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Sowas kann man doch nicht erzwingen!


31.01.2011 16:51 - Gestartet von bholmer
Wenn ich höre, dass die Industrie gezwungen werden soll, alle Simpelradios mit einem digitalen Empfangsteil auszurüsten, geht mir der Hut hoch.
Dann kostet das Aldi-Duschradio plötzlich 80 Euro statt 12,95.
Wenn ich so an die Vermarktung von DAB denke: Seit dem Start des Dienstes hat sich kein Mensch dafür interessiert, außer den Technikaffinen early-adoptern oder HiFi-Freaks (die derzeitige Datenrate mit 96 kbit/s für manche Vollprogramme ist allerdings eine Zumutung). Vermarktet worden ist DAB in Deutschland niemals! Otto Normalverbraucher weiß immer noch nicht genau, was das überhaupt ist. In einer Stadt, die 45 km vom nächsten Sender entfernt ist, würde ich auch heute noch keinem Bekannten ernsthaft empfehlen, sich einen Empfänger zu kaufen, der nur an der Dachantenne funktioniert und über den weniger Programme zu empfangen sind als mit jedem UKW-Radio mit Zimmerantenne. Jeder würde mich dafür erschlagen. (Ich frage mich immer noch wofür ich mir vor 5 Jahren mal einen DAB-Taschenempfänger bei Conrad gekauft habe außer als Messempfänger zum Testen wo es geht und wo nicht...)

Das Einzige was einem terrestrischen digitalen Radiodienst zum Durchbruch verhelfen würde, ist eine Umstellung aller analogen Sender zu einem definierten Zeitpunkt, so wie es auch bei DVB-T war. Heute ist es jedem klar, dass man terrestrisch nur noch digital empfangen kann und so isses eben.
Und dann bitteschön einen weltweiten Standard. Nicht wieder sowas wie DSR, was nach wenigen Jahren wieder eingestampft wurde.
Genauso ist es mir ein Rätsel, wieso überhaupt noch das Satellitenfernsehen für viel Geld (auch GEZ-Gelder!) analog übertragen wird, wo doch seit über 10 Jahren DVB-S parallel verfügbar ist. 2012 ist ja nun endlich Schluss damit.

Bert
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[1] ger1294 antwortet auf bholmer
31.01.2011 19:52
Benutzer bholmer schrieb:
Das Einzige was einem terrestrischen digitalen Radiodienst zum Durchbruch verhelfen würde, ist eine Umstellung aller analogen Sender zu einem definierten Zeitpunkt, so wie es auch bei DVB-T war. Heute ist es jedem klar, dass man terrestrisch nur noch digital empfangen kann und so isses eben.
Und dann bitteschön einen weltweiten Standard. Nicht wieder sowas wie DSR, was nach wenigen Jahren wieder eingestampft wurde.

Der Unterschied ist aber, dass man bei einem Fernseher, auch wenn er 40 Jahre alt ist, i.d.R. problemlos einen kostengünstigen Receiver zwischenschalten kann, der das Digitale Signal für das "analoge" TV aufbereitet. Bei Radios ist das meist nicht möglich, da etwa 90% der Radiogeräte keinen externen Antenneneingang haben (tragbare Radios, Taschenradios, Ministereoanlagen, etc.)oder die Platzmöglichkeiten zum Einbau beschränkt sind (Autoradio).

Somit lässt sich so ein Weg nicht beschreiten, da er m.E. massiven Widerstand aus der Bevölkerung erfahren würde. Wenn schon, bräuchte man Übergangszeiten von 25-30 Jahren ! Hinzu kommt, dass für viele das digitale Radio gar keine Vorteile bringt, da die Qualität von UKW vielerorts ebenfalls gut ist. Vor allem aber funktioniert UKW auch noch bei schwierigen Empfangsbedingungen, evtl. zwar mit Rauschen o.ä., bei Digital gibt es nur 1 oder 0, d.h. man hört gar nichts mehr, wenn die Empfangsqualität nicht ausreicht.

