Benutzer Kai Petzke schrieb:
Ich fände es im Sinne der im Editorial genannten Differenzierung sogar gut, wenn im Bereich 800 MHz nur drei oder gar zwei Anbieter zum Zuge kämen.
Ich hoffe nicht. Denn dann geht die Diskussion mit unterschiedlichen IC-Entgelten aufgrund verschiedener Technologien wieder weiter und eine Vereinheitlichung und Senkung dürfte schwieriger werden.
Auch der Rest ist differenziert zu sehen: 1800er Spektrum eignet sich gut für den weiteren GSM-Ausbau, wenn Zellen voll sind und man diese nicht kostenaufwändig teilen will. Insbesondere E-Plus sollte somit im 1800er Bereich ein gestärktes Interesse haben. Ebenso natürlich alle Neueinsteiger.
Wieso gerade E-Plus? E-Plus hat (wie o2) bereits jetzt mehr Kapazitäten als T-Mobile und Vodafone. Die Frequenzen reichen für einen reibungslosen Betrieb aus, man muss sie eben nur effizient verwenden und Basisstationen auch erweitern.
Einen Neueinsteiger mit reinem GSM 1800er Netz kann ich mir nicht vorstellen. Dafür ist es erstens zu spät und mittlerweile steht LTE kurz vor dem Start. Und welcher Kunde würde wirklich ein reines "Stadnetz" nehmen, wenn es zu gleichen oder ähnlichen Preisen auch gleich bundesweit geht? Eine National-Roaminglösung wie bei o2 hat der EU-Komission heftige Bauchschmerzen bereitet, nochmal wird es das nicht geben.
Die Ausbauoffensive von Telefonica-o2 hat 3,5 Milliarden Euro gekostet. Spontan fällt mir kein Konzern ein, der mindestens diese Summe in ein neuen Mobilfunknetz in Deutschland stecken würde.
2100er Frequenzen sind für alle gut, die 3G nochmal kräftig ausbauen wollen.
Man hat noch die zweite FDD-Frequenz aus der letzten Auktion, diese wird noch nicht überall eingesetzt. Auch haben Anbieter mehr oder weniger angekündigt keinen weiteren 3G-Ausbau vorzunehmen, sondern voll auf LTE zu setzen.
Angesichts dessen, dass Smartphones nicht so schnell auf 4G-Technologien wechseln werden (4G bringt höheres Gewicht, kürzere Batterielaufzeit, schlechtere Sprachqualität; die mögliche höhere Datenrate wird hingegen nicht wirklich benötigt) und im Smartphone-Bereich am meisten Geld verdient wird, dürfte auch hier das Interesse aller Anbieter, inklusive der Neueinsteiger, hoch sein.
Gerade die Netzausbaukosten sind bei 4G wesentlich niedriger, für einen Neueinsteiger wesentlich lukrativer als ein GSM-Netz hinzustellen. Genau das werden die existierenden Netzbetreiber aber um jeden Preis zu verhindern versuchen.
LTE-Modems werden vor allem in Note- und Netbooks Einzug erhalten. Sprache sehe ich hier als reines "Nebenprodukt".
Entspannter wird es nur im 2600er Bereich. Das ist aber gut für die zitierten breitbandigen innerstädtischen Datennetze.
PortableDSL von Airdata nutzt bereits Frequenzen im 2,6 GHz-Bereich, daher vermute ich, dass Airdata mitbietet.