Thread
Menü

Tschüß Siemens


09.01.2005 15:33 - Gestartet von Menschmeier
Das einzigste, was von Siemens in fünf Jahren in Deutschland noch übrig sein wird, ist:

- das ungepflegte Grab des Gründers in Stahnsdorf bei Berlin
- Schmiergeld in den Stadtverwaltungen für den Bau von Siemens-Ampeln (Made in Taiwan)
- ein Stadtteilname im Berliner Stadtplan

Und da sich Siemens schon vor Jahren zum Global Player entwickelte, werden wir dieses Unternehmen auch nicht weiter vermissen. Steuern zahlten sie in Deutschland sowieso schon lange nicht mehr.
Menü
[1] mungojerrie antwortet auf Menschmeier
09.01.2005 16:20
Benutzer Menschmeier schrieb:
Und da sich Siemens schon vor Jahren zum Global Player entwickelte, werden wir dieses Unternehmen auch nicht weiter vermissen. Steuern zahlten sie in Deutschland sowieso schon lange nicht mehr.

Wenn Deutschland ein ordentliches Steuersystem hätte, würde mehr Firmen in Deutschland ihre Steuern zahlen. Briefkästen könnte es nicht nur in anderen Ländern geben...
Menü
[1.1] mersawi antwortet auf mungojerrie
09.01.2005 17:54
Ich finde wenn eine Firma nicht mehr in D produzieren will dann sollten wir auch nix mehr von denen kaufen... Alles andere klärt sich von selbst...
Menü
[1.1.1] hansi antwortet auf mersawi
09.01.2005 18:47
Benutzer mersawi schrieb:
Ich finde wenn eine Firma nicht mehr in D produzieren will dann sollten wir auch nix mehr von denen kaufen... Alles andere klärt sich von selbst...

Hallo!

Das wäre sehr wirkungsvoll und für die Bevölkerung sehr nützlich, aber leider halten sich zu wenig Leute daran.
Deutschland ist zu einer Basarwirtschaft geworden, da werden überall die billigsten Zutaten (Zulieferprodukte, Einzelteile und Komponenten) regelrecht zusammen geramscht. Hauptsache die Endprodukte sind billig, da konmmt nicht selten auch noch schlechte Qualität raus. Deshalb sind die Löhne und die Sozialkosten ANGEBLICH zu hoch, aber in Wirklichkeit liegt Deutschland bei Löhnen und Sozialkosten im alten EU-Gebiet höchstens noch im Mittelmaß. Die Sozialkosten sinken in Deutschland seit Jahren kontinuierlich ab. Da durch sinkende Sozialleistungen, Löhne und die steigende Arbeitslosigkeit die Massenkaufkraft weiter sinkt geht es mit Deutschland immer mehr abwärts. Die zu hohen Politikerdiäten, die Bürokratie und andere Ursachen sind da nur Nebensache (zweitrangige Ursache).
Autos kaufen eben keine Autos!

Gruß Hans

Menü
[1.1.1.1] danyer antwortet auf hansi
10.01.2005 10:03

Das wäre sehr wirkungsvoll und für die Bevölkerung sehr nützlich, aber leider halten sich zu wenig Leute daran. Deutschland ist zu einer Basarwirtschaft geworden, da werden überall die billigsten Zutaten (Zulieferprodukte, Einzelteile und Komponenten) regelrecht zusammen geramscht. Hauptsache die Endprodukte sind billig, da konmmt nicht selten auch noch schlechte Qualität raus. Deshalb sind die Löhne und die Sozialkosten ANGEBLICH zu hoch, aber in Wirklichkeit liegt Deutschland bei Löhnen und Sozialkosten im alten EU-Gebiet höchstens noch im Mittelmaß. Die Sozialkosten sinken in Deutschland seit Jahren kontinuierlich ab.

Stimmt natuerlich nicht. Wir haben niedrige Steuersaetze - sowohl bei der Lohn- und Einkommensteuer als auch bei der Mehrwertsteuer, aber im internationalen Vergleich sehr hohe "Lohnnebenkosten", was Du wahrscheinlich als Sozialkosten bezeichnest. Diese setzen sich zusammen aus Rentenversicherung, Krankenversicherun, Arbeitslosenversicherung und Pflegeversicherun und sinken in D NICHT kontinuierlich ab, sondern steigen.
Was in D auf den ersten Blick sehr hoch ist sind Unternehmenssteuern, das relativiert sich aber bei genauerer Betrachtung durch viele Ausnahmen erheblich.
Die ersten, die gegen niedrigere und transparente Unternehmenssteuern schreien wuerden, waeren aber die Unternehmen.

