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UKW ist tot, es lebe DAB+


24.06.2012 07:07 - Gestartet von DeMK
Man mag ja von DAB+ halten, was man will, aber letztlich hat es auf ganz lange Sicht gar nicht so viel Einluss darauf, wie lange es UKW-Rundfunk noch geben wird, um dem Thread-Thema gerecht zu werden.

Mal Butter bei de Fische:
Ich habe hier Kommentar für Kommentar gelesen und welcher Tenor entsteht?
Egal ob DAB+ Befürworter oder Gegner, egal ob genügsam oder anspruchsvoll, egal ob konservativ verhalten oder early adaptor, man liest ständig so etwas wie DVB-S klingt viel besser oder Internetradio bietet viel mehr Auswahl.

Selbst von den UKW-Verteidigern liest man - hier höre ich über DVB-S/C, da höre ich über Internet.

Es ist ein schleichender Prozess von UKW weg, viel langsamer als es jemals bei Antennen-TV gewesen ist, aber dennoch ist er da.

Mal ehrlich, ist es nicht egal, über welchen Weg man 1LIVE, Sunshine Live, HouseTime FM, Radio SAW & co hört?
Es ist gerade für die Genügsamen so einfach wie praktisch, wenn man sowieso UKW-Radios irgendwo rumstehen hat, sie einschaltet und dann auch noch das gewünschte Programm einfach so abspielt.
Ich verstehe Berührungsängste, Investment-Scheu und die Unlust, generell etwas an Dingen zu ändern, die man so mag, wie sie sind.

Da kommt ein Kollege und will sein UKW-Radio wegwerfen und man sagt: "Halt, Stopp, das kann ich doch noch gebrauchen. Gib mir das bitte und ich stelle es in die Garage".
Der Gedanke daran, dass selbst dieses alte gebrauchte Radio vielleicht 2025 nutzlos werden könnte, verängstigt oder erschüttert sogar.
Dass man bis dahin mit Sicherheit schon 1-2 neue Radios und einen neuen Fernseher gekauft haben wird, will man heute noch nicht wahr haben.

Was ist denn so schlimm daran, bereits beim nächsten Kauf eines Radios, Autos/Autoradios oder sonstigen Geräten mit Empfang darauf zu achten, dass es nebenher auch DAB+ abspielen kann?

Klar, momentan werden über DAB+ noch viele typische Radioprogramme aus dem analogen UKW-Radio nicht abgebildet, warum auch? Schließlich können die DAB+ Empfänger nebenher auch UKW-Rundfunk abspielen. Lieber ich erhalte dank DAB+ 10 neue Programme, als die gleichen einfach doppelt.
Logisch, wird mal UKW abgeschaltet oder einfach nur bedeutungslos weiter spielen, werden die geliebten UKW-Programme schon auch mit in die Digitalradio-Ensembles wandern, darum brauchen wir uns heute nicht zu sorgen.

Warum DAB+, wenn ich DVB-? und Internetradio habe?
Nun, ich mache mich weder gerne vom Internetanschluss noch vom Satellitenempfang abhängig und während es zu Hause meist noch gut funktioniert und die Kosten eh da sind, ist die Funktionalität mobil eingeschränkt und mit weiteren monatlichen Zusatzkosten verbunden.

Aber ja, auch hier wird sich Jahr für Jahr etwas tun, so dass es immer attraktiver wird, unterwegs auch Internetradio zu hören, auch das besiegelt auf lange Sicht das Ende vom UKW-Rundfunk.

