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Besatzer?


24.12.2003 02:03 - Gestartet von rainbow
Über die Politik der Weltmacht USA kann man verschiedener Meinung sein, aber eins ist unstrittig: Die Amerikaner sind bezüglich des Irak Besatzer oder, wem das angenehmer klingt, Besatzungsmacht. So haben sie sich nach dem Sieg selbst offiziell gegenüber der UNO definiert und die damit verbundenen Rechte und Pflichten übernommen. Die Bezeichnung 'Besatzer' ist deshalb eine sachliche Feststellung und nicht 'ekelerrregend, wie hier die Realitäten ideologisch verbogen werden'.
Meines Erachtens besteht zwischen den Begriffen 'Besatzer' und 'Befreier' im konkreten Fall kein Widerspruch. Das kann man anschaulich am Verhalten der Mehrheit der Iraker (Dankbarkeit einerseits, Demonstrationen andererseits) erkennen.
mfg
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[1] tcsmoers antwortet auf rainbow
24.12.2003 11:50
Benutzer rainbow schrieb:
Über die Politik der Weltmacht USA kann man verschiedener Meinung sein, aber eins ist unstrittig: Die Amerikaner sind bezüglich des Irak Besatzer oder, wem das angenehmer klingt, Besatzungsmacht. So haben sie sich nach dem Sieg selbst offiziell gegenüber der UNO definiert und die damit verbundenen Rechte und Pflichten übernommen. Die Bezeichnung 'Besatzer' ist deshalb eine sachliche Feststellung und nicht 'ekelerrregend, wie hier die Realitäten ideologisch verbogen werden'. Meines Erachtens besteht zwischen den Begriffen 'Besatzer' und 'Befreier' im konkreten Fall kein Widerspruch. Das kann man anschaulich am Verhalten der Mehrheit der Iraker (Dankbarkeit einerseits, Demonstrationen andererseits) erkennen.
mfg

Du hat es auf den Punkt gebracht. Verurteilen muss man nur, dass sie nicht sofort als Besatzungsmacht reagiert haben und erst ein Vakuum entstehen liessen. Wären die Amerikaner, wie seinerzeit bei uns, sofort als klare Ordnungsmacht aufgetreten, hätte dies bestimmt einen Teil der Probleme nicht entstehen lassen.

peso
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[1.1] wombat antwortet auf tcsmoers
25.12.2003 01:17
Benutzer tcsmoers schrieb:
Benutzer rainbow schrieb:
Über die Politik der Weltmacht USA kann man verschiedener Meinung sein, aber eins ist unstrittig: Die Amerikaner sind bezüglich des Irak Besatzer oder, wem das angenehmer klingt,
Besatzungsmacht. So haben sie sich nach dem Sieg selbst offiziell gegenüber der UNO definiert und die damit verbundenen Rechte und Pflichten übernommen. Die Bezeichnung 'Besatzer' ist
deshalb eine sachliche Feststellung und nicht 'ekelerrregend,
wie hier die Realitäten ideologisch verbogen werden'. Meines Erachtens besteht zwischen den Begriffen 'Besatzer' und 'Befreier' im konkreten Fall kein Widerspruch. Das kann man anschaulich am Verhalten der Mehrheit der Iraker (Dankbarkeit einerseits, Demonstrationen andererseits) erkennen.
mfg

Du hat es auf den Punkt gebracht. Verurteilen muss man nur, dass sie nicht sofort als Besatzungsmacht reagiert haben und erst ein Vakuum entstehen liessen. Wären die Amerikaner, wie seinerzeit bei uns, sofort als klare Ordnungsmacht aufgetreten, hätte dies bestimmt einen Teil der Probleme nicht entstehen lassen.

