und eine Weigerung des Vermieters, Glasfaser legen zu lassen, wäre dann gleichbedeutend mit einem Verbot für die Mieter, sich einen Telefonanschluss schalten zu lassen. So ein Verbot ist schon heute unzulässig, daher muss man das entsprechende Gesetz einfach auf neue Techniken ausdehnen.

Abseits von dem ganzen Geschwurbel was "wünschenswert" und "technisch und in gesamtwirtschaftlicher Betrachtung" sinnvoll wäre, muss jemand den FTTH-Ausbau finanzieren. Der Staat wird es nicht tun, die Firmen werden es auch nicht tun, bleibt am Ende also nur der Kunde.

Falsch: In meinem Fall bezahlt die Firma den Ausbau. Und ich habe nicht von FTTH geredet, sondern von FTTB (hätte ich von Anfang an dazu schreiben sollen). Das würde mir schon reichen. Aber obwohl weder der Vermieter noch ich den Ausbau für FTTB bezahlen müssen, weigert sich der Vermieter, die Nutzungsvereinbarung zu unterschreiben.

Tja... Und da muss ich dann klipp und klar sagen, dass ich für den Moment wunderbar mit meinem preiswerten ADSL2+ Anschluss klarkomme und nicht im Traum daran denke, über drastisch steigende Endkundenpreise ein paar Speedspinnern ihren 3- oder

Die Endkundenpreise würden sich für mich praktisch nicht erhöhen. Ich habe derzeit ADSL 18 Mbit/s; der Glasfaseranschluss mit bis zu 50 Mbit/s wäre pro Monat 5 EUR teurer.

4-stelligen Up- und Download querzusubventionieren. Für hohe Geschwindigkeiten mit 50 bis 200 MBit/s gibt es heute VDSL, bald Vectoring und (v. a. perspektivisch für Geschwindigkeiten

Kupferadergefrickel eben

darüber hinaus) Kabelinternet via Koaxkabel-DOCSIS. Koax ist eine hervorragende TAL. Überall wo Koax liegt, braucht man erstmal KEINE Glasfaser. Da stecken noch Reserven für ein paar Jahre. Es ist sinnvoller und weit wichtiger, zunächst mal die Backbones entsprechend auszubauen. FTTC reicht erstmal vollkommen. Was habe ich - und meine ganzen Nachbarn - von

Du musst nicht für deine Nachbarn mitreden. Das dürfen sie schon selbst entscheiden, was sie für eine Anschlussart wollen.

einer dämlichen Glasfaserleitung bis in die Wohnung, die wegen eines zu mickrigen Backbones nur mit mageren Datenraten beschaltet werden kann. Das ergibt null Mehrwert, dafür aber enorme Kosten. Es ist sinnvoll, erstmal auf die Bestandstechnologien zu setzen. Zumindest was den Haus/Wohnungsanschluss anbelangt.

FTTC wird von M-net gar nicht angeboten. Und die Backbones werden in der Bandbreite mit der Zeit auch mitwachsen.