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Ich kenne einen Fall


16.10.2004 15:04 - Gestartet von Nik3
Ich frage mich natürlich an dieser Stelle, was aus dem Herrn geworden wäre, wenn es kein Internet gäbe. Vielleicht wäre er auch dann Blockwart geworden. Oder er hätte der Realität ins Auge geblickt und hätte was aus seinem realen Leben gemacht. Oder er wär von der Brücke gesprungen.

Natürlich weiß man das nicht. Ich finde nur so Aussagen, dass psychische Störungen durch Chatten auftreten können sehr gewagt. Oft wird hier Ursache und Wirkung bzw. Symptom verwechselt. Ich vermute, dass viele Leute andere Ausprägungen einer psychischen "Störung" entwickelt hätten, wenn sie kein Internet hätten. Ich behaupte sogar, dass die Leute mit ihrer Störung im Internet besser aufgehoben sind, als wenn sie ihre Störungen auf der Straße ausleben.

Ich kann hier auch noch von einem Fall erzählen von einem Herrn, der zu seinen besten Zeiten über 15.000 ICQ-Messages pro Monat verschickt hat (und sogar noch mehr erhalten hat), trotzdem sein Studium beendet hat und das sogar mit einem sehr guten Abschluss. Vielleicht sollte man einfach mal die passende Gegenstudie herausbringen :)
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[] eggx antwortet auf
16.10.2004 19:40
Benutzer CyberAndi schrieb:
Benutzer GKr schrieb:

Fehler sucht er mittlerweile ausschliesslich bei anderen, am liebsten bei anonymen Institutionen - Parteien, Ämtern, Konzernen, Firmen oder "bei der Gesellschaft".

Ich finde damit hat er absolut Recht. Genau diese Institutionen sind es, die unser Land in den Ruin treiben. Diese Institutionen sind es, die von dem Geld der arbeitenden Bevölkerung leben und trotzdem ein vielfaches der normalen Leute verdienen.

Und von wem werden diese Institutionen geschaffen, "getragen", aufs neue immer wieder bestätigt - auch durch Gleichgültigkeit und Bequemlichkeit der Einzelnen?
Wir alle schauen täglich zu wie sie uns das Geld - wie du sagtst aus der Tasche ziehen - aber stell dir vor: keiner hat wirklich was dagegen, zumindestens bringt keiner so richtig die Kraft auf, aufzustehen und etwas dagegen zu unternehmen, lieber weiter vor der Glotze auf die grossen Konzerne und Politiker schimpfen - als bei sich selbst anzufangen.
Vielleicht leben wir schon lange - bevor es das Internet gab in der virtuellen Welt unserer Glotze und igeln uns ein im Privatleben, wo es doch alles (angeblich) so harmonisch und einfach ist.
Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Suchtverhalten und Suchtmittelmissbrauch von "neuen" Medien müsste also auch immer die "alten Medien" im Blick haben und diese einbeziehen, auch Menschen können "Medien" sein, siehe Esoterik - und dort wird die psychische Abhängigkeit der Leute meist noch mit krimineller Energie verstärkt und ausgenutzt.

Ich hoffe auch, dass der Betreiber der Seite www.medien-psyche.de nicht zulange im "Real-Life" verweilt und endlich mal die Seite zum Laufen bringt ;-)

MfG.
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[] onlinewerkstatt antwortet auf
17.10.2004 21:05
Benutzer GKr schrieb:

Mit den Jahren fühlte er sich immer stärker in seiner persönlichen Entwicklung "eingeengt, behindert, schikaniert". Fehler sucht er mittlerweile ausschliesslich bei anderen, am liebsten bei anonymen Institutionen - Parteien, Ämtern, Konzernen, Firmen oder "bei der Gesellschaft".

Also mal im Ernst: Ist das was ungewöhnlich neues??! Es ist doch absolut nachvollziehbar, wenn man sich in dieser beschissenen Gesellschaft(*) mal etwas schikaniert, behindert und eingeengt fühlt!

(* in gewissen Punkten, natürlich nicht überall)

Schönen Abend!
Robert