Kann ich nachvollziehen. Muss jeder für sich entscheiden.
eben .. ich entscheide das nicht für andere ;-)
Mir wäre es zum Beispiel zu blöd, kryptische oder rotierende Adressen nachschlagen zu müssen, um mit jemandem zu kommunizieren. Wenn jemand im Wochentakt seine Telefonnummer oder gar seinen Namen wechseln würde, verginge mir auch die Lust auf Kommunikation mit dieser Person.
Wenn ich meinen Kommunikationspartnern diese zusätzliche Hürde aufbürde, dann nenne ich genau DAS Kapitulation vor den Spammern. Lieber nehme ich etwas (ganz wenig) Arbeit für mich in Kauf, und ich bürde dem Sender keine Hürden auf, um mich zu erreichen.
Auch wenn es jetzt etwas abschweifen mag, es ist in kleinem Maßstab genau das, was auf der Welt passiert: überall werden Bürgerrechte, Demokratie und Freiheit aufgegeben, um sich besser vor Terrorismus zu schützen. Damit haben die Terroristen schon gewonnen.
Jo, ich nutze SeaMonkey, das ist ja das gleiche. Aber was bringt mir der Junk-Ordner? Ich muss da doch jedesmal reinschauen, ob da nicht doch normale Mails einsortiert wurden -- und das kommt ab und zu vor.
Kein Filter ist perfekt - die Vorsortierung erleichtert das Überprüfen von Fehlern aber doch enorm. Bei, wie Du sagst, <100 Spam pro Monat guckst Du also einmal am Tag in den Ordner, findest 3 Mails vor. Anhand von Absender und Betreff sieht man in der Regel sofort, ob es sich um Spam handelt, oder nicht.
Das dürfte bei so wenig Spam keine 10 Sekunden PRO Tag dauern, und Deine Kommunikationspartner sind nicht eingeschränkt.
Bei weit über 100 Spam am Tag dauert das Überfliegen dieses Spamfolders schonmal eine Minute oder zwei - soviel Zeit nehme ich mir aber schon, um zu prüfen, ob der Filter nicht doch zu hart war. Immer noch extrem viel besser, als jede Mail einzeln zu lesen.
Ich kenne auch Leute, die den Spamfolder ignorieren, getreu dem Motto 'wenns wichtig war, wird er nochmal schreiben und dann vielleicht weniger spam-mail-artig - oder gleich anrufen'.
Wenn, dann will ich, dass Spammail gleich vom Server abgelehnt (!) und gar nicht erst angenommen wird.
Da ist das Problem, daß SPAM niemals zu 100% erkannt werden können wird - und sogar subjektiv sein kann.
Für den einen ist ein Hilfegesuch bzgl. eines Produkts, was man mal gebloggt hat, eine normale Mail, für andere SPAM...
Das ist dann soviel Aufwand, dass ich das eher als Kapitulation vor den Spammern ansehe als wenn ich meine E-Mail- Adressen einmal ändere und diese anschließend besser schütze bzw. gar nicht veröffentliche.
Auch wenn ich das absolut nicht nachvollziehen kann, es ist wohl subjektiv und (noch) darf jeder seine eigene Meinung haben ;-)
Zum Aufwand: bayes-Filter einmalig trainieren, täglich eine Minute für das Kontrollieren falsch sortierter Mails. Lohn: ich kann meine kurze, einprägsame email-Adresse auf meinem Shirt tragen und man wird mich auch noch bis zu meinem Tod unter dieser erreichen können.