Da durch sinkende Sozialleistungen, Löhne und die steigende Arbeitslosigkeit die Massenkaufkraft weiter sinkt geht es mit Deutschland immer mehr abwärts. Die zu hohen Politikerdiäten, die Bürokratie und andere Ursachen sind da nur Nebensache (zweitrangige Ursache). Autos kaufen eben keine Autos!

Politikerdiaeten sind tatsaechlich nur eine Nebensache, da sie im Haushalt nicht besonders viel ausmachen. Natuerlich ist es aber aergerlich, wenn sie angehoben werden, obwohl die Realloehne sinken. Das ist aber eher eine Gerechtigkeitsdebatte als dass es etwas an der Konjunktur aendern wuerde.


In D geht's uns immer noch gut, auch wenn viel geaendert und verbessert werden sollte.
Wir haben immer noch hohe Loehne und ein relativ geringes Preisniveau (Habt Ihr mal die Mieten in einer der teuersten Staedte Deutschlands - Muenchen - und Paris, London oder Mailand verglichen? Oder die Preise in Supermaerkten in D, F, GB und Italien? )
Menü
[1.1.1.1.1] hansi antwortet auf danyer
10.01.2005 11:00
Benutzer danyer schrieb:

Das wäre sehr wirkungsvoll und für die Bevölkerung sehr nützlich, aber leider halten sich zu wenig Leute daran. Deutschland ist zu einer Basarwirtschaft geworden, da werden überall die billigsten Zutaten (Zulieferprodukte, Einzelteile und Komponenten) regelrecht zusammen geramscht. Hauptsache die Endprodukte sind billig, da konmmt nicht selten auch noch schlechte Qualität raus. Deshalb sind die Löhne und die Sozialkosten ANGEBLICH zu hoch, aber in Wirklichkeit liegt Deutschland bei Löhnen und Sozialkosten im alten EU-Gebiet höchstens noch im Mittelmaß. Die Sozialkosten sinken in Deutschland seit Jahren kontinuierlich ab.

Stimmt natuerlich nicht. Wir haben niedrige Steuersaetze - sowohl bei der Lohn- und Einkommensteuer als auch bei der Mehrwertsteuer, aber im internationalen Vergleich sehr hohe "Lohnnebenkosten", was Du wahrscheinlich als Sozialkosten bezeichnest. Diese setzen sich zusammen aus Rentenversicherung, Krankenversicherun, Arbeitslosenversicherung und Pflegeversicherun und sinken in D NICHT kontinuierlich ab, sondern steigen.
Die Sozialkosten sinken absolut gesehen für die Gesamtbevölkerung sehr wohl, aber durch die immer weiter ansteigende Arbeitslosigkeit steigen sie natürlich enorm an. Denn durch das sinkende durchschnittliche Einkommen wird der Anteil der Sozialkosten prozentual immer höher, auch wenn der absolute Beitrag sogar etwas sinkt. Dazu kommen die regelrecht explodierenden Zuzahlungen, ich habe zum Beispiel in einem halben Jahr ca 1100,- € zugezalt (Brille, Zahnersatz, Artztgebühr, Medekamentenzuzahlung usw.). Wenn man diese Zuzahlungen mitrechnet steigen die Sozialkosten wirklich rasend an. Der Hauptkostenfaktor in Deutschland ist die zunehmnde Arbeitslosigkeit, die kann mit Lohnsenkungen und Sozialabbau auf keinen Fall abgebaut werden.
Immer weniger Menschen haben noch Arbeit, die müssen durch massiv steigende Lohnnebenkosten die immer mehr werdenden Arbeitslosen mit versorgen. Das geht nur bis zu einer bestimmten Grenze, diese Grenze ist in Deutschland überschritten.
Was in D auf den ersten Blick sehr hoch ist sind Unternehmenssteuern, das relativiert sich aber bei genauerer Betrachtung durch viele Ausnahmen erheblich. Die ersten, die gegen niedrigere und transparente Unternehmenssteuern schreien wuerden, waeren aber die Unternehmen.
Die indirekten Steuern auf Benzin und Energie in Deutschland werden wohl von keinem anderen europäischen Land übertroffen, ich habe nicht die Unternehmenssteuern gemeint.

Da durch sinkende Sozialleistungen, Löhne und die steigende Arbeitslosigkeit die Massenkaufkraft weiter sinkt geht es mit Deutschland immer mehr abwärts. Die zu hohen Politikerdiäten, die Bürokratie und andere Ursachen sind da nur Nebensache (zweitrangige Ursache).
Autos kaufen eben keine Autos!