Meine bevorzugten Programme gibt es über UKW nicht und Internetradio im Auto hat sich bis heute als "noch nicht gut genug" herausgestellt.
Hinzu kommt, dass man meist einfach einsteigt und losfährt. Das Radio dudelt von alleine los. Normalerweise nur mit UKW-Programmen.
Die waren hier in meiner Umgebung nie ansatzweise ausreichend gut.
Das Smartphone müsste erst wieder gekoppelt und in Bereitschaft versetzt werden, Stream auswählen, starten. (Und dann hoffen, dass man ihn aufgrund von Aussetzern und Abbrüchen nicht an jeder Ampel neu starten muss).
Das mach(t)e ich meist nicht und meine Frau schon gar nicht, wenn sie morgens in Eile aufbricht.
Heute geht das DAB+ Autoradio an, ggf. tippe ich oder meine Frau kurz auf die Kurzwahlprogrammtaste 3 (Kiss) oder 4 (Sunshine Live) und was gerade besser gefällt bleibt. Bin ich das Übliche leid, tippe ich auf die 5 (Lounge FM) oder auf die 6 (Klassikradio) und höre was ganz anderes, das ich ebenfalls ohne DAB+ nicht "so einfach" hätte.

Dazu muss ich aber nicht erst ins Auto, das fängt schon im Bad an.
Internetradio brauch ich dort nicht unbedingt, UKW reicht aber auch nicht.
Was tun?
Nach der Bad-Renovierung werde ich mir ein Radio wie das Pure Evoke 2s in das Ständerwerk einlassen. Die DAB+ Programme reichen meist aus und wenn nicht, kommt da kurz das iPhone an den Aux in (oder auf die Zubehör-Dockingstation) und dann läuft halt Internetradio.
Einen Sat-Receiver werde ich mir bestimmt nicht ins Bad stellen und den Aufpreis für ein Internetradio werde ich nicht zahlen, wenn ich eh ein iPhone mit dieser Möglichkeit habe.
Aber es muss auch ohne iPhone interessante Sender abspielen können.

DVB-S oder DVB-C -Radio ist eine örtlich stark festgelegte Radiohörmöglichkeit. Sie ist meist örtlich ans Wohnzimmer gebunden, wo sie dank guter Stereoanlage auch am besten aufgehoben ist.

UKW ist heute die Basis, die billigste und flexibelste Art, Radio zu hören.
Diese Basis wird gegen DAB+ ausgetauscht - eine neue, bessere und breitere Basis.
Es ist mindestens genauso einfach zu handhaben, wie der UKW-Radioempfang, kostet keine Gebühren und wird den meisten Leuten auch in den nächsten 15 Jahren reichen.

Internetradio wird für DAB+ genauso eine Ergänzung bleiben, wie es schon heute für UKW ist. Ich ziehe parallelen zwischen DAB+ als FreeTV und Internetradio als PayTV.
Wenn man unabhängig vom Empfangsgerät und Ort über Internet Radio hören will, ohne irgendwelche Zusatzgeräte hin und her zu schleppen und anzustöpseln, brauche ich eine Flatrate für das Smartphone, eine Flatrate für das ggf. zus. vorhandene Handy, für das neue Internetautoradio/Auto, eine für zu Hause usw.
Und die mobilen Flats dürfen dann auch nicht welche für <15 Euro sein, die nur weniger als 1GB Datenvolumen beinhalten - beim langen Radiohören wäre das ja bereits am ersten Tag im Monat weg.
Und immer daran denken, wenn jeder Internetradio so intensiv nutzen würde, wie heute noch UKW-Radio genutzt wird, würde da gar nichts mehr funktionieren, weil die Internetradiostreams und die Mobilfunkzellen gar nicht für so viele Hörer ausgelegt sind.
Hinzu kommt der Fakt, dass die Mobilfunknetze (nur auf schnelles und stabiles Internet bezogen) noch viel schlechter und lückenhafter sind, als das DAB+ Netz, welches Monat für Monat ausgebaut wird. Ebenfalls sehr störend sind die Überlastungen einzelner Mobilfunkzellen.

DAB+ Radio ist für die Anbieter billiger, als UKW-Radio, gute Verträge und Gemeinschaftsabkommen vorausgesetzt.
Es ist momentan nur teuer, weil es zusätzlich zu den anderen Wegen ausgestrahlt wird, es dafür aber noch wenige Hörer bzw. Hörer mit passenden Empfangsgeräten gibt.
Das Kosten-/Nutzenverhältnis wird von Tag zu Tag besser.

