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Abschreibung UMTS-Lizenzen DTAG


12.01.2004 14:09 - Gestartet von oberpongo
Die Deutsche Telekom hat zumindest auf ihre Deutsche UMTS-Lizenz, die noch mit dem Kaufpreis von 8,4 Mrd€ in den Büchern stehen müsste, noch nichts abgeschrieben. Aus der Strategic Review im Dritten Quratal 2002 geht u.a. hervor:

Außerplanmäßige Abschreibungen
auf Goodwill T-Mobile USA (VoiceStream/Powertel) 8,4 Mrd. €
auf Goodwill Ben Nederland B. V. 1,0 Mrd. €
auf Goodwill SIRIS (T-Systems) 0,5 Mrd. €
auf Mobilfunklizenzen T-Mobile USA 9,6 Mrd. €
auf UMTS-Lizenz T-Mobile UK 2,2 Mrd. €
auf Sachanlagevermögen T-Systems 0,1 Mrd. €.

Insgesamt dürften in der DTAG-Bilanz noch ähnlich hohe Werte für alle UMTS-Lizenzen stehen wie bei Vodafone.
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[1] RE: Abschreibungen
Milzbrenner antwortet auf oberpongo
12.01.2004 14:50
Unsinn!!
Das waren die außerplanmäßigen Abschreibungen. Planmäßig schreibt die Telekom seit dem Jahr 2000 ihre Lizenzen ab;
damit sind per 31.12.2003 bereits 25% der Lizenzkosten abgeschrieben. Die Telekom bilanziert eben recht konservativ.
Außerdem spart sie Steuern, denn insbesondere T-Mobile Deutschland ist trotz der Zinsbelastung aus dem Lizenzerwerb und trotz der Abschreibungen hochprofitabel.


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[1.1] oberpongo antwortet auf Milzbrenner
12.01.2004 15:26
Also nach HGB werden die UMTS lizenzen schon seit Erwerb abgeschrieben, allerdings über die Nutzungsdauer, nach US-GAAP allerdings erst ab Beginn der Nutzung (Start von UMTS), wie aus dem Geschäftsbericht 2002 hervorgeht:

"Bei der Bilanzierung nach HGB werden die Anschaffungskosten der in Großbritannien, Deutschland und Österreich im Jahr 2000 erworbenen UMTS-Lizenzen, die bei dem Kauf von T-Mobile USA und Powertel erhaltenen Lizenzen und die UMTS-Lizenz, die bei dem Kauf von Ben im Jahr 2002 erworben wurde, ab dem Zeitpunkt der Anschaffung über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer planmäßig abgeschrieben. Die aufgrund der Finanzierung der UMTS-Lizenzen verursachten Fremdkapitalzinsen sind sofort aufwandswirksam zu erfassen. Nach US-GAAP wird die Abschreibung erst ab dem Zeitpunkt der wirtschaftlichen Nutzung der UMTS-Lizenzen, welcher für den Zeitpunkt der Inbetriebnahme des UMTS-Netzes angenommen wird, über die erwartete Nutzungsdauer vorgenommen. Nach SFAS 142 werden Mobilfunklizenzen, die in den Vereinigten Staaten genutzt werden, als immaterielle Vermögensgegenstände mit unbestimmter Nutzungsdauer beurteilt und dementsprechend auch nicht abgeschrieben. Auf Konzernbasis führte dies zu einem Rückgang der planmäßigen Abschreibungen in Höhe von 1.692 Mio. € im Jahr 2002, 863 Mio. € im Jahr 2001 und 377 Mio. € im Jahr 2000. Aufgrund der Aktivierung der bis zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme des UMTS-Netzes angefallenen Fremdkapitalzinsen als Teil der Anschaffungskosten nach US-GAAP, reduzierten sich die sofort abzugsfähigen Zinsaufwendungen in den Jahren 2002 und 2001 um jeweils 1,2 Milliarden € und im Jahr 2000 um 488 Mio. €. Nach HGB wurden auf in Großbritannien erworbene UMTS-Lizenzen außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 2.165 Mio. € vorgenommen. Nach US-GAAP erfolgten insoweit keine außerplanmäßigen Abschreibungen, da die Voraussetzungen hierfür nach SFAS 144 nicht erfüllt waren. Nach den deutschen Rechnungslegungsgrundsätzen wurden auf die US-Lizenzen zum 30. September 2002 außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 9.384 Mio. € vorgenommen. Nach US-GAAP unterliegen diese Lizenzen den Voraussetzungen von SFAS 142. Aufgrund der jährlichen Wertermittlung zum 30. September 2002 wurde festgestellt, dass außerplanmäßige Abschreibungen vorzunehmen waren. Im Ergebnis betrugen die außerplanmäßigen Abschreibungen nach US-GAAP 9.923 Mio. €, welches im Vergleich zur Bilanzierung nach HGB einen Unterschied von 539 Mio. € ausmacht."


Per 30.9.2003 standen zumindest auch bei der DTAG noch für UMTS Lizenzen 10,4 Mrd € in der Bilanz! Und davon entfällt ein Großteil sicher auf die Deutsche und Englische Lizenz. Insgesamt ein bisschen weniger als die 18 Mrd € bei Vodafone, aber die haben ja auch auf noch mehr Märkten zugeschlagen.