Politikerdiaeten sind tatsaechlich nur eine Nebensache, da sie im Haushalt nicht besonders viel ausmachen. Natuerlich ist es aber aergerlich, wenn sie angehoben werden, obwohl die Realloehne sinken. Das ist aber eher eine Gerechtigkeitsdebatte als dass es etwas an der Konjunktur aendern wuerde.


In D geht's uns immer noch gut, auch wenn viel geaendert und verbessert werden sollte. Wir haben immer noch hohe Loehne und ein relativ geringes Preisniveau (Habt Ihr mal die Mieten in einer der teuersten Staedte Deutschlands - Muenchen - und Paris, London oder Mailand verglichen? Oder die Preise in Supermaerkten in D, F, GB und Italien? )
Dazu kann ich nichts sagen, aber in Polen kann man von monatlich 400,- € sehr gut leben. Man muß immer Löhne (einschließlich Sozialabgaben) und Preise sehen. Von dem was wir nur für Strom, Gas und Wasser bezahlen lebt man in Polen gut (alle Lebenshaltungskosten).
Menü
[1.1.1.1.1.1] RE: Tschüß Siemens Nachtrag
hansi antwortet auf hansi
10.01.2005 11:06
Natürlich leben wir in Deutschland immer noch ziemlich gut. Aber wenn Arbeitsplatzabbau, Sozialabbau und das Sparen an allen Ecken so weiter geht wird es uns wohl nicht mehr gut gehen. Dann kommt es zu einer Wirtschaftskrise, jetzt erleben wir erst ihr Vorspiel.

Gruß Hans
Menü
[1.1.1.1.1.2] danyer antwortet auf hansi
10.01.2005 11:34

Die Sozialkosten sinken absolut gesehen für die Gesamtbevölkerung sehr wohl, aber durch die immer weiter ansteigende Arbeitslosigkeit steigen sie natürlich enorm an.

Tut mir leid, ich verstehe immer noch nicht, welche Sozialkosten sinken sollen. Sowohl absolut als auch relativ steigen sie.
Allein durch die hohe Arbeitslosigkeit (->ALG, ALG II, Sozialhilfe), das Altern der Gesellschaft (Renten, Krankenkosten) steigen sie absolut.
Und durch die hohe Arbeitslosigkeit steigen sie auch relativ (weniger Beitragszahler muessen fuer mehr Empfaenger aufkommen.)



Denn durch das sinkende durchschnittliche Einkommen wird der Anteil der Sozialkosten prozentual immer höher, auch wenn der absolute Beitrag sogar etwas sinkt. Dazu kommen die regelrecht explodierenden Zuzahlungen, ich habe zum Beispiel in einem halben Jahr ca 1100,- € zugezalt (Brille, Zahnersatz, Artztgebühr, Medekamentenzuzahlung usw.). Wenn man diese Zuzahlungen mitrechnet steigen die Sozialkosten wirklich rasend an. Der Hauptkostenfaktor in Deutschland ist die zunehmnde Arbeitslosigkeit, die kann mit Lohnsenkungen und Sozialabbau auf keinen Fall abgebaut werden.

Noe, vielleicht wuerde aber Flexibilitaet helfen? Kuendigungsschutz fuer neue Arbeitsverhaeltnisse runter? Dann muesste man nicht mit befristeten Vertraegen tricksen, die nur 3x verlaengert werden koennen, und Unternehmen, die expandieren koennen, wuerden in solchen Phasen Arbeitnehmer einstellen und haetten keine Angst, sie in schlechteren Zeiten "wieder los werden" zu koennen. (Deswegen werden naemlich weniger Menschen eingestellt.)

Immer weniger Menschen haben noch Arbeit, die müssen durch massiv steigende Lohnnebenkosten die immer mehr werdenden Arbeitslosen mit versorgen. Das geht nur bis zu einer bestimmten Grenze, diese Grenze ist in Deutschland überschritten.
In D geht's uns immer noch gut, auch wenn viel geaendert und
verbessert werden sollte. Wir haben immer noch hohe Loehne und ein relativ geringes Preisniveau (Habt Ihr mal die Mieten in einer der teuersten Staedte Deutschlands - Muenchen - und Paris, London oder Mailand verglichen? Oder die Preise in Supermaerkten in D, F,
GB und Italien? )
Dazu kann ich nichts sagen, aber in Polen kann man von monatlich 400,- € sehr gut leben. Man muß immer Löhne (einschließlich Sozialabgaben) und Preise sehen. Von dem was wir nur für Strom, Gas und Wasser bezahlen lebt man in Polen gut (alle Lebenshaltungskosten).

Zunaecht: Du hattest behauptet, die Loehne in D waeren im Vergleich zu den alten EU-Staaten gesunken, also habe ich mit EU (alt) verglichen.

