Benutzer hrgajek schrieb:
Die Branche fürchtet sich vor klaren fairen und ehrlichen Tarifen, weil sie zu "feige" ist klar vorzurechnen, welche Kosten sie hat,
Das ist vollkommen richtig.
für die sie einen vernünftigen Service und ein brauchbares Netzanbieten kann. Sie fürchten, bei Nennung der "wahren" kosten, blieben die Kunden gleich ganz weg.
Nur dieser Schluss ist grundfalsch. Ich glaube nicht, dass sie davor Angst haben. Es gibt auch gar keinen Grund Angst zu haben. Das heutige Preisniveau bei Original-Providerverträgen in Deutschland IST mehr als auskömmlich für den Netzausbau UND einen akzeptablen Service. Wer etwas anderes behauptet ist Mobilfunklobbyist und lügt. Das Problem ist hausintern. Es sind die Rechenknechte, die jeden Cent Gewinn abschöpfen wollen. Es sind diese dämlichen BWL-Schnösel, die dafür sorgen, dass der Service und TECHNISCHE NETZVERWALTUNG - ohne Not - nach Kairo oder Osteuropa wandern. Dass diese Maßnahmen zwangsläufig zu schlechterer Qualität führen müssen, liegt auf der Hand. Ebenso die Externaliserung von Dienstleistungen zum Erhalt des Netzbetriebs. Am besten macht man's am Ende eben doch selbst. Das ist das Perverse mit diesen BWL-Schnöseln. Nach einseitiger Kostenbetrachtung wird rationalisiert. Das aus genau diesen Einsparungen andererseits aber i. d. R. oftmals höhere Verwaltungkosten (Aufbau Schnittstellen, Aufbau einer Qualitätskontrolle für die Überwachung der externen) wird igonriert. Ebenso der damit einhergehende massive Qualitäts- und Imageverlust. Die "Preise werden es schon richten", denkt man...
VON WEGEN! So dumm sind deutsche Kunden dann nämlich doch nicht.
Denn so günstig sind die Preise nunmal nicht um diesen Qualitätsverlust zu rechtfertigen. DARUM rennen die Leute in scharen zu MVNO und anderen billigangeboten, statt beim Betreiber zu bleiben. Wenn ich die Providerhotline nicht von der MVNO-Hotline unterscheiden kann, dann geh ich doch lieber zu dem. Der bietet mir zu einem Spottpreis meistens auch noch wesentlich bedarfsgerechter an, was ich brauche.
Die andere Frage ist, warum die BWLer hier auch nicht rechnen können. Den MVNO werden absolute Billigstangebote ermöglicht, damit man als Provider überhaupt noch die beabsichtigte und benötigte Reichweite und Auslastung mit dem eigenen Netz erzielt.
Es konnte mir bis zum heutigen Tagen noch keiner Erklären, warum die Provider nicht selbst mit so niederschwelligen Angeboten am Markt auftreten und das - inzwischen hochlukrative - "Kleingesschäft" den Discountern zu überlassen. WO SIND DIE ATTRAKTIVEN TARIFE IM VERTRAGLICHEN PREISBEREICH ZWISCHEN 1 - 10 € BEI DEN PROVIDERN??? WO??? Wo gibt es in Zeiten dieser stumpfsinnigen 20 - 70 € Allnet-Flatrates Überhaupt die Produktpakete für die NICHT-EXZESSIVEN nutzer? Danach suche ich bei den Providern vergebens. Wenn ich mir z. B. angucke, was Vodafone mit seinem kleinsten Vertragstarif "Vodafone
Basic 50" für 10 € anbietet, dann kommt mir ja das kalte kot*en.
9 Cent Tariffolgekosten pro SMS / Min. => alles andere ist kundenpsychologisch nicht mehr DURCHSETZBAR! Wann schnallen es die Provider endlich??? Die "Insider" wissen zudem auch noch um die stetig sinkenden IC-Kosten. Wer verarxcht hier wen? Warum wird geflennt wenn die Kunden zum Discounter rennen. Das ist ALLES HAUSGEMACHT! So gut wie kein Kunde geht von einem "eh-da-Netz" aus. Das ist einfach nicht wahr. Er ist sehr wohl bereit für Qualität zu bezahlen, aber
1. Er bekommt sie so oder so/ hier oder dort sowieso nicht. Egal ob er bereit ist 5, 10, 30 oder 100 € im Monat für Mobilfunk auszugeben. Das ist eine bittere Kundenerfahrung
2. Er vegleicht schlicht die Preise und Leistungen und muss erschrocken feststellen, dass ihn der eigene Netzbetreiber wohl ausnehmen will, obwohl Großkonzern und damit kostentheoretisch eigentlich viel eher im Stande ist, ein günstigeres Angebot zu unterbreiten.
3. Er will die Qualität und ihren Wert erst ein mal live erleben. Die Provider müssten also ertsmal IN VORLEISTUNG treten um das über Jahre hiweg vernichtete Vetrauen wieder herzustellen. Das ist wohl der Wichtigste Punkt für die Ursachenvorschung und der Grund, warum die Provider nicht aus ihrer Abwärtsspirale kommen werden: Vorleistung kostet Geld.
Im Ergebnis will eigentlich überhaupt keiner mehr Geld im Mobilfunk ausgeben. Weder der Provider für den "eh-da-Kunde", noch der Kunde für das "eh-da-Netz".
Ergo:
Am besten schalten wir die Mobilfunkenetznetze in einem bundesweiten Moratorium für 3 Monate ab. Die Provider überlegen sich dann in der Zeit, ob sie noch technische Infrastrukturbetrieber und Servicedienstleister sein wollen oder sich lieber zu Hegefonds umwandeln lassen, die nur ganz easy durch das Verwalten von Geld, Geld verdienen. Die Kunden sinnieren ein wenig über ihre Geiz-ist-Geil-Mentalität und erlegen sich selbst auf, stets mit Nachdruck für die eigenen Produktwünsche bei Ihrem Provider einzutreten. Vielleicht finden "wir" ja dann irgenwann mal wieder zusammen.
Es sitzen derzeit wirklich nur misanthrope Klappspaten bei den Providern, die keine Ahnung davon haben, was der Kunde will. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen; "Die scheixen grudsätzlich auf Kundenwünsche".