Ich glaube nicht, dass unser Staat bereit ist, die Kosten für ein mehrere Hundert Euro teures Autoradio zu übernehmen, nur weil man unbedingt eine Digitalradio-Umstellung kurzfristig erzwingen will...
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[1.1] zork66 antwortet auf ger1294
18.02.2011 13:29
Benutzer ger1294 schrieb:
Benutzer bholmer schrieb:
Das Einzige was einem terrestrischen digitalen Radiodienst zum Durchbruch verhelfen würde, ist eine Umstellung aller analogen Sender zu einem definierten Zeitpunkt, so wie es auch bei DVB-T war.
>
Der Unterschied ist aber, dass man bei einem Fernseher, auch wenn er 40 Jahre alt ist, i.d.R. problemlos einen kostengünstigen Receiver zwischenschalten kann, der das Digitale Signal für das "analoge" TV aufbereitet. Bei Radios ist das meist nicht möglich, da etwa 90% der Radiogeräte keinen externen Antenneneingang haben (tragbare Radios, Taschenradios, Ministereoanlagen, etc.)oder die Platzmöglichkeiten zum Einbau beschränkt sind (Autoradio).

Naja, ginge schon, wie die vielen FM-Transmitter für iPod und Co. zeigen im Zweifellsfall bräuchte man nur einen Reciever, der einem dann lokal im kleinen Bereich die DAB+-Streams auf FM wandelt, technisch garkein Problem Und wer Radio hören will kauft sich dann halt nen Reciever mit Transmitter, so wie er sich einen DVB-T-Reciever für sein TV geholt hat. Ist ein wenig von hinten durch die Brust ins Auge, aber dennoch mit kleinem finanziellem Aufwand realisierbar.
Und davon abgesehen laufen wir Deutschen dann doch eh wie die Lemminge in den nächsten roten oder blau-orangen Markt und holen uns mal wieder ne neue Anlage, oder Aldi hat für nen 50er ne kleine Kompakte im Angebot Und alle, die eine hochwertige Anlagen haben dürften da auch irgendwo einen Aux-Stecker haben, den sie verwenden können

Ganz so Abgeneigt sind wir Deutschen der Technik gegenüber nicht, wenn ich seh, wie sich LCD-TVs derzeit verkaufen
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[1.1.1] PeterOZ antwortet auf zork66
19.02.2011 18:09
Und die Hartz IV, sorry ALU 2 Empfänger bekommen dann einen Radio-Scheck um sich eins kaufen zu können. -;))
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[1.1.1.1] zork66 antwortet auf PeterOZ
19.02.2011 18:34
Naja, die Alu5-Empfänger können sich ja von der GEZ befreien lassen, und dann brauchen sie auch kein Radio empfangen können. ;)
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[2] mikiscom antwortet auf bholmer
18.02.2011 15:52
Ich glaub, dass solange der Nutzer die Wahl zwischen teurem Digitalradio oder weiterhin analog hat, wird er nicht umsteigen. Zumindest nicht wenn er keinen erkennbaren Vorteil wie mehr Sender hat.

Und analog über Satellit liegt daran, dass die GEZ sicher stellen will, dass auch jeder mit einem Fernsehgerät wirklich IN DER LAGE IST ÖFFENTLICH RECHTLICHE SENDER EMPFANGEN ZU KÖNNEN. Daher läuft auf Hotbird seit einiger Zeit auch ARD und ZDF. Sonst könnten die Leute ja sagen, ich kann diese Sender nicht empfangen weil ich kein Astra habe, also muss ich auch nicht zahlen. So gab es zu Anfang der Sat-Antennen auch nur Privatsender darauf. Wer ARD + ZDF sehen wollte, musste seine Dach- oder Zimmerantenne nehmen. Da ist denen das wohl aufgefallen. Wer nun immer noch NUR Analog-Sat hat, könnte bei einer Abschaltung sich ja auch wieder von der Zahlungspflicht freisprechen.