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Was ich immer nicht verstehe...


13.01.2006 01:08 - Gestartet von niknuk
...ist, warum ein Klick auf ein Banner immer mit Umsatz beim Werbenden gleichgesetzt wird. Wie viele Leute klicken auf ein Banner, schauen sich die verlinkte Seite an und sind dann wieder weg, ohne einen müden Cent Umsatz generiert zu haben?
Und die Werbewirksamkeit von Bannerwerbung per Click messen zu wollen, ist genauso als würde man die Leute zählen, die mal kurz (von außen!) in ein Schaufenster schauen. Man kann dann zwar abschätzen, ob die Gestaltung der Auslagen attraktiv ist oder nicht. Wie gut oder schlecht sich die ausgestellten Produkte aber verkaufen, kann man nach wie vor nur an der Kasse feststellen.

Die Wirkung von Werbung wird oft überschätzt. Der Verbraucher lässt sich nicht (mehr) so einfach steuern, wie die Werbetreibenden das gerne hätten. Und schon gar nicht lässt sich Verbraucherverhalten anhand von Klicks oder anderen demoskopischen Erhebungen abschätzen, wie die letzte Bundestagswahl wieder sehr schön gezeigt hat.

Werbeplätze gelten als umso attraktiver, je mehr (potentielle) Kunden die Werbung zu sehen bekommen. Dass Werbung an den (lt. Werbebranche) attraktivsten und damit teuersten Plätzen (z. B. im TV in der einen Minute vor Beginn der Tagesschau oder in der Halbzeit von wichtigen Fußballspielen) nicht nur Millionen Menschen anspricht, sondern mindestens genausoviele nervt, scheint sich auch noch nicht herumgesprochen zu haben.

Wirklich effektiv sind nur Werbemaßnahmen, die wenig bis gar nichts kosten und wo an den beworbenen Produkten exorbitant viel verdient wird, so dass ein einziger Kunde, der kauft, die Werbung für eine Million Nichtkäufer finanziert. Ich kenne nur eine Werbeform, die diese Bedingung erfüllt: E-Mail-Spam.

Gruß

niknuk
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[1] RE: Was ich nie verstehe...
GKr antwortet auf niknuk
13.01.2006 07:52
Benutzer niknuk schrieb:
...ist, warum ein Klick auf ein Banner immer mit Umsatz beim Werbenden gleichgesetzt wird. Wie viele Leute klicken auf ein Banner, schauen sich die verlinkte Seite an und sind dann wieder weg, ohne einen müden Cent Umsatz generiert zu haben? Und die Werbewirksamkeit von Bannerwerbung per Click messen zu wollen, ist genauso als würde man die Leute zählen, die mal kurz (von außen!) in ein Schaufenster schauen. Man kann dann zwar abschätzen, ob die Gestaltung der Auslagen attraktiv ist oder nicht. Wie gut oder schlecht sich die ausgestellten Produkte aber verkaufen, kann man nach wie vor nur an der Kasse feststellen.


Aber irgendein "objektives" Kriterium muß man doch heranziehen, um "nachzuweisen", daß die Platzierung einer Werbebotschaft erfolgreich sein könnte. Und wenn Teltarif.de auf 250.000 (?) versendete Newsletter hinweisen kann, weiß ein Werbender, daß er damit 250.000 potentielle Käufer erreichen kann.

GKr



Die Wirkung von Werbung wird oft überschätzt. Der Verbraucher lässt sich nicht (mehr) so einfach steuern, wie die Werbetreibenden das gerne hätten. Und schon gar nicht lässt sich Verbraucherverhalten anhand von Klicks oder anderen demoskopischen Erhebungen abschätzen, wie die letzte Bundestagswahl wieder sehr schön gezeigt hat.

Werbeplätze gelten als umso attraktiver, je mehr (potentielle) Kunden die Werbung zu sehen bekommen. Dass Werbung an den (lt. Werbebranche) attraktivsten und damit teuersten Plätzen (z. B. im TV in der einen Minute vor Beginn der Tagesschau oder in der Halbzeit von wichtigen Fußballspielen) nicht nur Millionen Menschen anspricht, sondern mindestens genausoviele nervt, scheint sich auch noch nicht herumgesprochen zu haben.

Wirklich effektiv sind nur Werbemaßnahmen, die wenig bis gar nichts kosten und wo an den beworbenen Produkten exorbitant viel verdient wird, so dass ein einziger Kunde, der kauft, die Werbung für eine Million Nichtkäufer finanziert. Ich kenne nur eine Werbeform, die diese Bedingung erfüllt: E-Mail-Spam.