Zu Polen: In Warschau oder Krakau kann man von 400 Euro monatlich nicht mehr leben, da haben sich die Preise unseren schon ein bisschen angenaehert. 400 reichen vielleicht im bettelarmen Ostpolen.
Menü
[1.1.1.1.1.2.1] hansi antwortet auf danyer
10.01.2005 15:49
Benutzer danyer schrieb:

Die Sozialkosten sinken absolut gesehen für die Gesamtbevölkerung sehr wohl, aber durch die immer weiter ansteigende Arbeitslosigkeit steigen sie natürlich enorm an.

Tut mir leid, ich verstehe immer noch nicht, welche Sozialkosten sinken sollen. Sowohl absolut als auch relativ steigen sie. Allein durch die hohe Arbeitslosigkeit (->ALG, ALG II, Sozialhilfe), das Altern der Gesellschaft (Renten, Krankenkosten) steigen sie absolut. Und durch die hohe Arbeitslosigkeit steigen sie auch relativ (weniger Beitragszahler muessen fuer mehr Empfaenger aufkommen.)
Eben, die immer weniger werdenden Arbeitenden müssen immer mehr Arbeitslose mitversorgen. Die Sozialkosten für die gesamte deutsche Bevölkerung sind sogar gesunken.
Beispiel:
1.) Jemand mit 1500,- € Monatsverdienst bezahlt 10% Krankenversicherungsbeitrag, das sind dann 150,- € Krankenversicherung im Monat.
2.) Jemand mit nur 750,- € Monatsverdienst bezahlt auch 10% Krankenversicherungsbeitrag, der bezahlt dann wegen des geringeren Lohns nur 75,- € Krankenversicherung.
Die 150,- € Krankenversicherung im Monat reichen für die medizinische Versorgung einer Person aus, die 75,- € Krankenversicherung im Monat reichen wegen gleich hoher Kosten (Medekamente, Arztbesuche usw.) natürlich nicht aus. Nun nehmen wir die monatlich 150,- € Krankenversicherung als Durchschnitt der Bevölkerung, dann reicht das aus. Wenn allerdings der durchschnittliche Krankenkassenbeitrag der gesamten Bevölkerung nur 75,- € beträgt reicht das natürlich nicht aus, der Fehlbetrag wird mit Zuzahlungen ausgeglichen. Allerdings sind die Zuzahlungen äußerst ungerecht gestaltet:
100,- € Zuzahlung sind bei 1000,- € Gehalt 10%, bei 500,- € Gehalt sind diese 100,- € Zuzahlung schon 20% eines Gehalts.
Die zunehmende Vergreisung unserer Gesellschaft ist natürlich auch sehr problematisch, aber wegen der fehlenden Sicherheit und Zukunftsängsten werden noch weniger Kinder geboren.
>


Denn durch das sinkende durchschnittliche Einkommen wird der Anteil der Sozialkosten prozentual immer höher, auch wenn der absolute Beitrag sogar etwas sinkt. Dazu kommen die regelrecht explodierenden Zuzahlungen, ich habe zum Beispiel in einem halben Jahr ca 1100,- € zugezalt (Brille, Zahnersatz, Artztgebühr, Medekamentenzuzahlung usw.). Wenn man diese Zuzahlungen mitrechnet steigen die Sozialkosten wirklich rasend an. Der Hauptkostenfaktor in Deutschland ist die zunehmnde Arbeitslosigkeit, die kann mit Lohnsenkungen und Sozialabbau auf keinen Fall abgebaut werden.

Noe, vielleicht wuerde aber Flexibilitaet helfen? Kuendigungsschutz fuer neue Arbeitsverhaeltnisse runter? Dann muesste man nicht mit befristeten Vertraegen tricksen, die nur 3x verlaengert werden koennen, und Unternehmen, die expandieren koennen, wuerden in solchen Phasen Arbeitnehmer einstellen und haetten keine Angst, sie in schlechteren Zeiten "wieder los werden" zu koennen. (Deswegen werden naemlich weniger Menschen eingestellt.)
Das ist natürlich gut für die Wirtschaft, aber da wird die Existensangst noch größer. Das so genannte Angssparen wird dadurch nur weiter angeheizt, vor allem bei der Erwartung mangelnder Absicherung.

Immer weniger Menschen haben noch Arbeit, die müssen durch massiv steigende Lohnnebenkosten die immer mehr werdenden Arbeitslosen mit versorgen. Das geht nur bis zu einer bestimmten Grenze, diese Grenze ist in Deutschland überschritten.
In D geht's uns immer noch gut, auch wenn viel geaendert und
verbessert werden sollte. Wir haben immer noch hohe Loehne und ein relativ geringes Preisniveau (Habt Ihr mal die Mieten in einer der teuersten Staedte Deutschlands - Muenchen - und Paris, London oder Mailand verglichen? Oder die Preise in Supermaerkten in D, F,
GB und Italien? )
Dazu kann ich nichts sagen, aber in Polen kann man von monatlich 400,- € sehr gut leben. Man muß immer Löhne (einschließlich Sozialabgaben) und Preise sehen. Von dem was wir nur für Strom, Gas und Wasser bezahlen lebt man in Polen gut (alle Lebenshaltungskosten).

