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Wieviele Frequenzpakete?


21.09.2009 09:46 - Gestartet von IMHO
Mit welcher Legitimation entscheidet die BNetzA eigentlich, ob sie das Spektrum als 6x5MHz gepaart oder in anderen Verteilungen anbietet?
Es ist doch sehr entscheidend für den Verlauf der Versteigerung, ob sechs, acht oder deutlich mehr (kleinere) Frequenzbänder versteigert werden.
LTE kann ja auch auf schmäleren Bandbreiten als 5MHz betrieben werden.
Laut Teltarif
https://www.teltarif.de/arch/2008/kw07/...
ab 1,25MHz Bandbreite der Trägerfrequenz, Laut Wikipedia
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Long_Term_Evolution&oldid=64144346
ab 1,4MHz Bandbreite der Trägerfrequenz.

Es hat doch nur formal etwas mit Gleichbehandlung zu tun wenn man 4 Nachfragern 6 Frequnzbänder anbietet und dann sagt "nun bietet mal schön". Und dem bisschen Steuereinnahmen der BNetzA bei der Versteigerung steht gegenüber, dass wir als Nutzer des "mobilen Internets" dann jahrelang hohe Verbindungskosten zahlen müssen, damit die Netzbetreiber wieder ihr Geld reinkriegen.
Diesen Zwangskredit brauchen wir doch eigentlich garnicht. Entweder als Steuerzahler noch als Mobilfunkbezahler zahlen wir die Zeche, da gibt es nix was verschenkt wird! Und die Mobilfunker wollen auch auf die Bilanzsumme des Zwangskredits Gewinn erwirtschaften.
Wichtig wäre doch, dass die neue Technik (LTE) eingeführt wird, auch damit die Realwirtschaft in den "weißen Flecken"-Gebieten (durch echten Mehrumsatz) mehr Steuern erwirtschaften kann. Bestenfalls wird es dadurch leichter, einige Arbeitsplätze näher an die Wohnorte zu bringen und so den bundesweiten Energieverbrauch für Arbeitswege ein kleinwenig zu senken und gleichzeitig Deutschland technologisch am Puls der Zeit zu halten.
Sowas ist doch wichtig!
Nicht ein kurzes, einmaliges Steuerstrohfeuer durch einen Versteigerungserlös.
In Österreich geht es doch auch! Obwohl die geographische Lage eher schwieriger ist, gibt es eine gute und preisgünstige Mobilfunkversorgung. Allerdings war der Staat beim Versteigern der UMTS-Frequenzlizenzen auch nicht so gierig, sondern hat eben auch an das Wohl seiner eigenen Bürger gedacht.

Selbst wenn eine inhaltliche Förderung des Wettbewerbs im Mobilfunkmarkt die Umsätze von T-Mobile angreifen *könnte*, sollte die Staatsverwaltung den Mut finden, den Mobilfunk und den Mobilfunkwettbewerb insgesamt zu fördern. Alleine schon die Veränderung der Versteigerungsbedingungen zu 12x2,5MHz wäre eine Möglichkeit, die künftigen Kosten der Mobilfunknutzer gering zu halten.
Davon profitieren wir letzlich alle mehr.
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[1] Kai Petzke antwortet auf IMHO
27.09.2009 12:46
Benutzer IMHO schrieb:
Mit welcher Legitimation entscheidet die BNetzA eigentlich, ob sie das Spektrum als 6x5MHz gepaart oder in anderen Verteilungen anbietet?

Die BNetzA veröffentlicht vorab die von ihr geplanten genauen Versteigerungsbedingungen und bittet um Kommentare. Hier können dann alle Mitspieler (Unternehmen, Verbände, Verbraucherschu­tzorganisationen etc. pp.) ihre Stellungnahmen abgeben. Die BNetzA wertet diese aus und passt dann die Bedingungen an - oder auch nicht.

LTE kann ja auch auf schmäleren Bandbreiten als 5MHz betrieben werden.

Angesichts dessen, dass DSL-Ersatz die wichtigste Anwendung für LTE ist, erwarte ich kaum Interesse für Bandbreiten unter 5 MHz. Im Gegenteil, selbst Newcomer werden versuchen, mehrere 5-MHz-Blöcke zu erwerben, um dann mit 10 MHz oder 20 MHz entsprechend höhere Bitraten anbieten zu können.

Wichtig wäre doch, dass die neue Technik (LTE) eingeführt wird, auch damit die Realwirtschaft in den "weißen Flecken"-Gebieten (durch echten Mehrumsatz) mehr Steuern erwirtschaften kann.

Ob LTE so viel gegen die "weißen Flecken" hilft, steht in den Sternen. Immerhin gibt es "weiße Flecken" überall dort, wo auch schon mehrere bestehende Technologien (DSL, Breitbandkabel, UMTS/HSPA, GSM/EDGE) ein inakzeptables Kosten-Nutzen-Verhältnis haben. Warum soll das mit einer neuen Technologie wie LTE besser werden? Ich erwarte, dass LTE anfangs höhere Kosten pro Bit hat als UMTS/HSPA, mittelfristig dann natürlich geringere.

In Österreich geht es doch auch! Obwohl die geographische Lage eher schwieriger ist, gibt es eine gute und preisgünstige Mobilfunkversorgung. Allerdings war der Staat beim Versteigern der UMTS-Frequenzlizenzen auch nicht so gierig, sondern hat eben auch an das Wohl seiner eigenen Bürger gedacht.

Es war nicht der deutsche Staat, der extrem hohe UMTS-Lizenzgebühren verlangt hatte, sondern es waren 7 Mobilfunk-Unternehmen, die sich gegenseitig massiv in die höhe gesteigert haben.

Weiterer wesentlicher Unterschied zu Österreich ist, dass Österreich stark vom Tourismus lebt und die Mobilfunker dort mit Roaming eine sehr gute Einnahmequelle haben, die bereits einen erheblichen Teil der Betriebskosten deckt. Folglich können sich die Unternehmen dort, wo es Wettbewerb gibt, viel stärker "austoben".



Kai