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Preise abhängig vom Nutzen?


23.06.2008 16:36 - Gestartet von bholmer
" Es ist anderseits nachvollziehbar - wenn auch nicht schön - dass die Netzbetreiber von einem WAP-Nutzer, der nur fünf Seiten mit zusammen 20 kB lädt, einen höheren Kilobyte-Preis verlangen, als von einem Web-Nutzer. Der WAP-Nutzer hat von den 20 kB den Vielfachen Nutzen wie der Web-Nutzer. Doch spätestens dann, wenn der WAP-Nutzer zum Web-Nutzer umsattelt, ohne den Netzbetreiber zu informieren, dann schnappt die Kostenfalle zu."

Lieber Kai, das ist die Realität, die die Netzbetreiber uns weismachen wollen. Das heisst aber noch lange nicht, dass man das auch akzeptieren muss. Mit der gleichen Argumentation könnte man ein Telefongespräch mit einem Börsenmakler, durch den man einen riesen Gewinn machen könnte, teurer machen als das Gespräch mit der Freundin. Wobei man da natürlich über den unterschiedlichen Nutzen diskutieren könnte.

Wenn man von WAP nach WEB Tarif wechselt, zahlt man pro "Nutzeneinheit" wesentlich weniger. Das stimmt. Aber man muss ja nicht WEB nutzen, man kann ja mit dem WEB Tarif auch WAP Seiten abrufen (wenn die nicht schon in einer Flat drin sind). Dann wird deren Nutzung auch wesentlich billiger.
Also zweimal der selbe Dienst zum unterschiedlichen Preis.
Nur die Preise für eine 160 Byte SMS bleiben horrend im Vergleich zu den Internet Messengern. Kein Wunder also, dass man deren Nutzung verbieten will.
Man könnte ja zum Beispiel Preise abhängig vom verwendeten IP Port festlegen und den IM Systemen vorschreiben, nur bestimmte zu nutzen. Wär doch eine Idee? (Ich weiss, kann man alles über Proxys umbiegen, war auch nur ein Beispiel)

Wie ich schon mehrfach geschrieben habe, meine ich, dass den Netzbetreiber es nichts angeht, mit wem ich welche Daten austausche und warum, genauso wie es ihn nichts angeht, was ich am Telefon mit meinem Gesprächspartner bespreche.

Wenn die Messenger auf den Handys sich durchgesetzt haben, wird der SMS Preis, mit dem man sich zur Zeit die Antennen vergoldet, auch sinken. In anderen Ländern geht es ja auch.
Das wird schon noch.

Bert
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[1] Kai Petzke antwortet auf bholmer
24.06.2008 10:40
Benutzer bholmer schrieb:

Lieber Kai, das ist die Realität, die die Netzbetreiber uns weismachen wollen. Das heisst aber noch lange nicht, dass man das auch akzeptieren muss.

Deswegen schreibe ich ja schon im Original-Text, dass das "nicht schön" ist.

Ansonsten ist eine Preisfindung auf Basis des erwarteten "Nutzens" des Verbrauchers, bzw. auf Basis dessen, was der Verbraucher bereit ist, zu zahlen, in der Marktwirtschaft sehr wohl üblich. In der heißen Jahreszeit im Urlaub immer wieder gut zu beobachten: Je näher man der großen Sehenswürdigkeit kommt, desto mehr kostet die Dose Cola. Die Netzbetreiber machen nichts anderes, wenn sie beim Roaming oder bei der "unangemeldeten" Datennutzung die Hand aufhalten.

Gut finde ich das nicht, wie schon geschrieben, aber es ist marktwirtschaftliches Verhalten.


Mit der gleichen Argumentation könnte man ein Telefongespräch mit einem Börsenmakler, durch den man einen riesen Gewinn machen könnte, teurer machen als das Gespräch mit der Freundin.

Richtig: Festnetz-Telefonate sind werktags tagsüber im Schnitt teurer als Abends und am Wochenende. Und immer mehr Unternehmen schalten 01805-Nummern, und die Verbraucher rufen dennoch an.

der SMS Preis, mit dem man sich zur Zeit die Antennen vergoldet,

Eine "goldene Nase" verdient sich derzeit keiner der Netzbetreiber. Hierzulande kämpfen alle noch mit den Folgen des UMTS-Wahns vom Anfang dieses Jahrzehnts: Erst wurden Abermilliarden für die UMTS-Lizenzen rausgeblasen, dann nochmals Milliarden für den schnellen Netzaufbau.


Kai