Zunaecht: Du hattest behauptet, die Loehne in D waeren im Vergleich zu den alten EU-Staaten gesunken, also habe ich mit EU (alt) verglichen.

Zu Polen: In Warschau oder Krakau kann man von 400 Euro monatlich nicht mehr leben, da haben sich die Preise unseren schon ein bisschen angenaehert. 400 reichen vielleicht im bettelarmen Ostpolen.
Natürlich ist das so, in Deutschland sind die Mieten in München auch anders als auf Rügen. In einigen Regionen Deutschlands sinken die Mieten sogar schon, das ist genau dort wo auch das Einkommen der Bevölkerung sinkt.
In meiner Heimatstadt sinken die Löhne und Gehälter auch schon, die Stadt bekommt ja nicht mal mehr einen ausgeglichenen Haushalt hin.
Übrigens heben angeblich zu hohe Löhne und angeblich zu hohe Sozialkosten in der Geschichte schon zu schweren Wirtschaftskrisen geführt, Kostensenkungsdruck und ausufernde Schulden haben schon schwere Wirtschaftskrisen ausgelöst.
Weißt Du was eine Preis- Lohnabwärtsspirale ist?
Sinkende Preise werden durch gnadenlose Rationalisierung, Arbeitsplatzabbau (Arbeitsplatzverlagerung) und Sozialabbau finanziert, durch sinkende Löhne werden weiter Preissenkungen notwendig damit überhaupt noch jemand kauft. Die Betriebe fahren Investitionen zurüch weil es sich nicht mehr lohnt. Da das Lohn- Preisniveau sinkt wird Geld wertvoller, dadurch werden auch Scghulden höher. Die Schulden in allen Bereichen geraten außer Kontrolle, eine ungeahnte Pleitewelle ist das Ergebnis.
Wenn Deutschland in die Krise gerät bleibt das restliche Eurogebiet nicht verschont, denn die billiger werdenden deutschen Exporte setzen den anderen Ländern der Eurozone mächtig zu.
Warum ist Deutschland eigentlich Exportweltmeister? Bestimmt nicht wegen zu hoher Löhne und zu hoher Sozialkosten.
Werde mich jetzt hier nur noch mit Telekommunikation beschäftigen!
Menü
[1.1.1.1.1.2.1.1] danyer antwortet auf hansi
10.01.2005 16:32
Benutzer hansi schrieb:
Benutzer danyer schrieb:

Die Sozialkosten sinken absolut gesehen für die Gesamtbevölkerung sehr wohl, aber durch die immer weiter ansteigende Arbeitslosigkeit steigen sie natürlich enorm an.

Tut mir leid, ich verstehe immer noch nicht, welche Sozialkosten sinken sollen. Sowohl absolut als auch relativ steigen sie. Allein durch die hohe Arbeitslosigkeit (->ALG, ALG II, Sozialhilfe), das Altern der Gesellschaft (Renten, Krankenkosten) steigen sie absolut. Und durch die hohe Arbeitslosigkeit steigen sie auch relativ (weniger Beitragszahler muessen fuer mehr Empfaenger aufkommen.)
Eben, die immer weniger werdenden Arbeitenden müssen immer mehr Arbeitslose mitversorgen. Die Sozialkosten für die gesamte deutsche Bevölkerung sind sogar gesunken.

Noe, was in Deiner Berechnung fehlt ist, dass auch fuer Arbeitslose Beitraege gezahlt werden. aus anderen Toepfen eben. heisst aber nicht, dass die Sozialkosten sinken.