Ich stoße an, auf eine neue, bessere und breitere Basis-Versorgung in Sachen Rundfunk, auf das Radiohören wieder mehr Einzug in unsere Leben erhält, weil es einfach wieder mehr bietet und somit mehr Spaß macht.

***PROST***
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[1] garfield antwortet auf DeMK
24.06.2012 19:38
Benutzer DeMK schrieb:
UKW ist heute die Basis, die billigste und flexibelste Art, Radio zu hören.
Diese Basis wird gegen DAB+ ausgetauscht - eine neue, bessere und breitere Basis.
Es ist mindestens genauso einfach zu handhaben, wie der UKW-Radioempfang, kostet keine Gebühren und wird den meisten Leuten auch in den nächsten 15 Jahren reichen.

Internetradio wird für DAB+ genauso eine Ergänzung bleiben, wie es schon heute für UKW ist. Ich ziehe parallelen zwischen DAB+ als FreeTV und Internetradio als PayTV.
Wenn man unabhängig vom Empfangsgerät und Ort über Internet Radio hören will, ohne irgendwelche Zusatzgeräte hin und her zu schleppen und anzustöpseln, brauche ich eine Flatrate für das Smartphone, eine Flatrate für das ggf. zus. vorhandene Handy, für das neue Internetautoradio/Auto, eine für zu Hause usw.

So sehe ich das auch.
Die Vielfältigkeit von Internetradio gut und schön (nutze ich auch - zu Hause). Aber für mobile Nutzung unterwegs sind damit zwangsläufig weitere Kosten verbunden (mobile Flatrate). Mit DAB+ - seien es nun Autoradios oder "Walkmen" - ist man genauso unabhängig und mit gleichen Kosten wie beim jetzigen (UKW-) Radioempfang dabei. In den Bouquets sind jetzt schon fast so viele Sender wie im jeweils lokalen UKW-Band (jedenfalls in meiner Gegend), und mit steigender Tendenz. Kein Rauschen, und beim aktuellen Ausbautempo nicht mehr lange, bis auch mit UKW vergleichbar lückenloser Empfang unterwegs möglich ist.
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[2] spunk_ antwortet auf DeMK
24.06.2012 20:08
Benutzer DeMK schrieb:

Was ist denn so schlimm daran, bereits beim nächsten Kauf eines Radios, Autos/Autoradios oder sonstigen Geräten mit Empfang darauf zu achten, dass es nebenher auch DAB+ abspielen kann?

die sind teurer und empfangen derzeit absolut nichts über dab+

liegt daran, dass es je nach Ort noch keinerlei versorgung gibt.
soll sich evtl. bis 2014 ändern - ein Kauf der Geräte hat also bis dahin Zeit. mit entsprechend günstigeren Preisen/verbesserten Funktionen oder im schlimmsten Fall dem erweiterten dann aktuellen standard.
mit den alten DAB-Apparaten ist auch nichts mehr anzufangen - wer weiss also was in zwei bis drei jahern mit den dann alten DAB+-Apparaten los sein wird?

Logisch, wird mal UKW abgeschaltet oder einfach nur bedeutungslos weiter spielen, werden die geliebten

weder sorum noch andersrum ist diese Vorhersage bisher möglich.

[Netzradio]
gut funktioniert und die Kosten eh da sind, ist die Funktionalität mobil eingeschränkt und mit weiteren monatlichen Zusatzkosten verbunden.

asuch da sind Vorhersagen was die Zukunft betreffen schwierig.

aber was spricht gegen eine Verbindung verschiedener Übertragungswege? - also über DAB-megaplus dann netzradio übertragen.