Gruß

niknuk
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[2] heikschn antwortet auf niknuk
13.01.2006 10:22
Benutzer niknuk schrieb:
...ist, warum ein Klick auf ein Banner immer mit Umsatz beim Werbenden gleichgesetzt wird. Wie viele Leute klicken auf ein Banner, schauen sich die verlinkte Seite an und sind dann wieder weg, ohne einen müden Cent Umsatz generiert zu haben? Und die Werbewirksamkeit von Bannerwerbung per Click messen zu wollen, ist genauso als würde man die Leute zählen, die mal kurz (von außen!) in ein Schaufenster schauen. Man kann dann zwar abschätzen, ob die Gestaltung der Auslagen attraktiv ist oder nicht. Wie gut oder schlecht sich die ausgestellten Produkte aber verkaufen, kann man nach wie vor nur an der Kasse feststellen.

Die Wirkung von Werbung wird oft überschätzt. Der Verbraucher lässt sich nicht (mehr) so einfach steuern, wie die Werbetreibenden das gerne hätten. Und schon gar nicht lässt sich Verbraucherverhalten anhand von Klicks oder anderen demoskopischen Erhebungen abschätzen, wie die letzte Bundestagswahl wieder sehr schön gezeigt hat.

Werbeplätze gelten als umso attraktiver, je mehr (potentielle) Kunden die Werbung zu sehen bekommen. Dass Werbung an den (lt. Werbebranche) attraktivsten und damit teuersten Plätzen (z. B. im TV in der einen Minute vor Beginn der Tagesschau oder in der Halbzeit von wichtigen Fußballspielen) nicht nur Millionen Menschen anspricht, sondern mindestens genausoviele nervt, scheint sich auch noch nicht herumgesprochen zu haben.

Wirklich effektiv sind nur Werbemaßnahmen, die wenig bis gar nichts kosten und wo an den beworbenen Produkten exorbitant viel verdient wird, so dass ein einziger Kunde, der kauft, die Werbung für eine Million Nichtkäufer finanziert. Ich kenne nur eine Werbeform, die diese Bedingung erfüllt: E-Mail-Spam.

Gruß

niknuk

Hallo,

Man muss hier zwischen der unmittelbaren und der langfristigen Werbewirkung unterscheiden. Bloß weil ein Nutzer nicht direkt nach dem Werbemittelkontakt kauft, heißt es ja nicht dass er nie kaufen wird. Wirkung von Werbung spielt sich größtenteils im Unterbewusstsein ab. Branding ist nichts greifbares. Es gibt viele Menschen, die behaupten, dass Werbung bei ihnen keine Wirkung hat. Ich kann mir das nicht vorstellen, denn das würde bedeuten, dass diese Menschen ihr Unterbewusstsein steuern können.

Langfristig geht es darum für potentielle Käufer, die vor einer Kaufentscheidung stehen, als relevantes Produkt in der Auswahl zu stehen. Wenn wir vor der Aufgabe stehen ein Produkt zu kaufen, dass wir nicht regelmäßig einkaufen, müssen wir aus der Vielfalt an möglichen Produkten ja irgendeine Auswahl treffen. Manch einer versucht sich vorab möglichst umfangreich zu informieren. Ein anderer sucht sich einfach das Produkt mit dem günstigsten Preis. Jeder greift aber auch immer auf Informationen und Erfahrungen zurück, die er mit dem Produkt gesammelt hat. Das können Infos aus den Medien sein oder Erfahrungen von Bekannten. Das aber eben auch unterbewusst Eindrücke und Botschaften, welche die Werbung vermittelt, ob man es nun will oder nicht. Das kann man selbst gar nicht beeinflussen.

Gruß
heikschn
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[2.1] niknuk antwortet auf heikschn
13.01.2006 18:38
Benutzer heikschn schrieb:
Man muss hier zwischen der unmittelbaren und der langfristigen Werbewirkung unterscheiden. Bloß weil ein Nutzer nicht direkt nach dem Werbemittelkontakt kauft, heißt es ja nicht dass er nie kaufen wird. Wirkung von Werbung spielt sich größtenteils im Unterbewusstsein ab.

Das meinte ich mit 'die Wirkung von Werbung wird oft überschätzt' ;-) Will heißen: dass sich Werbung ins Unterbewusstsein einschleicht, hätten die Werbetreibenden zwar gerne, meistens ist es aber nicht so. Es passiert in den meisten Fällen nichts weiter, als dass sich die Leute einen Produktnamen merken. Nun glauben die Werber, das sei schon der halbe Weg zum Verkauf eines Produkts. IMO ein Irrtum, denn der Kunde kauft zwar möglicherweise ein Produkt, dessen Namen er sich gemerkt hat, aber für seine Kaufentscheidung spielen noch viele andere Dinge eine Rolle (z. B. Qualität, Preis und eigene Erfahrungen mit dem Anbieter), auf die die Werber in keiner Weise Einfluss haben.