Beispiel: 1.) Jemand mit 1500,- € Monatsverdienst bezahlt 10% Krankenversicherungsbeitrag, das sind dann 150,- € Krankenversicherung im Monat.
2.) Jemand mit nur 750,- € Monatsverdienst bezahlt auch 10% Krankenversicherungsbeitrag, der bezahlt dann wegen des geringeren Lohns nur 75,- € Krankenversicherung. Die 150,- € Krankenversicherung im Monat reichen für die medizinische Versorgung einer Person aus, die 75,- € Krankenversicherung im Monat reichen wegen gleich hoher Kosten (Medekamente, Arztbesuche usw.) natürlich nicht aus. Nun nehmen wir die monatlich 150,- € Krankenversicherung als Durchschnitt der Bevölkerung, dann reicht das aus. Wenn allerdings der durchschnittliche Krankenkassenbeitrag der gesamten Bevölkerung nur 75,- € beträgt reicht das natürlich nicht aus, der Fehlbetrag wird mit Zuzahlungen ausgeglichen. Allerdings sind die Zuzahlungen äußerst ungerecht gestaltet:
100,- € Zuzahlung sind bei 1000,- € Gehalt 10%, bei 500,- € Gehalt sind diese 100,- € Zuzahlung schon 20% eines Gehalts. Die zunehmende Vergreisung unserer Gesellschaft ist natürlich auch sehr problematisch, aber wegen der fehlenden Sicherheit und Zukunftsängsten werden noch weniger Kinder geboren.
>


Denn durch das sinkende durchschnittliche Einkommen wird der Anteil der Sozialkosten prozentual immer höher, auch wenn der absolute Beitrag sogar etwas sinkt. Dazu kommen die regelrecht explodierenden Zuzahlungen, ich habe zum Beispiel in einem halben Jahr ca 1100,- € zugezalt (Brille, Zahnersatz, Artztgebühr, Medekamentenzuzahlung usw.). Wenn man diese Zuzahlungen mitrechnet steigen die Sozialkosten wirklich rasend an. Der Hauptkostenfaktor in Deutschland ist die zunehmnde Arbeitslosigkeit, die kann mit Lohnsenkungen und Sozialabbau auf keinen Fall abgebaut werden.

Noe, vielleicht wuerde aber Flexibilitaet helfen? Kuendigungsschutz fuer neue Arbeitsverhaeltnisse runter?
Dann muesste man nicht mit befristeten Vertraegen tricksen, die nur 3x verlaengert werden koennen, und Unternehmen, die expandieren koennen, wuerden in solchen Phasen Arbeitnehmer einstellen und haetten keine Angst, sie in schlechteren Zeiten "wieder los werden" zu koennen. (Deswegen werden naemlich weniger Menschen eingestellt.)
Das ist natürlich gut für die Wirtschaft, aber da wird die Existensangst noch größer. Das so genannte Angssparen wird dadurch nur weiter angeheizt, vor allem bei der Erwartung mangelnder Absicherung.

Immer weniger Menschen haben noch Arbeit, die müssen durch massiv steigende Lohnnebenkosten die immer mehr werdenden Arbeitslosen mit versorgen. Das geht nur bis zu einer bestimmten Grenze, diese Grenze ist in Deutschland überschritten.
In D geht's uns immer noch gut, auch wenn viel geaendert und
verbessert werden sollte. Wir haben immer noch hohe Loehne und ein relativ geringes Preisniveau (Habt Ihr mal die Mieten in einer der teuersten Staedte Deutschlands - Muenchen - und Paris, London oder Mailand verglichen? Oder die Preise in Supermaerkten in D, F,
GB und Italien? )
Dazu kann ich nichts sagen, aber in Polen kann man von monatlich 400,- € sehr gut leben. Man muß immer Löhne (einschließlich Sozialabgaben) und Preise sehen. Von dem was wir nur für Strom, Gas und Wasser bezahlen lebt man in Polen gut (alle Lebenshaltungskosten).

Zunaecht: Du hattest behauptet, die Loehne in D waeren im Vergleich zu den alten EU-Staaten gesunken, also habe ich mit
EU (alt) verglichen.

Zu Polen: In Warschau oder Krakau kann man von 400 Euro monatlich nicht mehr leben, da haben sich die Preise unseren schon ein bisschen angenaehert. 400 reichen vielleicht im bettelarmen Ostpolen.
Natürlich ist das so, in Deutschland sind die Mieten in München auch anders als auf Rügen. In einigen Regionen Deutschlands sinken die Mieten sogar schon, das ist genau dort wo auch das Einkommen der Bevölkerung sinkt.
In meiner Heimatstadt sinken die Löhne und Gehälter auch schon, die Stadt bekommt ja nicht mal mehr einen ausgeglichenen Haushalt hin.
Übrigens heben angeblich zu hohe Löhne und angeblich zu hohe Sozialkosten in der Geschichte schon zu schweren Wirtschaftskrisen geführt, Kostensenkungsdruck und ausufernde Schulden haben schon schwere Wirtschaftskrisen ausgelöst. Weißt Du was eine Preis- Lohnabwärtsspirale ist?

Dafuer hatte ich genug VWL-Vorlesungen... Hilft aber nix, Du weisst genauso, was die Voraussetzungen sind.

