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Komische Rechnung


05.04.2006 11:46 - Gestartet von kamischke
"Nach Berechnungen des Wissenschaftlichen Instituts für Kommunikationsdienste (WIK) haben die Netzbetreiber im Zeitraum von 1998 bis 2004 rund 8,8 Milliarden Euro für die Weiterleitung eingehender Gespräche aus anderen Netzen eingenommen. Das sind rund 25 Prozent der Umsätze, die die Unternehmen insgesamt haben."

Welchen Sinn macht es Terminierungsentgelte über 7 Jahre lang aufzusummieren und dann den Mobilfunkumsätzen nur eines Jahres gegenüberzustellen?
Oder verstehe ich hier etwas falsch?

Wäre schön wenn Teltarif einmal die reale Höhe der Terminierungsentgelte nur für das Jahr 2005 in Erfahrung bringen könnte.
Ansonsten macht so ein Vergleich nämlich nicht viel Sinn.

Gruß Kamischke
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[1] kamischke antwortet auf kamischke
05.04.2006 14:49
Benutzer kamischke schrieb:
"Nach Berechnungen des Wissenschaftlichen Instituts für Kommunikationsdienste (WIK) haben die Netzbetreiber im Zeitraum von 1998 bis 2004 rund 8,8 Milliarden Euro für die Weiterleitung eingehender Gespräche aus anderen Netzen eingenommen. Das sind rund 25 Prozent der Umsätze, die die Unternehmen insgesamt haben."

Welchen Sinn macht es Terminierungsentgelte über 7 Jahre lang aufzusummieren und dann den Mobilfunkumsätzen nur eines Jahres gegenüberzustellen?
Oder verstehe ich hier etwas falsch?

Wäre schön wenn Teltarif einmal die reale Höhe der Terminierungsentgelte nur für das Jahr 2005 in Erfahrung bringen könnte.
Ansonsten macht so ein Vergleich nämlich nicht viel Sinn.

Gruß Kamischke


In einer früheren Meldung vom 08.09.2005 bei teltarif heißt es u.a.:

"Rund einer Viertel der gesamten Umsätze der Mobilfunkkonzerne soll nach Annahmen der Studie auf Terminierung entfallen. Das Volumen dieser Transfers beziffern Experten von 1998 bis 2002 auf insgesamt 6,5 Milliarden Euro.

https://www.teltarif.de/arch/2005/kw36/...?...

Daraus ergeben sich nun rechnerisch für die beiden letzten Jahre 2003 und 2004 Terminierungsentgelte in Höhe von insgesamt 2,3 Milliarden Euro ,jährlich also knapp 1,2-1,1 Mrd.€ für alle 4 Netzbetreiber zusammen.
Teilt man diese dann entsprechend den jeweiligen Marktanteilen auf die Netzbetreiber auf ergeben sich folgende Zahlen:

2003 ca. 1,2 Mrd.€
T-Mobile 487,2 Mio.€ (40,6%)
Vodafone 457,2 Mio.€ (38,1%)
E-Plus 152,4 Mio.€ (12,7%)
O2 103,2 Mio.€ ( 8,6%)


2004 ca. 1,1 Mrd.€
T-Mobile 423,5 Mio.€ (38,5%)
Vodafone 415,8 Mio.€ (37,8%)
E-Plus 146,3 Mio.€ (13,3%)
O2 114,4 Mio.€ (10,4%)


Laut Regulierungsbericht der Bundesnetzagentur (http://www.bundesnetzagentur.de/media/archive/5278.pdf) verzeichnet der Mobilfunksektor im Jahre 2005 einen Umsatz von 28 Mrd.€.
Demnach stellen die Terminierungsentgelte nur einen Anteil von 4 Prozent am Umsatz dar.
Meinungen erbeten.

Gruß Kamischke

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[1.1] tcsmoers antwortet auf kamischke
05.04.2006 15:02
Benutzer kamischke schrieb:
Benutzer kamischke schrieb:
"Nach Berechnungen des Wissenschaftlichen Instituts für Kommunikationsdienste (WIK) haben die Netzbetreiber im Zeitraum von 1998 bis 2004 rund 8,8 Milliarden Euro für die Weiterleitung eingehender Gespräche aus anderen Netzen eingenommen. Das sind rund 25 Prozent der Umsätze, die die Unternehmen insgesamt haben."

Welchen Sinn macht es Terminierungsentgelte über 7 Jahre lang aufzusummieren und dann den Mobilfunkumsätzen nur eines Jahres
gegenüberzustellen?
Oder verstehe ich hier etwas falsch?

Wäre schön wenn Teltarif einmal die reale Höhe der Terminierungsentgelte nur für das Jahr 2005 in Erfahrung bringen könnte.
Ansonsten macht so ein Vergleich nämlich nicht viel Sinn.

