Arcor räumt nicht ein, Arcor ist dazu verpflichtet!

Der Artikel suggeriert, als würde Arcor seinen Kunden *freiwillig* ein außerordentliches Kündigungsrecht einräumen, obwohl sie das nicht müssten.

Das stimmt so aber nicht.

Denn solange Arcor die Brutto-Preise tatsächlich exakt nur um die Erhöhung der Mehrwertsteuer erhöhen würde, dann bestünde auch kein Außerordentliches Kündigungsrecht seitens des Kunden. Das ist - wie im Artikel zitiert - durch die AGB von Arcor abgedeckt.

Nun ist es aber so, dass die Preise großzügig aufgerundet werden von Arcor. Somit werden sie nicht nur um die Mehrwertsteuer-Erhöhung verteuert, sondern darüber hinaus.

Und *das* ist von den AGB eben *nicht* abgedeckt. Denn das ist eine Preiserhöhung, die nur Arcor zu verantworten hat, aber nicht auf die Erhöhung der Mehrwertsteuer schieben kann. Somit hat der Kunde *automatisch* ein Recht auf Außerordentliche Kündigung. Da geht es nicht darum, ob Arcor so nett ist, das "einzuräumen" oder nicht. Arcor ist dazu gesetzlich verpflichtet.

Würden die Preise für die Sonderrufnummern exakt nur um die 3 Prozentpunkte der Mehrwertsteuer-Erhöhung angehoben (was dann natürlich sehr "krumme" Minutenpreise bedeuten würde), dann hätte der Kunde auch kein Recht auf die Außerordentliche Kündigung.

Und dann wäre Arcor auch kaum so blöd, das dem Kunden einzuräumen. Denn jetzt haben ja *alle* Arcor-Kunden die Möglichkeit, vorzeitig aus ihrem Vertrag rauszukommen. Angesichts des harten Konkurrenzkampfs und Preisdrucks gibt es da mit Sicherheit so einige, die das gern tun werden, und zur Konkurrenz abwandern, z.B. zu Alice.

REMchen