Sinkende Preise werden durch gnadenlose Rationalisierung, Arbeitsplatzabbau (Arbeitsplatzverlagerung) und Sozialabbau finanziert, durch sinkende Löhne werden weiter Preissenkungen notwendig damit überhaupt noch jemand kauft. Die Betriebe fahren Investitionen zurüch weil es sich nicht mehr lohnt. Da das Lohn- Preisniveau sinkt wird Geld wertvoller, dadurch werden auch Scghulden höher. Die Schulden in allen Bereichen geraten außer Kontrolle, eine ungeahnte Pleitewelle ist das Ergebnis.
Wenn Deutschland in die Krise gerät bleibt das restliche Eurogebiet nicht verschont, denn die billiger werdenden deutschen Exporte setzen den anderen Ländern der Eurozone mächtig zu.
Warum ist Deutschland eigentlich Exportweltmeister? Bestimmt nicht wegen zu hoher Löhne und zu hoher Sozialkosten. Werde mich jetzt hier nur noch mit Telekommunikation beschäftigen!

Ich auch, Politik gehoert hier nicht her.
Menü
[1.1.1.1.1.2.1.1.1] hansi antwortet auf danyer
10.01.2005 16:52
Benutzer danyer schrieb:
Benutzer hansi schrieb:
Benutzer danyer schrieb:

Die Sozialkosten sinken absolut gesehen für die Gesamtbevölkerung sehr wohl, aber durch die immer weiter ansteigende Arbeitslosigkeit steigen sie natürlich enorm an.

Tut mir leid, ich verstehe immer noch nicht, welche Sozialkosten sinken sollen. Sowohl absolut als auch relativ steigen sie. Allein durch die hohe Arbeitslosigkeit (->ALG, ALG II, Sozialhilfe), das Altern der Gesellschaft (Renten, Krankenkosten) steigen sie absolut. Und durch die hohe Arbeitslosigkeit steigen sie auch relativ (weniger Beitragszahler muessen fuer mehr Empfaenger aufkommen.)
Eben, die immer weniger werdenden Arbeitenden müssen immer mehr Arbeitslose mitversorgen. Die Sozialkosten für die gesamte deutsche Bevölkerung sind sogar gesunken.

Noe, was in Deiner Berechnung fehlt ist, dass auch fuer Arbeitslose Beitraege gezahlt werden. aus anderen Toepfen eben.
Das wollte ich mit dem niedrigeren Durchschnittsverdienst im Beispie zeigen (erst 1500,- € im Monat, dann 750,- € im Monat).
heisst aber nicht, dass die Sozialkosten sinken.
Sie sind gesunken, man muß sie ins Verhältnis zu Löhnen und Preisen setzen. Darüber gibt es aber wirklich unterschiedliche Meinungen, das ist kaum zu berechnen. Da muß soviel beachtet werden.

Beispiel: 1.) Jemand mit 1500,- € Monatsverdienst bezahlt 10% Krankenversicherungsbeitrag, das sind dann 150,- € Krankenversicherung im Monat.
2.) Jemand mit nur 750,- € Monatsverdienst bezahlt auch 10% Krankenversicherungsbeitrag, der bezahlt dann wegen des geringeren Lohns nur 75,- € Krankenversicherung. Die 150,- € Krankenversicherung im Monat reichen für die medizinische Versorgung einer Person aus, die 75,- € Krankenversicherung im Monat reichen wegen gleich hoher Kosten (Medekamente, Arztbesuche usw.) natürlich nicht aus. Nun nehmen wir die monatlich 150,- € Krankenversicherung als Durchschnitt der Bevölkerung, dann reicht das aus. Wenn allerdings der durchschnittliche Krankenkassenbeitrag der gesamten Bevölkerung nur 75,- € beträgt reicht das natürlich nicht aus, der Fehlbetrag wird mit Zuzahlungen ausgeglichen. Allerdings sind die Zuzahlungen äußerst ungerecht gestaltet: 100,- € Zuzahlung sind bei 1000,- € Gehalt 10%, bei 500,- € Gehalt sind diese 100,- € Zuzahlung schon 20% eines Gehalts.
Die zunehmende Vergreisung unserer Gesellschaft ist natürlich auch sehr problematisch, aber wegen der fehlenden Sicherheit und Zukunftsängsten werden noch weniger Kinder geboren.
>


Denn durch das sinkende durchschnittliche Einkommen wird der Anteil der Sozialkosten prozentual immer höher, auch wenn der absolute Beitrag sogar etwas sinkt. Dazu kommen die regelrecht explodierenden Zuzahlungen, ich habe zum Beispiel in einem halben Jahr ca 1100,- € zugezalt (Brille, Zahnersatz, Artztgebühr, Medekamentenzuzahlung usw.). Wenn man diese Zuzahlungen mitrechnet steigen die Sozialkosten wirklich rasend an. Der Hauptkostenfaktor in Deutschland ist die zunehmnde Arbeitslosigkeit, die kann mit Lohnsenkungen und Sozialabbau auf keinen Fall abgebaut werden.

