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repräsentativ?


25.10.2004 10:53 - Gestartet von phishy
Hallo,

mich würde ja mal interessieren, wie eine Umfrage unter 500 Internet-Nutzern repräsentativ sein soll, da zu bezweifeln ist, daß Gelegenheitssurfer an einer Online-Umfrage teilnehmen (z.B. jemand der nur einmal die Woche im Internet etwas surft oder Emails abruft). Hier käme es also auf die Definition von "Internet-Nutzer" an (welche nicht mitgelteilt wird). Repräsentativ ist die Umfrage aus meiner Sicht so jedenfalls nicht (was allerdings auch für viele andere Statistiken, besonders Statistuf Online-Umfragen gilt).

Ein Vergleich mit der Original-Pressemitteilung unter http://www.smart-research.de/presse/presseinfos_lang.php?id=23&typ ist auch ganz interessant, da größere Textteile identisch sind. Die dortige Formulierung "500 Personen internet-repräsentativ befragt" ist aus meiner Sicht aber auch nicht besser.

Weiter stellt sich die Frage, ob die 500 Personen in diesem Bereich überhaupt eine Stichprobe ergeben, die repräsentativ sein kann.

Phishy
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[1] derRK antwortet auf phishy
26.10.2004 14:11
blahblah blah

keine ahnung haben, aber alles in frage stellen, nur weil sie es sich nicht vorstellen können.

stammtischniveau. wohl kein web.de, freenet oder 1&1-fan?
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[1.1] phishy antwortet auf derRK
26.10.2004 14:59
Benutzer derRK schrieb:
blahblah blah

keine ahnung haben, aber alles in frage stellen, nur weil sie es sich nicht vorstellen können.

Falsch, ich kann es mir durchaus vorstellen, daß web.de die meisten VoIP-Nutzer hat. Aus meienr Sicht kann die Studie unter regelmäßigeren Internetnutzern immerhin eine Tendenz aufzeigen.
Ich widerspreche allerdings der Darstellung, daß es sich um eine REPRESENTATIVE Studie handelt, da eine Studie, welche nur unter Internetnutzern stattfand, eigendlich nicht repräsentativ sein kann. Grund: Wie erreiche ich einen Internetnutzer, der einmal pro Woche online ist, mit einer Onlineumfrage? Wenn ich ihn nicht erreiche, ist die Studie nicht mehr repräsentativ für Internetnutzer. Dieses wiederum ist etwas, was man in jedem Statistik-Kurs relativ schnell mitbekommen sollte. Eine Umfrage als repräsentativ auszugeben, was diese eigendlich nicht ist, ist ein Fehler, der nicht passieren sollte, aber leider viel zu oft gemacht wird.
Das ich nichts genaueres zur Studie sagen kann liegt ja auch daran, daß keine genaueren Informationen mitgeteilt werden (z.B. die Definition von Internetnutzer). Diese Definition hätte mit einem einfachen Nebensatz gegeben werden können, so daß die Bezugsgruppe dann genau bestimmt ist und die Umfrage dann repräsentativ für eine genau definierte Gruppe sein könnte.
Es kann ja durchaus sein, daß der Umfrage eine Definition von Internetnutzer zu Grunde lag, welche nicht mit angegeben wurde, so daß die Studie für diese definierte Gruppe repräsentativ ist. Für alle Internetnutzer, was jeder für sich irgendwie definiert, ist sie es jedenfalls nicht.


stammtischniveau. wohl kein web.de, freenet oder 1&1-fan?

Hatte wohl eher die Mitteilung zur Umfrage (wegen statistischen Fehlern und fehlenden Definitionsangaben zu Internetnutzer). Und ob ich web.de, freenet oder 1&1-fan bin, tut nichts zur Sache, da es nicht um meine Meinung zu den genannten Firmen, sondern um allgemeine Kritik zur Präsentation der Umfrage ging.


Phishy