Bei mir wirkt der HartzIV-Gedanke. Weil ich mit 350 Euro auskommen würde
Behaupten kann das jeder, eine Behauptung ohne Beweis hat aber keinen Wert.
Und weil ich es eben nicht will, gehe ich arbeiten und verdiene mein eigenes Geld.
Und was machen die Millionen, die das auch nicht wollen? Aber keine Arbeit finden? Oder bereits in Rente sind und Grundsicherung beziehen (in derselben Höhe wie Hartz IV) oder Erwerbsunfähige (dauerhaft Kranke)?
Du unterstellst dass jeder arbeiten kann und jeder eine Arbeit finden würde, beides ist aber nachweisbar falsch!
aber verstößt gegen ein Grundprinzip, das m.E. in der sozialen Grundsicherung verankert sein sollte: Soziale Grundsicherung sollte Anreize bringen, auch wieder Arbeit aufnehmen zu >wollen.
Die neoliberale "Anreiztheorie" ist gescheitert, es ist erwiesen dass sie nicht funktioniert und das liegt primär daran dass die "Angereizten" viele Faktoren gar nicht beinflussen können (Millionen fehlende Arbeitsplätze zum Beispiel).
Und wenn man 1000 Euro netto als soziale Grundsicherung hat, wird es schwer sein, jemandem mit etwas mehr Brutto zu motivieren weiter erwerbstätig zu sein.
Bei 10 Mindestlohn /Std. (natürlich brutto) greift das Argument nicht.
Niedriglöhne sind ein Problem, geringe Sozialleistungen ein anderes, beide steht aber in Zusammenhang miteinander.
Für soziale Teilhabe, ich vermute mal Theater, Essen gehen, verreisen etc., kann meiner Meinung nach nicht die Allgemeinheit aufkommen,
Das Bundesverfassungsgericht sieht es anders. Art. 1 GG zielt nicht auf das rein physische (Über)Leben eines Einkommenslosen ab (dafür plädierst du ja), sondern auf seine soziale und kulturelle Teilhabe, das BVerfG nennt es "menschenwürdiges Existenzminimum".
Die ALGII-Leute sind ja auch nicht gesellschaftlichen ausgeschlossen. Freunde haben sie auch.
Nein viele sind vereinsamt, sozial isoliert. Soziale Teilhabe kostet Geld und wenn dieses nicht vorhanden ist kann man nicht teilnehmen, das ist das Problem! Aber seien wir doch mal ehrlich, Leute wie du wollen doch gar nicht dass die Armen wirklich teilnehmen dürfen am Leben, die sollen mit Wollpulli in ihrer kalten Bude hocken, trocken Brot fre.... und Leitungswasser trinken und den ganzen Tag der Arbeit hinterherhetzen, die es für sie eh nicht gibt.
Ich denke viele (wenn auch nicht alle) jammern auf hohem Niveau. Es gibt Länder, in denen würde man sich die Finger nach der dt. Grundsicherung lecken.
Am lautesten jammern immer die Wohlhabenden und das war schon immer so. Wenn es einem dreckig geht darf man jammern, allerdings löst das natürlich auch keine Probleme.
In vielen Ländern würden sich hart arbeitende auch die Finger nach deinem Gehalt lecken, das ist also ein dummes Argument.
Die Neolibs vergleichen deutsche Sozialleistungen immer mit denen von Entwicklungsländern, bei ihren Gehältern kommen sie komischerweise nie mit solchen Vergleichen, da kann man dann nie genug bekommen, schon merkwürdig.
Ich kenne Paare, beide gehen arbeiten und haben Kinder. Trotzdem reicht es nicht oft für Restaurant oder Kino.
Das ist traurig! Aber keine Folge hoher Sozialleistungen im Gegenteil! Höhere Sozialleistungen würden auch die Löhne anheben, in Verbindung mit Mindestlöhnen natürlich noch wirkungsvoller.
Niedrige Löhne und uniedrige Sozialleistungen sind zwei Probleme, die man dringen angehen muss, auch verständlichen Gründen am besten zeitgleich.
Sie sind stolz dass sie es sich erarbeitet haben.
Vom "Stolz" kann man sich nichts kaufen, im Kapitalismus wird mit Geld bezahlt.
>Wäre es nicht ein Schlag in
deren Gesicht, wenn es andere "einfach so" bekommen würden?
Was meinst du mit "einfach so"? Ein Arbeitsloser bekommt sein Geld nicht "einfach so", er muss viele Voraussetzungen erfüllen und kooperieren, jeder Hartz IV Empfänger muss für sein Geld was tun, sonst bekommt er keins mehr.
Ein bedingungsloses Grundeinkommen würden übrigens alle bekommen, bedingungslos und wer arbeitet (fast alle würden es weiterhin tun) hätte deutlich mehr als diejenigen die nicht arbeiten können oder wollen.
Da ist es sicher populär den Mindestlohn in die Diskussion zu bringen. Aber das ist meiner Meinung nach ein Irrweg.
Deutschland ist das einzige Land wo er nicht funktioniert, schon klar, in allen anderen Ländern funktioniert er prima.
>Soweit
ich weiß, sind sehr viele Dauer-ALGII-Empfänger gering bis gar nicht qualifiziert.
80% haben qualifizierte Ausbildung und Berufserfahrung, soweit die offiziellen Daten. Aber Vorurteile werden ungern durch Fakten gestört oder?
>Mit einem Mindestlohn von 7,50 oder 10,00
Euro (brutto oder netto?), muss sich immer auch erst mal ein Arbeitgeber finden, der das für ungelernte Kräfte ausgibt.
Da ja die wenigsten ALGII-Leute ungelernt sind ist das ja nicht das Problem.
anderen Worten: Die Wertschöpfung muss dementsprechend hoch sein. Ist sie meist aber vermutlich nicht.
Eine Behauptung für die es keinen Beweis gibt, aber wie gesagt Vorurteile sollte man nicht durch Fakten widerlegen, das stört nur!
>Würden die sich im Arbeitsleben halten
können, wenn es den Mindestlohn gäbe? Sie beziehen heute schon viel weniger, der Arbeitgeber wird sicher nicht mehr zu zahlen bereit sein.
Nein der Arbeitgeber würde wahscheinlich seinen Friseurladen nach Asien verlegen und die vielen anderen Dienstleistungsfirmen auch, die Deutschen können ja rüberfliegen wenn sie Dienstleistungen in Anspruch nehmen möchten.
Herr schmeiß Hirn vom Himmel!
Es gibt so viele Fakten, Studien und jahrzehntelange Erfahrungswerte zum Thema Mindestlohn, man muss sie nur zur Kenntnis nehmen!