Noe, vielleicht wuerde aber Flexibilitaet helfen? Kuendigungsschutz fuer neue Arbeitsverhaeltnisse runter?
Dann muesste man nicht mit befristeten Vertraegen tricksen, die nur 3x verlaengert werden koennen, und Unternehmen, die expandieren koennen, wuerden in solchen Phasen Arbeitnehmer einstellen und haetten keine Angst, sie in schlechteren Zeiten "wieder los werden" zu koennen. (Deswegen werden naemlich weniger Menschen eingestellt.)
Das ist natürlich gut für die Wirtschaft, aber da wird die Existensangst noch größer. Das so genannte Angssparen wird dadurch nur weiter angeheizt, vor allem bei der Erwartung mangelnder Absicherung.

Immer weniger Menschen haben noch Arbeit, die müssen durch massiv steigende Lohnnebenkosten die immer mehr werdenden Arbeitslosen mit versorgen. Das geht nur bis zu einer bestimmten Grenze, diese Grenze ist in Deutschland überschritten.
In D geht's uns immer noch gut, auch wenn viel geaendert und
verbessert werden sollte. Wir haben immer noch hohe Loehne und ein relativ geringes Preisniveau (Habt Ihr mal die Mieten in einer der teuersten Staedte Deutschlands - Muenchen - und Paris, London oder Mailand verglichen? Oder die Preise in Supermaerkten in D, F,
GB und Italien? )
Dazu kann ich nichts sagen, aber in Polen kann man von monatlich 400,- € sehr gut leben. Man muß immer Löhne (einschließlich Sozialabgaben) und Preise sehen. Von dem was wir nur für Strom, Gas und Wasser bezahlen lebt man in Polen gut (alle Lebenshaltungskosten).

Zunaecht: Du hattest behauptet, die Loehne in D waeren im Vergleich zu den alten EU-Staaten gesunken, also habe ich mit
EU (alt) verglichen.

Zu Polen: In Warschau oder Krakau kann man von 400 Euro monatlich nicht mehr leben, da haben sich die Preise unseren schon ein bisschen angenaehert. 400 reichen vielleicht im bettelarmen Ostpolen.
Natürlich ist das so, in Deutschland sind die Mieten in München auch anders als auf Rügen. In einigen Regionen Deutschlands sinken die Mieten sogar schon, das ist genau dort wo auch das
Einkommen der Bevölkerung sinkt.
In meiner Heimatstadt sinken die Löhne und Gehälter auch schon,
die Stadt bekommt ja nicht mal mehr einen ausgeglichenen Haushalt hin.
Übrigens heben angeblich zu hohe Löhne und angeblich zu hohe Sozialkosten in der Geschichte schon zu schweren Wirtschaftskrisen geführt, Kostensenkungsdruck und ausufernde Schulden haben schon schwere Wirtschaftskrisen ausgelöst. Weißt Du was eine Preis- Lohnabwärtsspirale ist?

Dafuer hatte ich genug VWL-Vorlesungen... Hilft aber nix, Du weisst genauso, was die Voraussetzungen sind.
Es wird vielleicht doch noch alles gut, man muß optimistisch sein. Der übertriebene Pessimismus bei uns schadet der Wirtschaft auf jeden Fall sehr, da wird gejammert was das Zeug hält.

Sinkende Preise werden durch gnadenlose Rationalisierung, Arbeitsplatzabbau (Arbeitsplatzverlagerung) und Sozialabbau finanziert, durch sinkende Löhne werden weiter Preissenkungen notwendig damit überhaupt noch jemand kauft. Die Betriebe fahren Investitionen zurüch weil es sich nicht mehr lohnt.
Da das Lohn- Preisniveau sinkt wird Geld wertvoller, dadurch werden auch Scghulden höher. Die Schulden in allen Bereichen geraten außer Kontrolle, eine ungeahnte Pleitewelle ist das Ergebnis.
Wenn Deutschland in die Krise gerät bleibt das restliche Eurogebiet nicht verschont, denn die billiger werdenden deutschen Exporte setzen den anderen Ländern der Eurozone mächtig zu.
Warum ist Deutschland eigentlich Exportweltmeister?
Bestimmt nicht wegen zu hoher Löhne und zu hoher Sozialkosten. Werde mich jetzt hier nur noch mit Telekommunikation beschäftigen!

Ich auch, Politik gehoert hier nicht her.
Nein, wir belassen es dabei.