Du warst gepannt auf die Kritik zu deinem Beitrag. Mit den Politikern hast Du ja in gewisser Weise Recht.
Aber zu "Made in Germany" habe ich bereits ein Beitrag verfasst:
https://www.teltarif.de/forum/s28483/44-5.htmlMade in Germany ist nicht Vergangenheit. Nur im Billigpreissegment nicht zu finden. Eher ist es eine Unverfrorenheit wie viel uns "Markenfirmen" für Chinesische Billigware abknöpfen! Trigema produziert nur in Deutschland und bezieht seine Stoffe aus der EU. Und ein Trigema Sweatshirt liegt in der Preisklasse von einem Sweatshirt anderer Marken Trendmarken aus China.
Zu den Arbeitsbedingungen habe ich ja schon geschrieben. Wenn wir in Deutschland das moderne Skaventum wieder einführen könnten wir wahrscheinlich auch zu den Preisen produzieren.
Und selbstverständlich hat es der Konsument in der Hand wo produziert wird. Vielleicht sollte die Frage beim Kauf eines Artikel nicht nur sein wieviel er kostest. Sonder auch die Frage wo er hergestellt wurde sollte zu den Standardfragen gehören. Manchmal steht es ja schon einfach auf der Verpackung.
Also nicht nur aus Mode bei Nokia boykottieren, sondern sein ganzes Konsumverhalten überdenken. Auch in Deutschland gibt es Unternehmen die ihre Mitarbeiter ausbeuten und ihnen übelste Löhne bezahlen. Und hier ist nicht die Politik schuld, sondern der Konsument, der diese Unternehmen mit zweistelligen Zuwachsraten belohnt.
Ich empfehle einen Besuch der folgenden Seiten:
www.ja-zu-deutschland.de
www.trigema.de
www.fitage.de (der bald einzige in Deutschland produzierende Handyhersteller)
www.initiative.cc
Ich finden wir sollten, dass mit der Abwanderung nicht so locker nehmen. Was nützt es wenn ein kleiner Teil des Geldes aus dem Verkauf solch eine dort produzierten Produktes nach Asien oder Osteuropa geht. Den Leuten vor Ort geht es deswegen auch nicht besser, und sie können sich diese Produkte zwar anschauen, aber wahrscheinlich nie leisten. Und hier, da das Geld außer Landes und der Erlöse zum größten Teil in die Hände der Großkonzerne fließt, ist es für die normal Bevölkerung verloren. Denn auch wenn man sich noch so anstrengt Geld auszugeben irgendwann kann man es gar nicht so schnell wie man es verdient.
Für Bill Gates lohnt es sich noch nicht mal mehr sich für einen 1000 Euro Schein zu bücken. In der Zeit wo er sich bückt um Ihn aufzubeben hat er bereits ein vielfaches davon verdient.
Und jetzt kommen wir zur Macht des Konsumenten. Die Gewinnmaximierung kann nur funktionieren, wenn die Leute in den Billig-Lohn-Ländern die Ware billig zusammenbasteln und die Konsumenten in den Hoch-Lohn-Ländern diese Ware dann eigentlich zu überteuerten Preisen (nach deutschen Lohnniveau) kaufen.
Die meisten Leute in den Niedriglohnländern können sich dieses Zeug nämlich nicht leisten. Kenne viele Inder die mir das bestätigt haben. Wenn nun diese lukrativen Märkte einbrechen müssen die Unternehmen nun versuchen ihre Produkte in den Billig-Lohn-Länder zu verkaufen. Das bedeutet erheblich billiger. Bei Nokia in Bochum sollen die Personalkosten für die Produktion der Mobiltelefone bei 4% und die Materialkosten bei 96% gelegen haben. In Rumänien, durch ein Fersehbericht bestätigt, soll die Arbeitsmoral und die Fachkunde der Mitarbeiter niedriger sein, so dass der Ausschuss sich erhöht und die Produktivität sinkt.
Dies alles schlägt sich auf die Rendite der Unternehmen nieder.
Sicherlich wäre es auch sehr sinnvoll eine ander Subventionspolitik anzustreben.
- Subventionen aus Geschenke vom Staat sollten abgeschafft werden und nur noch Risikodarlehen mit einem etwas geringerem Zinssatz ausgegeben. Wenn das Unternehmen insolvent wird, wird nicht zurückgefordert. Ist das Unternehmen erfolgreich muß das Unternehmensdarlehen mit Zinsen zurückgezahlt werden.
- Diese Darlehen erhalten keine Großkonzerne, die können solche Werke auch aus der Portokasse bezahlen, sondern fachkundige Klein- und Mittelständische Unternehmen. Diese sind mit der Region verwurzelt und sind der Motor für Wachstum und Beschäftigung.
-Wenn ein Unternehmen Deutschland verlassen will und ein mit dem Staatdarlehen finanziertes Werk schliessen will hat es die Möglichkeit die Darlehen dann plus banküblicher Zinsen und Gebühren abzulösen oder die Werkshalle mit allen Maschinen bleibt hier und es kann ein Nachfolger gesucht werden.
Ich denke mir mit solchen Maßnahmen könnte man hier sehr viel bewegen. Aber natürlich winken den Politikern in kleinen und mittelständischen Betrieben keine Vorstandsposten.
Aber ein Umdenken der Konsumenten wäre doch schon ein guter Anfang. Schliesslich wir nur das produziert, was auch nachgefragt wird.
Und wenn viele Menschen an vielen Orten viele kleine Schritte tun kann man die Welt verändern.