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"Lügen" vs. "Informationelle Selbstbestimmung"


20.09.2010 17:28 - Gestartet von abdalma
Es ist wohl eher so, dass viele (Gott sei Dank) mittlerweile Ihr verbrieftes Recht auf informationelle Selbstbestimmung wahr nehmen. Das hat mit Unehrlichkeit oder Lügen nichts zu tun. Symantec sollte wohl besser mal die deutschen Gesetzestexte studieren, statt solche hanebüchenen Aussagen zu treffen.

Selbstverständlich gibt man heutzutage nur das Minimalste von sich preis. Es ist wohl eher die Unverfrohrenheit, die "Diensteanbieter" (oder wen auch immer) dazu bewegt, Unmengen an personenbezogenen Daten "abzufragen". Man sollte sich nach den grundlegenden Prinzipien des Datenschutzes richten: Datensparsamkeit, Datenvermeidung, Erforderlichkeit und Zweckbindung. Und wenn das "Diensteanbieter" nicht hinbekommen, dann muss dies der "Benutzer" ihnen eben beibringen. Und da bleibt einem eigentlich nicht sehr viel übrig, als "Dienst nicht nutzen" oder "Ausübung des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung", was übersetzt heisst: persönliche Daten unvollständig bzw nicht der Wahrheit entsprechend angeben.
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[1] BuergerFloyd antwortet auf abdalma
21.09.2010 10:07
Wenn man sich angewöhnt nie seine Adresse bzw. persönliche Daten im Internet preiszugeben, wird man auch nie in eine Abofalle tappen.

Insgesamt "lügen" die Deutschen eigentlich viel zu wenig. Die meisten geben jedem bereitwillig Auskunft.
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[1.1] Beschder antwortet auf BuergerFloyd
21.09.2010 10:12
Benutzer BuergerFloyd schrieb:
Wenn man sich angewöhnt nie seine Adresse bzw. persönliche Daten im Internet preiszugeben, wird man auch nie in eine Abofalle tappen.

und wenn man sich daran gewöhnt einen anderen namen zu nutzen wird man irgendwann schizofren (oder wie sich das schreibt). das macht aber nichts aus weil man mit dem 2. nichtexistenten ich dinge bestellen kann und somit auch in keine abofalle tappen kann...

Insgesamt "lügen" die Deutschen eigentlich viel zu wenig. Die meisten geben jedem bereitwillig Auskunft.

ja, mein 2. ich hat nichts zu verbergen und gibt gerne auskunft. manchmal ist es aber nicht zu hause und ich mache seine post auf und lese seine mails.

auch seine netzclubkarte bekam ich schonmal zum testen.

gruss
beschder
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[2] judi antwortet auf abdalma
22.09.2010 15:57
Benutzer abdalma schrieb:
Es ist wohl eher so, dass viele (Gott sei Dank) mittlerweile Ihr verbrieftes Recht auf informationelle Selbstbestimmung wahr nehmen.(...)

Ich hab das mal versucht. simyo hat mir eine merkwürdige Mail zum Thema Datennutzung und -weitergabe geschickt.
Daraufhin habe ich der Nutzung und Weitergabe meiner Daten -ausser zum Zwecke der Abrechnung und der gesetzlichen Bestimmungen- widersprochen und mit Hinweis auf meine informationelle Selbstbestimmung Auskunft über Daten zu meiner Person verlangt.
Nach mehreren Mailwechseln über mehrere Wochen und einigen Anrufen bei der Hotline dann die abschließende Aussage:
-"Ja wie, was denn für Daten?"
-"Ja meine Daten halt. Was haben Sie da alles über mich gespeichert?"
-"Das ist aber eine merkwürdige Frage."
-"Ich glaube Ihnen, dass nicht viele danach fragen, aber ich würd´s gerne wissen."
-"Ja dann gucken Sie doch einfach im Internet"
-"Wie jetzt? Meine Daten liegen doch wohl nicht einfach irgendwo im Internet, sondern hoffentlich auf ihren Servern, gut gesichert!?!?"
-"Alle ihre Daten können Sie doch im Internet sehen, wenn Sie sich einloggen."
...
Das Gespräch dauerte 10 Minuten, die Frau hat überhaupt nicht verstanden was ich wollte, war nicht bereit Infos bei ihrem Vorgesetzten anzufragen und war ihrer pampigen Art der letzte Sargnagel für meine 8-jährige Treuen zu eplus.

Kurzum: Man hat es in einem großen, deutschen IT-Unternehmen nach mehreren Monaten und telefonischer sowie schriftlicher Anfrage nicht geschafft, mir Auskunft über meine Daten zu geben.