Es gibt viele Menschen, die behaupten, dass Werbung bei ihnen keine Wirkung hat. Ich kann mir das nicht vorstellen, denn das würde bedeuten, dass diese Menschen ihr Unterbewusstsein steuern können.

Sie müssen ihr Unterbewusstsein nicht steuern, denn die Werbung dringt, entgegen häufiger Behauptungen, meistens gar nicht bis dahin vor. Ein Werbetext ist zunächst einmal eine Information wie jede andere auch, also wird sie auch wie eine solche verarbeitet. Die Börsenkurse oder der Wetterbericht dringen auch in niemandes Unterbewusstsein vor.

Einfaches Beispiel, heute erlebt: an meinem Auto war die Batterie kaputt. Die Marke hatte ich noch nie gehört, also habe ich die kaputte Batterie zunächst in die Kategorie 'NoName' eingeordnet. Dann bin ich zum Autozubehörladen gegangen, und zwar zum nächstgelegenen (an dem ich fast jeden Tag vorbeikomme), nicht etwa zu dem mit den buntesten Prospekten. Das war das also erste Mal an diesem Tag, dass Werbung in die Hose ging ;-) Der Laden hatte nun 2 Sorten Batterien im Angebot: eine Varta (bekannte Marke) für um die 100 Euro und eine Marke, von der ich wiederum noch nie etwas gehört hatte, also ebenfalls NoName, für 42 Euro. Normalerweise sollen die Verbraucher, wenn es nach den Werbefuzzis geht, zum Markenprodukt greifen. Für mich war dagegen letztendlich der um 58% niedrigere Preis ausschlaggebend: ich habe also nach etwas Skepsis die Billigbatterie genommen. Hintergedanke dabei: wenn sie mindestens halb so lange hält wie die Varta, dann rechtfertigt das den günstigen Preis. Hält sie länger, habe ich sogar etwas gewonnen. Es war ein einfaches Rechenexempel, fernab von jeder Unterbewusstseins-Mystik. Und schwuppdiwupp war zum zweiten Mal eine Werbekampagne in die Hose gegangen, das mühsam aufgebaute Markenimage war schlicht verpufft.




Langfristig geht es darum für potentielle Käufer, die vor einer Kaufentscheidung stehen, als relevantes Produkt in der Auswahl zu stehen. Wenn wir vor der Aufgabe stehen ein Produkt zu kaufen, dass wir nicht regelmäßig einkaufen, müssen wir aus der Vielfalt an möglichen Produkten ja irgendeine Auswahl treffen. Manch einer versucht sich vorab möglichst umfangreich zu informieren.

Das tun mehr Leute, als es den Werbern lieb ist. Es gibt immer weniger Verbraucher, denen man ein X für ein U vormachen kann. Leider aber noch nicht wenig genug, wie der Erfolg von Anbietern beweist, die sich in der Werbung als die besten hinstellen, es objektiv betrachtet aber gar nicht sind. Beispiel: Media Markt und Saturn, die sich ein Billigimage geben, aber häufig überteuerte Produkte anbieten: http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5116942,00.html

Ein anderer sucht sich einfach das Produkt mit dem günstigsten Preis.

Auch das ist etwas, das den Werbern nicht lieb sein kann, denn so macht nicht der Anbieter mit der grellsten Werbung das Rennen, sondern der mit den günstigsten Preisen. Infolgedessen versucht die Werbung häufig, einen Anbieter als Billigheimer hinzustellen. Der Anbieter, der hingegen tatsächlich billig (und trotzdem preiswert) ist, braucht solche Werbung gar nicht.

Gruß

niknuk
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[2.1.1] heikschn antwortet auf niknuk
16.01.2006 13:58
Hallo niknuk,

Benutzer niknuk schrieb:
Benutzer heikschn schrieb:
Man muss hier zwischen der unmittelbaren und der langfristigen Werbewirkung unterscheiden. Bloß weil ein Nutzer nicht direkt nach dem Werbemittelkontakt kauft, heißt es ja nicht dass er nie kaufen wird. Wirkung von Werbung spielt sich größtenteils im Unterbewusstsein ab.

Das meinte ich mit 'die Wirkung von Werbung wird oft überschätzt' ;-) Will heißen: dass sich Werbung ins Unterbewusstsein einschleicht, hätten die Werbetreibenden zwar gerne, meistens ist es aber nicht so. Es passiert in den meisten Fällen nichts weiter, als dass sich die Leute einen Produktnamen merken. Nun glauben die Werber, das sei schon der halbe Weg zum Verkauf eines Produkts. IMO ein Irrtum, denn der Kunde kauft zwar möglicherweise ein Produkt, dessen Namen er sich gemerkt hat, aber für seine Kaufentscheidung spielen noch viele andere Dinge eine Rolle (z. B. Qualität, Preis und eigene Erfahrungen mit dem Anbieter), auf die die Werber in keiner Weise Einfluss haben.