peso

Da ist nur der winzige Unterschied, dass Deutschland damals den 2. Weltkrieg angefangen (von dem anderen Unrecht der Massenermordung von Juden und weiteren Gruppen gar nicht zu sprechen) hat und diesen dann auch verloren hat. Die Besatzungsmächte eroberten ein völlig zerstörtes Land mit einer demoralisierten Bevölkerung. Im Irak sieht es völlig anders aus. Hier wurde ein völkerrechtswidriger Krieg gegen eine kleine Unterdrückergruppe auf Kosten der Bevölkerung geführt. Daher werden die Amerikaner von vielen Irakern nicht als Heilsbringer angesehen. Zudem führt unvorbereitetes Vorgehen, das den Stolz und die Ehre der Bevölkerung verletzt, zu einer starken Abwehrhaltung. Ein Vergleich mit Deutschland 1945 ist vollkommen unmöglich schon alleine wegen des total anderen Kulturkreises. Das haben Bush und Rumsfeld wohl noch nicht begriffen. Das ganze Unternehmen dürfte im Chaos enden, wenn die versprochenen Wahlen usw. nicht bald durchgeführt werden. Die sog. Roadmap ist doch schon jetzt überholt, ehe sie überhaupt in Kraft getreten ist. Wer glaubt denn bitte, dass sich Sunniten und Kurden von der Schiitischen Bevölkerungsmehrheit regieren lassen. Zudem ist eine Regierung, die sich auf die Schiiten stützt überhaupt nicht im amerikanischen (=Öl) Interesse, da die Schiiten in der Mehrheit stark religiös und dem Iran nahestehend sind. Was unterm Strich bleibt, ist ein Diktator weniger, aber was die Zukunft bringt, dürfte aus westlicher Sicht keineswegs beruhigend sein. Der Irak wird noch Jahre bis zu einer Art Frieden brauchen, falls das übrehaupt gelingt. Bis dahin werden die terroristischen Verbrechen nicht nur im Irak zunehmen. Und was vielleciht noch schlimmer ist, ist das Vergessen Afganistans. Hier ist der "Kampf gegen den Terror" sogut wie gescheitert.
Und nur mal so als Anmerkung: Was tut der Herr Bush eigentlich gegen Regierungen, die tatsächlich Massenvernichtungswaffen besitzen und Terroristen unterstützen und ausbilden. Hier sei das Beispiel Pakistan genannt.

Für Diskussionsbeiträge bin ich sehr dankbar.
Frohe Weihnachten
Wombat
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[1.1.1] hdontour antwortet auf wombat
25.12.2003 02:24
Da ist nur der winzige Unterschied, dass Deutschland damals den 2. Weltkrieg angefangen (von dem anderen Unrecht der Massenermordung von Juden und weiteren Gruppen gar nicht zu sprechen) hat und diesen dann auch verloren hat. Die Besatzungsmächte eroberten ein völlig zerstörtes Land mit einer demoralisierten Bevölkerung. Im Irak sieht es völlig anders aus. Hier wurde ein völkerrechtswidriger Krieg gegen eine kleine Unterdrückergruppe auf Kosten der Bevölkerung geführt. Daher werden die Amerikaner von vielen Irakern nicht als Heilsbringer angesehen. Zudem führt unvorbereitetes Vorgehen, das den Stolz und die Ehre der Bevölkerung verletzt, zu einer starken Abwehrhaltung. Ein Vergleich mit Deutschland 1945 ist vollkommen unmöglich schon alleine wegen des total anderen Kulturkreises. Das haben Bush und Rumsfeld wohl noch nicht begriffen. Das ganze Unternehmen dürfte im Chaos enden, wenn die versprochenen Wahlen usw. nicht bald durchgeführt werden. Die sog. Roadmap ist doch schon jetzt überholt, ehe sie überhaupt in Kraft getreten ist. Wer glaubt denn bitte, dass sich Sunniten und Kurden von der Schiitischen Bevölkerungsmehrheit regieren lassen. Zudem ist eine Regierung, die sich auf die Schiiten stützt überhaupt nicht im amerikanischen (=Öl) Interesse, da die Schiiten in der Mehrheit stark religiös und dem Iran nahestehend sind. Was unterm Strich bleibt, ist ein Diktator weniger, aber was die Zukunft bringt, dürfte aus westlicher Sicht keineswegs beruhigend sein. Der Irak wird noch Jahre bis zu einer Art Frieden brauchen, falls das übrehaupt gelingt. Bis dahin werden die terroristischen Verbrechen nicht nur im Irak zunehmen. Und was vielleciht noch schlimmer ist, ist das Vergessen Afganistans. Hier ist der "Kampf gegen den Terror" sogut wie gescheitert. Und nur mal so als Anmerkung: Was tut der Herr Bush eigentlich gegen Regierungen, die tatsächlich Massenvernichtungswaffen besitzen und Terroristen unterstützen und ausbilden. Hier sei das Beispiel Pakistan genannt.