Gruß Kamischke


In einer früheren Meldung vom 08.09.2005 bei teltarif heißt es u.a.:

"Rund einer Viertel der gesamten Umsätze der Mobilfunkkonzerne soll nach Annahmen der Studie auf Terminierung entfallen. Das Volumen dieser Transfers beziffern Experten von 1998 bis 2002 auf insgesamt 6,5 Milliarden Euro.

https://www.teltarif.de/arch/2005/kw36/...?...

Daraus ergeben sich nun rechnerisch für die beiden letzten Jahre 2003 und 2004 Terminierungsentgelte in Höhe von insgesamt 2,3 Milliarden Euro ,jährlich also knapp 1,2-1,1 Mrd.€ für alle 4 Netzbetreiber zusammen.
Teilt man diese dann entsprechend den jeweiligen Marktanteilen auf die Netzbetreiber auf ergeben sich folgende Zahlen:

2003 ca. 1,2 Mrd.€
T-Mobile 487,2 Mio.€ (40,6%)
Vodafone 457,2 Mio.€ (38,1%)
E-Plus 152,4 Mio.€ (12,7%)
O2 103,2 Mio.€ ( 8,6%)


2004 ca. 1,1 Mrd.€
T-Mobile 423,5 Mio.€ (38,5%)
Vodafone 415,8 Mio.€ (37,8%)
E-Plus 146,3 Mio.€ (13,3%)
O2 114,4 Mio.€ (10,4%)


Laut Regulierungsbericht der Bundesnetzagentur (http://www.bundesnetzagentur.de/media/archive/5278.pdf) verzeichnet der Mobilfunksektor im Jahre 2005 einen Umsatz von 28 Mrd.€.
Demnach stellen die Terminierungsentgelte nur einen Anteil von 4 Prozent am Umsatz dar.
Meinungen erbeten.

Gruß Kamischke

Lt. glaubhafter Aussage aus interner E-Plus-Quelle macht E Plus 50 % seines Gewinns mit eingehenden Verbindungen.

An sich ist das auch logisch. Bei den abgehenden Verbindungen (Mobilfunk-Festnetz) enden 60 % unter 50 Sekunden. Bei den abgehenden Verbindungen (Festnetz-Mobilfunk) enden nur 40 % unter 50 Sekunden.
Wenn ich dann noch die Taktungsprobleme beachte, sieht es noch düsterer aus.

Bleiben wir mal bei E+. Wenn die den ganzen Vertrieb auflösen und alles über Discounter vermarkten, haben die bei Prepaidkarten keinerlei Ausfallrisiko.

Alleine von den eingehenden Verbindungen und den Roamingkosten können die bequem leben und bald schwarze Zahlen schreiben.

Nicht ohne Grund untersagt E+ auch im privaten und gewerblichen Bereich SIM-Boxen.

peso

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[1.1.1] kamischke antwortet auf tcsmoers
05.04.2006 16:01
Benutzer tcsmoers schrieb:

Lt. glaubhafter Aussage aus interner E-Plus-Quelle macht E Plus 50 % seines Gewinns mit eingehenden Verbindungen.

An sich ist das auch logisch. Bei den abgehenden Verbindungen (Mobilfunk-Festnetz) enden 60 % unter 50 Sekunden. Bei den abgehenden Verbindungen (Festnetz-Mobilfunk) enden nur 40 % unter 50 Sekunden. Wenn ich dann noch die Taktungsprobleme beachte, sieht es noch düsterer aus.

Bleiben wir mal bei E+. Wenn die den ganzen Vertrieb auflösen und alles über Discounter vermarkten, haben die bei Prepaidkarten keinerlei Ausfallrisiko.

Alleine von den eingehenden Verbindungen und den Roamingkosten können die bequem leben und bald schwarze Zahlen schreiben.

Nicht ohne Grund untersagt E+ auch im privaten und gewerblichen Bereich SIM-Boxen.

peso


E-Plus kannibalisiert mit dem Discounter-Modell sein eigenes Geschäftsmodell.

=> https://www.teltarif.de/forum/s12910/27-2.html

Das spiegelt sich auch in den Zahlen wieder:

Mio.€ 2005 2004
Umsatz 2.822 2.608
EBITDA 673 700
EBIT -5 +161

Die Investitionsquote hat sich bei E-Plus im letzten Jahr sogar halbiert (Rückgang von 780 Mio.€ auf nur noch 401 Mio.€).
Das E-Plus mit dieser Stratgie richtig fährt kann ich leider nicht erkennen.
Dann doch eher das Gegenteil.
Aber allzu lange dürfte es auch nicht mehr dauern, dann wird E-Plus von O2 (Telefonica) sowieso übernommen.
In 1 bis 2 Jahren dürfte es soweit sein.