Dass Werbung nicht der einzige Einflussfaktor ist, habe ich auch nicht behauptet. Ich habe ebenfalls geschrieben, dass Preis, Erfahrungen etc. Einfluss haben, aber eben auch die Werbung. Dass Werbung wirkt ist eine Tatsache. Werbekampagnen können sogar auf ihre Wirkung hin gemessen werden. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Lies z. B. einmal Marketing-Management von Kotler/Bliemel (9. Auflage ab Seite 1009). Wenn Du behauptest, dass Werbung heutzutage eben nicht mehr wirkt, würde mich interessieren, worauf diese Aussage beruht. Ist dies nur Deine persönliche Beobachtung?

Es gibt viele Menschen, die behaupten, dass Werbung bei ihnen keine Wirkung hat. Ich kann mir das nicht vorstellen, denn das würde bedeuten, dass diese Menschen ihr Unterbewusstsein steuern können.

Sie müssen ihr Unterbewusstsein nicht steuern, denn die Werbung dringt, entgegen häufiger Behauptungen, meistens gar nicht bis dahin vor. Ein Werbetext ist zunächst einmal eine Information wie jede andere auch, also wird sie auch wie eine solche verarbeitet. Die Börsenkurse oder der Wetterbericht dringen auch in niemandes Unterbewusstsein vor.

Einfaches Beispiel, heute erlebt: an meinem Auto war die Batterie kaputt. Die Marke hatte ich noch nie gehört, also habe ich die kaputte Batterie zunächst in die Kategorie 'NoName' eingeordnet. Dann bin ich zum Autozubehörladen gegangen, und zwar zum nächstgelegenen (an dem ich fast jeden Tag vorbeikomme), nicht etwa zu dem mit den buntesten Prospekten. Das war das also erste Mal an diesem Tag, dass Werbung in die Hose ging ;-) Der Laden hatte nun 2 Sorten Batterien im Angebot: eine Varta (bekannte Marke) für um die 100 Euro und eine Marke, von der ich wiederum noch nie etwas gehört hatte, also ebenfalls NoName, für 42 Euro. Normalerweise sollen die Verbraucher, wenn es nach den Werbefuzzis geht, zum Markenprodukt greifen. Für mich war dagegen letztendlich der um 58% niedrigere Preis ausschlaggebend: ich habe also nach etwas Skepsis die Billigbatterie genommen. Hintergedanke dabei: wenn sie mindestens halb so lange hält wie die Varta, dann rechtfertigt das den günstigen Preis. Hält sie länger, habe ich sogar etwas gewonnen. Es war ein einfaches Rechenexempel, fernab von jeder Unterbewusstseins-Mystik. Und schwuppdiwupp war zum zweiten Mal eine Werbekampagne in die Hose gegangen, das mühsam aufgebaute Markenimage war schlicht verpufft.

Auch ich könnte Beispiele für eigene Käufe nennen, bei denen ich offenbar unabhängig von irgendwelchen Werbeeinflüssen entschieden habe. Deswegen kann ich aber nicht behaupten, ich sei 'immun' gegen Werbebotschaften. Woher weiß ich denn, ob nicht die tägliche Werbeberieselung meine Einstellungen generell beeinflusst hat? Genauso wie Unternehmen sich auch auf bestimmte typische Einstellungen (z. B. nur Kauf qualitativ hochwertiger Ware oder nur Kauf beim billigsten Anbieter) konzentrieren und sich am Markt entsprechend positionieren. Einstellungen hat jeder Mensch verschiedenste zu den verschiedensten Produktkategorien. Und Qualität und Preis sind nur zwei Beispiele. Bei Deiner Autobatterie war der Preis nun für Dich die entscheidende Sache. Aber ist das wirklich bei allen Kaufentscheidungen so? Greifst Du nicht manchmal auch unbewusst (z. B. beim wöchentlichen Einkauf) zu Produkten und denkst gar nicht mehr nach, warum Du gerade diese kaufst? Ist das dann nur, weil diese besser schmecken/funktionieren/aussehen? Und wie kamst Du ursprünglich zu dem jeweiligen Produkt? Könnte es nicht sein, dass vor Ewigkeiten Werbebotschaften gewirkt haben, die auch heute noch ihre Wirkung haben? Informierst Du Dich wirklich vor jedem kleinsten Kauf und sind diese Infos wirlich alle nicht von Werbung beeinflusst? Ich kann es mir nicht vorstellen. Und falls doch muss Dein Zeitaufwand für Kaufentscheidungen enorm sein.