Meine bevorzugten Programme gibt es über UKW nicht und

und leider auch wegen der stark begrenzten Breite auch kaum über DAB+.
es ist sehr unwahrscheinlich dass irgendwelche Sparten-Kanäle je über DAB+ verbreitet werden - im Gegensatz zum Internet. es gibt unzählbar viele shoutcast-Sationen.

Heute geht das DAB+ Autoradio an, ggf. tippe ich oder meine Frau kurz auf die Kurzwahlprogrammtaste 3 (Kiss) oder 4 (Sunshine Live) und was gerade besser gefällt bleibt. Bin ich das Übliche leid, tippe ich auf die 5 (Lounge FM) oder auf die 6 (Klassikradio) und höre was ganz anderes, das ich ebenfalls ohne DAB+ nicht "so einfach" hätte.

tja: sofern ich eines hätte wäre über den DAB+-Kanal alles still.
(zumindest was die Darstellung auf digitalradio.de darstellen will)


DVB-S oder DVB-C -Radio ist eine örtlich stark festgelegte Radiohörmöglichkeit. Sie ist meist örtlich ans Wohnzimmer gebunden, wo sie dank guter Stereoanlage auch am besten aufgehoben ist.

es gibt sogar SAT-Empfänger die das Fernsehprogramm mit WLAN im Umkreis verbreiten (habe sowas! - aber Radio nutze ich damit nicht. über SAT kommen die Stationen nicht)

Diese Basis wird gegen DAB+ ausgetauscht - eine neue, bessere und breitere Basis.

das wäre gut - muss ich also nich einige Jahre warten.

Es ist mindestens genauso einfach zu handhaben, wie der UKW-Radioempfang, kostet keine Gebühren und wird den meisten Leuten auch in den nächsten 15 Jahren reichen.

kostet allerdings durchaus GEZ-Gebühren.
kostet ab kommendem Jahr sogar pro Haushalt Gebühren - egal ob Empfangsgerät da oder nicht.


es schon heute für UKW ist. Ich ziehe parallelen zwischen DAB+ als FreeTV und Internetradio als PayTV.

nene - Netzradio ist durchaus kostenfrei.
zumal es sogar nicht kommerzielle private Stationen gibt.
zusätzlich auch podcast also hören wann ich will und nicht wann der Sendeplan es will)

Ich stoße an, auf eine neue, bessere und breitere Basis-Versorgung in Sachen Rundfunk, auf das Radiohören wieder

also mal die die kommenden Jahre abwarten. derzeit wird je nach Ort ja noch nichts gesendet.
ist alles nur ein Plan.


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[3] LTEphone antwortet auf DeMK
27.06.2012 04:44
Benutzer DeMK schrieb:
Lieber ich erhalte dank DAB+ 10 neue Programme, als die gleichen einfach doppelt.
Logisch, wird mal UKW abgeschaltet oder einfach nur bedeutungslos weiter spielen, werden die geliebten UKW-Programme schon auch mit in die Digitalradio-Ensembles wandern, darum brauchen wir uns heute nicht zu sorgen.

Nur schön wäre es, wenn endlich auch die (Pop-)Sender der jeweiligen Nachbarbundesländer über DAB+ ausgestrahlt werden würden, so wie es heute schon beim DVB-T - Fernsehen mit den dritten Programmen geschieht. Über UKW kann ich wegen der höheren Sendeleistung auch die Nachbarsender empfangen. Konkret denke ich da für das Saarland an SWR3, RPR1, HR3, FFH und Radio Regenbogen. Wenn ich diese Auswahl über DAB+ im Saarland hätte, würde ich mein derzeit einziges DAB+ - (Tisch-)Radio mit mehreren zusätzlichen Empfängern ergänzen (DAB+ - Taschenradio, -Autoradio, -Badradio, -Hifi-Stereo-Tuner etc.)
Und die von mir genannten Sender sprechen alle ein sehr breites Publikum an.

Des weiteren müssten dringend die Sendeleistungen der Sender erhöht werden, denn der Empfang ist schlecht, insbesondere Indoor und in den Randgebieten.