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Schwer vorauszusagen?


14.01.2007 19:59 - Gestartet von niknuk
Hallo,

Zitat: "Und die wahren Interessen der Verbraucher sind schwer vorherzusagen. So kaufen sie in großen Stückzahlen Foto-Handys - schicken aber dennoch kaum MMS."

Da kann ich nur lachen. MMS ist zwar rein technisch tatsächlich eine Killerapplikation für Fotohandys, aber weil MMS schlicht zu teuer sind (und Fotos auf einem Briefmarkendisplay sowieso nicht sonderlich gut aussehen), nutzen nur vergleichsweise wenige dieses Feature. Der Verbraucher muss eben die Kosten und den Nutzen in eine plausible Relation bringen können.

Da man mit dem Handy geknipste Fotos jedoch nicht nur per MMS verschicken, sondern in der Regel auch wie ganz normale Digitalfotos auf dem PC weiterbearbeiten oder Abzüge machen lassen kann (und das in der Regel weniger kostet und mehr Spaß bringt als ein MMS-Versand), haben sich Fotohandys trotzdem flächendeckend durchgesetzt. Und das umso mehr, je besser die Kameras in den Handys wurden.

Eine solche Entwicklung vorauszusehen, ist eigentlich nicht sonderlich schwer...

Gruß

niknuk
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[1] mueller antwortet auf niknuk
14.01.2007 21:08
Benutzer niknuk schrieb:

Eine solche Entwicklung vorauszusehen, ist eigentlich nicht sonderlich schwer...

Hallo niknuk,

dies mag eine Sicht auf die Medaille sein. In Las Vegas wurde in vielen Gesprächen bzw. Ausstellungen deutlich, dass letztendlich vieles doch Trail&Error ist, weil man egal wieviel Research man im Laufe der Produktentwicklung betreibt, doch einen Markterfolg erst dann sicher feststellen kann, wenn das Produkt im Markt ist.

Daher kommen auch dann die unglaublich vielen Kombinationen von Features in noch mehr verschiedenen Endgeräten, die wir in den letzten 24 Monaten bekommen haben.

Im Handybereich kommt zudem noch hinzu, dass die wenigsten Hersteller, ihre Telefone direkt verkaufen. Die Netzbetreiber sind hingegen die wichtigsten Kunden der Hersteller, also will man keine Produkte entwickeln und produzieren, von denen man zwar denkt, dass es Knaller sind, man aber die Netzbetreiber über Gebühr ärgert und am Ende diesen wichtigen Vertriebskanal verliert. Dies wird zum Beispiel bei der Integration von WLAN und VOIP-Clients in klassiche Handys deutlich.

Grüße
Martin
* Eine Marke bzw. Lifestyle ist eigentlich wichtiger als der Inhalt. Siehe ipod-Phone: Hier braucht es nicht viel, dem Ding großen Erfolg vorherzusehen, obwohl teuer und recht wenig Inhalt.
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[2] Kai Petzke antwortet auf niknuk
15.01.2007 14:30
Benutzer niknuk schrieb:

aber weil MMS schlicht zu teuer sind

Das Preis-zu-Leistungs-Verhältnis ist bei SMS noch dramatisch viel schlechter als bei MMS. Und trotzdem ist "SiMSen" zum Volkssport geworden, MMSen hingegen noch nicht.

(und Fotos auf einem Briefmarkendisplay sowieso nicht sonderlich gut aussehen),

MMS ermöglichen auch die Versendung von kurzen Videos, Animationen, Sprachaufzeichnungen und vielfach längeren Texten als bei SMS. Dennoch sind diese Fähigkeiten den meisten Handy-Anwendern noch nicht einmal bewusst.

Da man mit dem Handy geknipste Fotos jedoch nicht nur per MMS verschicken, sondern in der Regel auch wie ganz normale Digitalfotos auf dem PC weiterbearbeiten oder Abzüge machen lassen kann

Viele Foto-Handys aus dem Einsteiger-Bereich sind ja so "kastriert", dass man deren Bilder genau nicht direkt auf den PC downloaden kann, sondern dazu eine MMS an die eigene E-Mail-Adresse schicken muss. Obwohl man mit mit den Kamera-Bildern also nicht mehr machen kann, als sie gleich auf dem Display anzuschauen oder eben per MMS zu versenden, und zudem der interne Speicher nur für wenige Bilder reicht, verkaufen sich auch in diesem Bereich die Kamera-Handys gut. Es passiert dann auch, dass man im Freundeskreis die Schnappschüsse auf dem Handy-Display zeigt.


Kai