Langfristig geht es darum für potentielle Käufer, die vor einer Kaufentscheidung stehen, als relevantes Produkt in der Auswahl zu stehen. Wenn wir vor der Aufgabe stehen ein Produkt zu kaufen, dass wir nicht regelmäßig einkaufen, müssen wir aus der Vielfalt an möglichen Produkten ja irgendeine Auswahl treffen.
Manch einer versucht sich vorab möglichst umfangreich zu informieren.

Das tun mehr Leute, als es den Werbern lieb ist. Es gibt immer weniger Verbraucher, denen man ein X für ein U vormachen kann. Leider aber noch nicht wenig genug, wie der Erfolg von Anbietern beweist, die sich in der Werbung als die besten hinstellen, es objektiv betrachtet aber gar nicht sind. Beispiel: Media Markt und Saturn, die sich ein Billigimage geben, aber häufig überteuerte Produkte anbieten: http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5116942,00.html

Du lieferst selbst ein gutes Beispiel: Warum sind denn Medimarkt und Saturn so erfolgreich, wenn man die meisten Produkte woanders wesentlich günstiger einkauft? Wegen der kompetenten Beratung? ;o) Diese Märkte sind doch das beste Beispiel dafür, dass Werbung wirkt. Natürlich kommt ihrer Werbestrategie diese aktuelle Meldung nicht recht. Aber es ist auch nicht die erste dieser Art. Andere Medien hatten schon früher entsprechend berichtet. Trotzdem sind die Märkte weiter erfolgreich.

Gruß
heikschn
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[2.1.1.1] Nato antwortet auf heikschn
07.02.2006 12:11
Hallo !
Meiner Meinung nach hat Werbung immer Wirkung.
Wir leben weltweit in einer Mediendiktatur(haben es nur noch nicht gemerkt oder uns eingestanden).
70% aller Probleme werden durch das Medienzeitalter verursacht.

Gruss Nato
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[3] Keks antwortet auf niknuk
15.01.2006 04:20
Benutzer niknuk schrieb:
Wirklich effektiv sind nur Werbemaßnahmen, die wenig bis gar nichts kosten [...]
Ich kenne nur eine Werbeform, die diese Bedingung erfüllt: E-Mail-Spam.

Millionenstrafe (2 Mio.) für Spammer
http://www.heise.de/newsticker/meldung/41402

Spammer muss Microsoft 4 Millionen US-Dollar Schadensersatz zahlen
http://www.heise.de/newsticker/meldung/49162

FCC verdonnert Fax-Spammer zu 5,4 Millionen US-Dollar Strafe
http://www.heise.de/newsticker/meldung/29776

Microsoft bekommt 7 Millionen US-Dollar vom "Spam King"
http://www.heise.de/newsticker/meldung/62610

Spammer muss 11,2 Milliarden(!) US-Dollar zahlen
http://www.heise.de/newsticker/meldung/68031

Spammer-Helfer muss für 15 Monate ins Gefängnis
http://www.heise.de/newsticker/meldung/62936

Spammer soll für mindestens zwei Jahre hinter Gitter [Update]
http://www.heise.de/newsticker/meldung/68320

Liebe Grüße, Keks
www.blitztarif.de/geiz-ist-dumm
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[3.1] Hadraniel antwortet auf Keks
07.02.2006 15:36
Naja, ich bekomme seit Monaten stabil pro Woche rund 1000 Spam-Mails (3500 bis 5000 pro Monat) - langfristig weiter steigend.

Die spektakulären und medienwirksamen Geldstrafen gegen einzelne "Top-Spammer" können nicht darüber hinwegtäuschen, daß SPAM noch immer ein Riesengeschäft ist - und es auf absehbare Zeit wohl auch bleiben wird.

Andy (Webhosting mit Spamassassin und Spamprobe, serverbasiertem individuell trainiertem Bayes-Filter ;-)
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[3.1.1] Keks antwortet auf Hadraniel
08.02.2006 02:16
Benutzer Hadraniel schrieb:
Naja, ich bekomme seit Monaten stabil pro Woche rund 1000 Spam-Mails (3500 bis 5000 pro Monat) - langfristig weiter steigend.

Bei mir wurde es früher auch immer mehr. Ende der 90er hatte ich noch "Catch-All" aktiviert -- sehr praktisch, aber "dank" der Spammer unbrauchbar. *hass*

Ich habe meinen Spam von früher 2-stelliger Anzahl täglich auf inzwischen 1-stellig pro Monat reduziert. Vorgehen:

- Alte bespammte Mailadressen nach und nach deaktiviert und durch neue ersetzt, die ich besser schütze. Die neuen Adressen sollten aber nicht nur geheimgehalten werden, sondern auch Namen haben, die die Spammer nicht durchprobieren (wie domainname@domainname.tld oder webmaster@... oder vorname@...).

