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Wo leben wir eigentlich?


26.01.2012 11:04 - Gestartet von ippel
Ich bin Unternehmer, baue mir ein Geschäft auf, investiere Millionen oder gar Milliarden von meinem eigenen Geld, verschulde mich dafür und versuche Kunden für meine Dienstleistungen zu begeistern. Und dann kommt ein nicht gewählter Bürokrat mit Doppelnamen daher und sagt mir, wenn du nicht das tust, was ich will, kann ich auch mit der Peitsche kommen.

Wo leben wir eigentlich. In einem freien Rechtsstaat oder im afrikanischen Busch?
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[1] Mobilfunk-Experte antwortet auf ippel
26.01.2012 13:52
Benutzer ippel schrieb:

Ich bin Unternehmer, baue mir ein Geschäft auf, investiere Millionen oder gar Milliarden von meinem eigenen Geld, verschulde mich dafür und versuche Kunden für meine Dienstleistungen zu begeistern.

Aufgebaut wurden die Breitbandkabelnetze von der Deutschen Bundespost. Die Kabelgesellschaften wurden später abgespalten und an Investment-Gruppen verkauft. Diese haben dann noch weiteres Geld investiert, um Internetzugänge und Telefonie über die Kabelnetze anbieten zu können. Dass der Telekommunikationsmarkt relativ stark reguliert ist - insbesondere für Unternehmen mit beträchtlicher Marktmacht -, wussten die Investoren aber damals schon.

Und dann kommt ein nicht gewählter Bürokrat mit Doppelnamen

Tut der Doppelname etwas zur Sache?

daher und sagt mir, wenn du nicht das tust, was ich will, kann ich auch mit der Peitsche kommen.

"Aktuell sieht Henseler-Unger keinen Bedarf zur Regulierung."

Darüber hinaus hat sie lediglich gesagt, in welche Richtung sich die Anbieter bewegen sollten, damit das auch so bleibt.

Wo leben wir eigentlich. In einem freien Rechtsstaat oder im afrikanischen Busch?

Die Bundesnetzagentur handelt auf der Grundlage deutscher Gesetze, und ihre Entscheidungen können jederzeit vor Gericht angegriffen werden (und das passiert auch immer wieder).
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[1.1] ippel antwortet auf Mobilfunk-Experte
26.01.2012 20:03
Benutzer Mobilfunk-Experte schrieb:
Dass der Telekommunikationsmarkt relativ stark reguliert ist - insbesondere für Unternehmen mit beträchtlicher Marktmacht -, wussten die Investoren aber damals schon.

Allerdings ändert das nichts an meinen Aussagen. Hier hat ein privater Unternehmer viel Geld in sein Unternehmen investiert und der Staat hat sich rauszuhalten. Denn der hat nichts vollbracht. Das Risiko lag allein beim Unternehmer.

Und dann kommt ein nicht gewählter Bürokrat mit Doppelnamen

Tut der Doppelname etwas zur Sache?

Naja, manchmal bestätigen sich die schlimmsten Cliches von ganz allein...

"Aktuell sieht Henseler-Unger keinen Bedarf zur Regulierung."

Nein wie großzügig aber auch von der Dame.

Darüber hinaus hat sie lediglich gesagt, in welche Richtung sich die Anbieter bewegen sollten, damit das auch so bleibt.

Danke für die Bestätigung meiner zuvor getätigten Aussage. Solange der Bürger tut, was der Politiker verlangt, geht es ihm in jedem Land der Welt gut.

Die Bundesnetzagentur handelt auf der Grundlage deutscher Gesetze, und ihre Entscheidungen können jederzeit vor Gericht angegriffen werden (und das passiert auch immer wieder).

Mir fallen da mindestens zwei unterschiedlich lange Zeitabschnitte der deutschen Geschichte ein, bei denen Behörden auch nur aufgrund gültiger Gesetze handelte und der Rechtsweg offiziell selbstverständlich jedem offen stand.
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[1.1.1] SoloSeven antwortet auf ippel
26.01.2012 20:25
Benutzer ippel schrieb:
Mir fallen da mindestens zwei unterschiedlich lange Zeitabschnitte der deutschen Geschichte ein, bei denen Behörden auch nur aufgrund gültiger Gesetze handelte und der Rechtsweg offiziell selbstverständlich jedem offen stand.

Meinst Du die Regierungszeit von Gerhard Maschmey.., ähm Schröder?
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[1.1.1.1] ippel antwortet auf SoloSeven
26.01.2012 21:30
Benutzer SoloSeven schrieb:
Meinst Du die Regierungszeit von Gerhard Maschmey.., ähm Schröder?

Nee, denn der regierte nur eine Legislaturperiode lang.
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[1.1.1.1.1] myselfme antwortet auf ippel
26.01.2012 22:12
@ ippel: Ja, ich neige dazu Dir Recht zu geben. Fast jedenfalls. Denn solange Konzerne nahezu alle Freiheiten bekommen werden sie jeden innovativen Unternehmer ggf blockieren.
Seien es die Mineralölkonzerne die sparsame Motoren aufkaufen, die Plattenindustrie die gerne gegen neue Vertriebswege kämpft oder auch die Lebensmittelmultis die ortsnahe Nahrung gern medial abwertet - sie alle nutzen allzu liberale Gesetze gern um sich selbst vor allen Widrigkeiten zu schützen.
Der Unternehmer den Du meinst bekommt in der Regel weder Subventionen noch Kredite. Und wenn er Insolvenz anmelden muss wird er nicht mit Abfindungen gesichert.
Hätte ich als Kleinunternehmer die steuer- und fiskalischen Möglichkeiten von Nestle, ich fühlte mich sicherer. Auch ohne eine Lobby in Berlin...
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[1.1.1.1.2] Telly antwortet auf ippel
27.01.2012 00:01
Benutzer ippel schrieb:
Benutzer SoloSeven schrieb:
Meinst Du die Regierungszeit von Gerhard Maschmey.., ähm Schröder?

Nee, denn der regierte nur eine Legislaturperiode lang.

Wann wurde nochmal die Dauer einer Legislaturperiode der Bundesregierung von 4 auf 8 Jahre erhöht? Ich kann das gerade nicht finden. ;-)

Oder war es nicht die zweite Legislaturperiode, dessen Ende unser damaliger haargefärbte Altkanzler in spe 1 Jahr vorzog?

Oder dauert eine Legislaturperiode doch 7 Jahre? Dann wäre dieses Jahr ja ein Schicksalsjahr für unsere designierte Exkanzlerin. ^^

Telly