Gruß Kamischke



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[1.1.1.1] tcsmoers antwortet auf kamischke
05.04.2006 16:12
Benutzer kamischke schrieb:
Benutzer tcsmoers schrieb:

Lt. glaubhafter Aussage aus interner E-Plus-Quelle macht E Plus 50 % seines Gewinns mit eingehenden Verbindungen.

An sich ist das auch logisch. Bei den abgehenden Verbindungen (Mobilfunk-Festnetz) enden 60 % unter 50 Sekunden. Bei den abgehenden Verbindungen (Festnetz-Mobilfunk) enden nur 40 % unter 50 Sekunden. Wenn ich dann noch die Taktungsprobleme beachte, sieht es noch
düsterer aus.

Bleiben wir mal bei E+. Wenn die den ganzen Vertrieb auflösen und alles über Discounter vermarkten, haben die bei Prepaidkarten keinerlei Ausfallrisiko.

Alleine von den eingehenden Verbindungen und den Roamingkosten können die bequem leben und bald schwarze Zahlen schreiben.

Nicht ohne Grund untersagt E+ auch im privaten und gewerblichen
Bereich SIM-Boxen.

peso


E-Plus kannibalisiert mit dem Discounter-Modell sein eigenes Geschäftsmodell.

=> https://www.teltarif.de/forum/s12910/27-2.html

Das spiegelt sich auch in den Zahlen wieder:

Mio.€ 2005 2004
Umsatz 2.822 2.608
EBITDA 673 700
EBIT -5 +161

Die Investitionsquote hat sich bei E-Plus im letzten Jahr sogar halbiert (Rückgang von 780 Mio.€ auf nur noch 401 Mio.€). Das E-Plus mit dieser Stratgie richtig fährt kann ich leider nicht erkennen.
Dann doch eher das Gegenteil.
Aber allzu lange dürfte es auch nicht mehr dauern, dann wird E-Plus von O2 (Telefonica) sowieso übernommen.
In 1 bis 2 Jahren dürfte es soweit sein.

Gruß Kamischke

Das glaube ich nicht. Wenn die nur noch als Netzbetreiber auftreten und nur noch an den eingehenden Verbindungen und Roamingkosten verdienen, schreiben die innerhalb kürzester Zeit schwarze Zahlen.

peso



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[1.1.2] Hightower antwortet auf tcsmoers
05.04.2006 16:57
Benutzer tcsmoers schrieb:

Lt. glaubhafter Aussage aus interner E-Plus-Quelle macht E Plus 50 % seines Gewinns mit eingehenden Verbindungen.

Hier redest Du vom GEWINN während in den Gutachten von 25% UMSATZ gesprochen wird.
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[1.1.2.1] tcsmoers antwortet auf Hightower
05.04.2006 17:44
Benutzer Hightower schrieb:
Benutzer tcsmoers schrieb:

Lt. glaubhafter Aussage aus interner E-Plus-Quelle macht E Plus 50 % seines Gewinns mit eingehenden Verbindungen.

Hier redest Du vom GEWINN während in den Gutachten von 25% UMSATZ gesprochen wird.

Ich rede wirklich von "Gewinn". So wurde es mir gesagt und klingt auch glaubhaft.

peso
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[1.2] Terminierungsentgelt im Jahr 2004 Lt.WIK 1,86 Milliarden Euro
kamischke antwortet auf kamischke
06.04.2006 17:28
Bin fündig geworden:

"Mit Bezug auf ein Gutachten, welches das WIK-Institut für den Regulierer erstellt hat, beziffert Breko-Sprecher Thomas Werz die Einnahmen der Mobilfunker aus Terminierungsentgelten im Jahr 2004 auf 1,86 Milliarden Euro – entsprechend 12,4 Milliarden Minuten zu durchschnittlich 15 Cent, weil seinerzeit die Terminierungsentgelte noch höher lagen als heute.
Der Breko hofft, dass diese Einnahmen 2007 auf eine Milliarde Euro zurückgehen.
In der Branche kursieren Schätzungen, dass die Terminierunsgentgelte bis zu einem Viertel der Umsätze eines Mobilfunkers ausmachen."

http://www.heise.de/newsticker/meldung/71729


Auch 1,86 Mrd.€ an Terminierungsentgelten stellen somit nur knapp 6,65% der Umsätze aller vier Mobilfunkbetreiber dar (28 Mrd.€ in 2005).
Von "bis zu einem Viertel der Umsätze" kann demnach keine Rede sein.

Gruß Kamischke