- Besserer Schutz, indem ich meine Mail-Adressen auf meinen Websites nicht verlinke und auch nicht nenne, wenn dann nur per JavaScript o.ä.

- Jährlich rotierende Mailadresse der Form name<jahr>@meine-domain.tld, z.B. name2006@meine-domain.tld.

- Für Anmeldungen bei Websites jedesmal eine andere Adresse nehmen (z.B. teltarif@meine-domain.tld). Wenn man dann an diese Adresse bespammt wird, hat das gleich zwei Vorteile:
(1) Man erkennt, wer die Adresse weitergegeben hat (ob nun absichtlich oder aus Versehen).
(2) Man kann genau diese eine Mailadresse deaktivieren und ist den Spam los.

Das hat bei mir den Spam wie gesagt auf quasi Null reduziert. Der einzige Spam, den ich erhalte, geht an meine Mailadresse, die im whois eingetragen ist. Leider erscheint sie bei einigen TLDs lesbar in der whois-Abfrage (zumindest, wenn man auch als admin-c und tech-c eingetragen ist). Aber das ist auch die einzige Adresse und die kann ich ab und zu auch ändern (bei meinem Provider kostenlos und in Echtzeit).

Andy (Webhosting mit Spamassassin und Spamprobe, serverbasiertem individuell trainiertem Bayes-Filter ;-)

Keks (Webserver mit SpamAssassin, den ich aber nicht brauche, da ich eh quasi keinen Spam mehr kriege ;-) )
www.blitztarif.de/webhosting/
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[3.1.1.1] SPAM
Hadraniel antwortet auf Keks
08.02.2006 09:38
Hallo Keks,

- Für Anmeldungen bei Websites jedesmal eine andere Adresse nehmen (z.B. teltarif@meine-domain.tld). Wenn man dann an diese Adresse bespammt wird, hat das gleich zwei Vorteile: (1) Man erkennt, wer die Adresse weitergegeben hat (ob nun absichtlich oder aus Versehen).
(2) Man kann genau diese eine Mailadresse deaktivieren und ist den Spam los.
Genau so mache ich das auch - wer eine eigene Domain bei einem vernünftigen Webhoster nutzt, sollte es auch nicht anders mache!


Keks (Webserver mit SpamAssassin, den ich aber nicht brauche, da ich eh quasi keinen Spam mehr kriege ;-) )
Das Rotieren, Nicht-Verlinken und Geheimhalten von kryptischen EMail-Adressen ist aber auch die totale Kapitulation vor Spammern und der Infektion des Mediums email.

Ich sehe überhaupt nicht ein, warum ich meine inzwischen rund 10 Jahre alten email-Adressen einstampfen oder umstellen sollte, bloss weil sie auch mit viel Spam belagert werden.

Was ich sagen will: mit dem entsprechenden technischen Aufwand (Bayes-Filter sind recht CPU-intensiv, bei den heutigen Arbeitsplatz-PCs kein Problem) kriegt man Spam klein.

Der in Thunderbird eingebaute Bayesfilter soll inzwischen ja auch ganz gut sein. Serverbasierte Bayesfilter (wer IMAP nutzt, braucht so einen Filter auf dem Server) gibt es allerdings noch bei keinem mir bekannten Anbieter - ich sollte mein Hosting doch mal intensiver vermarkten ... ;-)


Wer sich selber sowas bauen will googelt am besten mal nach einem 'qmail-Toaster' - und baut das ganze mit Postfix nach.

Andy
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[3.1.1.1.1] lr antwortet auf Hadraniel
08.02.2006 12:42
Benutzer Hadraniel schrieb:

Das Rotieren, Nicht-Verlinken und Geheimhalten von kryptischen EMail-Adressen ist aber auch die totale Kapitulation vor Spammern und der Infektion des Mediums email.

Die komplizierte Einrichtung von Filtermechanismen allerdings genauso.

Man kann den Spam auch positiv sehen: Als ich mal bemerkte, daß auf eine Adresse kaum mehr Spams im Filter landeten, wußte ich sofort, daß der Provider ein Problem mit der Mailweiterleitung hatte. Billiger kriegt man kein Überwachungssystem <g>
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[3.1.1.1.1.1] Hadraniel antwortet auf lr
08.02.2006 13:06
Das Rotieren, Nicht-Verlinken und Geheimhalten von kryptischen EMail-Adressen ist aber auch die totale Kapitulation vor Spammern und der Infektion des Mediums email.
Die komplizierte Einrichtung von Filtermechanismen allerdings genauso.
Das ist falsch, denn da liegen Welten dazwischen!

Mit dem ersten Korb von Maßnahmen schränkt man sich und den Komfort beim Mailen nämlich extrem ein.

Die Einrichtung der richtigen Filter beschränkt sich dagegen, zumindest auf Seite des Anwenders, darauf, eben diesen zu trainieren: dazu reichen einmalig 2000 HAM und 1000 SPAM Mails. Wer gelegentlich nachtrainiert (falsepositives, missed), wird mit durchgängig >99,8% Erkennung belohnt. Das Training geschieht durch Verschieben der betroffenen Mail in einen anderen IMAP-Folder - fertig.
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[3.1.1.1.2] Keks antwortet auf Hadraniel
08.02.2006 13:50
Benutzer Hadraniel schrieb:
Ich sehe überhaupt nicht ein, warum ich meine inzwischen rund 10 Jahre alten email-Adressen einstampfen oder umstellen sollte, bloss weil sie auch mit viel Spam belagert werden.

Kann ich nachvollziehen. Muss jeder für sich entscheiden.

Was ich sagen will: mit dem entsprechenden technischen Aufwand (Bayes-Filter sind recht CPU-intensiv, bei den heutigen Arbeitsplatz-PCs kein Problem) kriegt man Spam klein.

Der in Thunderbird eingebaute Bayesfilter soll inzwischen ja auch ganz gut sein.

Jo, ich nutze SeaMonkey, das ist ja das gleiche. Aber was bringt mir der Junk-Ordner? Ich muss da doch jedesmal reinschauen, ob da nicht doch normale Mails einsortiert wurden -- und das kommt ab und zu vor. Genauso kann es sein, dass Spammails auch mal nicht dort einsortiert werden. Ich muss als eh kontrollieren und dazu noch manuell reinklicken, da bei "Next" ja der Junk-Ordner übersprungen wird. Wenn, dann will ich, dass Spammail gleich vom Server abgelehnt(!) und gar nicht erst angenommen wird. So einen Filter hatte ich eine zeitlang, aber den musste man ständig erweitern und konfigurieren und dann wurden auch mal echte Mails abgewiesen. Das ist dann soviel Aufwand, dass ich das eher als Kapitulation vor den Spammern ansehe als wenn ich meine E-Mail-Adressen einmal ändere und diese anschließend besser schütze bzw. gar nicht veröffentliche.

Liebe Grüße, Keks
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[3.1.1.1.2.1] Hadraniel antwortet auf Keks
08.02.2006 14:13
Kann ich nachvollziehen. Muss jeder für sich entscheiden.
eben .. ich entscheide das nicht für andere ;-)

Mir wäre es zum Beispiel zu blöd, kryptische oder rotierende Adressen nachschlagen zu müssen, um mit jemandem zu kommunizieren. Wenn jemand im Wochentakt seine Telefonnummer oder gar seinen Namen wechseln würde, verginge mir auch die Lust auf Kommunikation mit dieser Person.

Wenn ich meinen Kommunikationspartnern diese zusätzliche Hürde aufbürde, dann nenne ich genau DAS Kapitulation vor den Spammern. Lieber nehme ich etwas (ganz wenig) Arbeit für mich in Kauf, und ich bürde dem Sender keine Hürden auf, um mich zu erreichen.


Auch wenn es jetzt etwas abschweifen mag, es ist in kleinem Maßstab genau das, was auf der Welt passiert: überall werden Bürgerrechte, Demokratie und Freiheit aufgegeben, um sich besser vor Terrorismus zu schützen. Damit haben die Terroristen schon gewonnen.


Jo, ich nutze SeaMonkey, das ist ja das gleiche. Aber was bringt mir der Junk-Ordner? Ich muss da doch jedesmal reinschauen, ob da nicht doch normale Mails einsortiert wurden -- und das kommt ab und zu vor.
Kein Filter ist perfekt - die Vorsortierung erleichtert das Überprüfen von Fehlern aber doch enorm. Bei, wie Du sagst, <100 Spam pro Monat guckst Du also einmal am Tag in den Ordner, findest 3 Mails vor. Anhand von Absender und Betreff sieht man in der Regel sofort, ob es sich um Spam handelt, oder nicht.

Das dürfte bei so wenig Spam keine 10 Sekunden PRO Tag dauern, und Deine Kommunikationspartner sind nicht eingeschränkt.

Bei weit über 100 Spam am Tag dauert das Überfliegen dieses Spamfolders schonmal eine Minute oder zwei - soviel Zeit nehme ich mir aber schon, um zu prüfen, ob der Filter nicht doch zu hart war. Immer noch extrem viel besser, als jede Mail einzeln zu lesen.

Ich kenne auch Leute, die den Spamfolder ignorieren, getreu dem Motto 'wenns wichtig war, wird er nochmal schreiben und dann vielleicht weniger spam-mail-artig - oder gleich anrufen'.


Wenn, dann will ich, dass Spammail gleich vom Server abgelehnt (!) und gar nicht erst angenommen wird.
Da ist das Problem, daß SPAM niemals zu 100% erkannt werden können wird - und sogar subjektiv sein kann.

Für den einen ist ein Hilfegesuch bzgl. eines Produkts, was man mal gebloggt hat, eine normale Mail, für andere SPAM...


Das ist dann soviel Aufwand, dass ich das eher als Kapitulation vor den Spammern ansehe als wenn ich meine E-Mail- Adressen einmal ändere und diese anschließend besser schütze bzw. gar nicht veröffentliche.
Auch wenn ich das absolut nicht nachvollziehen kann, es ist wohl subjektiv und (noch) darf jeder seine eigene Meinung haben ;-)

Zum Aufwand: bayes-Filter einmalig trainieren, täglich eine Minute für das Kontrollieren falsch sortierter Mails. Lohn: ich kann meine kurze, einprägsame email-Adresse auf meinem Shirt tragen und man wird mich auch noch bis zu meinem Tod unter dieser erreichen können.
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[3.2] Christian_Wien antwortet auf Keks
01.07.2006 16:52
Benutzer Keks schrieb:
Benutzer niknuk schrieb:
Wirklich effektiv sind nur Werbemaßnahmen, die wenig bis gar
nichts kosten [...]
Ich kenne nur eine Werbeform, die diese Bedingung erfüllt: E-Mail-Spam.

Millionenstrafe (2 Mio.) für Spammer
http://www.heise.de/newsticker/meldung/41402

Spammer muss Microsoft 4 Millionen US-Dollar Schadensersatz zahlen
http://www.heise.de/newsticker/meldung/49162

FCC verdonnert Fax-Spammer zu 5,4 Millionen US-Dollar Strafe http://www.heise.de/newsticker/meldung/29776

Microsoft bekommt 7 Millionen US-Dollar vom "Spam King" http://www.heise.de/newsticker/meldung/62610

Spammer muss 11,2 Milliarden(!) US-Dollar zahlen http://www.heise.de/newsticker/meldung/68031

Spammer-Helfer muss für 15 Monate ins Gefängnis http://www.heise.de/newsticker/meldung/62936

Spammer soll für mindestens zwei Jahre hinter Gitter [Update] http://www.heise.de/newsticker/meldung/68320

Liebe Grüße, Keks
www.blitztarif.de/geiz-ist-dumm

@"niknuk" & "Keks"
Prinzipiell habt ihr beide Recht - leider liegt das Problem aber woanders:
Nämlich in den Millionen unzureichend gesicherten bzw. betreuten (Windows-)Rechnern, die von kriminellen Banden übernommen und u.a. zum Spam-Versand mißbraucht werden.
Leider gibt es - "dank" vorinstallierter Rechner und der Microsoft'schen Suggestion, daß es an Computerkenntnissen ausreichend wäre, eine Maus bedienen zu können - zuviele solche unbedarften Anwender/Besitzer solcher Rechner.
Erst wenn findige Rechtsanwälte daran gehen, diese Anwender/Besitzer auf Schadenersatz und Unterlassung zu klagen, werden sich diese Probleme sehr schnell eindämmen lassen.
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[3.2.1] Keks antwortet auf Christian_Wien
01.07.2006 22:07
Benutzer Christian_Wien schrieb:
@"niknuk" & "Keks" Prinzipiell habt ihr beide Recht - leider liegt das Problem aber woanders:
Nämlich in den Millionen unzureichend gesicherten bzw. betreuten (Windows-)Rechnern, die von kriminellen Banden übernommen und u.a. zum Spam-Versand mißbraucht werden.

Korrekt. Die Polizei darf ein Auto abschleppen, wenn der Fahrer vergessen hat, das Fenster hochzukurbeln. (Übrigens gilt das auch für Cabrios -- wobei ein offenes Verdeck aber erlaubt ist.) Man geht dann davon aus, dass ein Anreiz für Einbrecher und Diebe besteht und stellt das Fahrzeug daher sicher (quasi um dem Besitzer zu helfen; als Diebstahl-Prävention).

Einen PC darf man nutzen, auch wenn er offen steht wie ein Scheunentor. Da muss sich wohl noch die Mentalität ändern. Wobei natürlich auch ein Betriebssystemhersteller eine gewisse Mutverantwortung hat. So sollte ein frisch installiertes System nicht zigtausend Ports offen haben -- wie das oft der Fall ist.

Liebe Grüße, Keks
http://www.blitztarif.de/