Für Diskussionsbeiträge bin ich sehr dankbar.
Frohe Weihnachten
Wombat

Über das "Recht" oder "Unrecht" des Krieges im Irak könnte man wahrscheinlich mit Argumenten und Gegenargumenten jahrelange diskutieren.
Für mich heiligt der Zweck die Mittel: Ich bin jedenfalls froh darüber, daß Hussein weg ist von der Macht.

Pakistan: Dort sitzt aber niemand, der verbal die ganze Welt bedroht wie Saddam....

Ghaddafi hats kapiert: Mund halten + Ruhe geben = weiter an der Macht bleiben. Hussein war einfach zu dumm dafür. Der könnte heute noch gemütlich in seinem Palast sitzen und ein königliches Leben führen.....
---

Manchmal wünsche ich mir eine ganz große Mauer, die an der österreichisch / slowenischen Grenze beginnt, dann an Ungarn Tschechien und Polen vorbei bis zur Ostsee weitergeht. Sollen sie sich doch dahinter gegenseitig die Rübe einschlagen.

Was haben uns denn seit 1990 die ganzen Grenzöffnungen ( inkl. DDR ) nach Osten und Südosten gebracht? N U R P R O B L E M E

CU
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[1.1.1.1] wombat antwortet auf hdontour
25.12.2003 10:27
Benutzer hdontour schrieb:

Für mich heiligt der Zweck die Mittel: Ich bin jedenfalls froh darüber, daß Hussein weg ist von der Macht.

Der Zweck heiligt natürlich nicht die Mittel. Aber auch ich trauer dem Verbrecher nicht nach. Die Frage ist doch nur, was soll jetzt kommen? Es wäre halt klug gewesen, sich vorher darüber gedanken zu machen. Aber es handelt sich hierbei halt um typisch amerikanische Außenpolitik.

Pakistan: Dort sitzt aber niemand, der verbal die ganze Welt bedroht wie Saddam....

Hat Saddam die Welt auch nur verbal bedroht? Ich will den Verbrecher jetzt hier nicht als Unschuldslamm darstellen, aber ich wüsste nicht, dass er die Welt bedroht hat. Im krassen Gegensatz dazu steht aber z.B. Saudi-Arabien, das mit Geld den Terrorismus und die Intoleranz in der ganzen Welt unterstützt und das sogar in unserem Land (z.B. in Bonn) und unserer direkten Nachbarschaft (Bosnien, Kosovo).
Pakistan bedroht die Welt mit Atomwaffen und Terroristen. Was meinst du wohl, wer ständig Blutbäder in Indien verursacht. Über andere schlimme Verbrecher fangen wir am besten erst gar nicht an zu diskutieren.
Aber glaubst du eigentlich wirklich, dass die USA in den Irak gegangen sind, um den Menschen dort die Freiheit zu bringen und die Welt besser zu machen?
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[1.1.1.1.1] hdontour antwortet auf wombat
25.12.2003 11:45
Benutzer wombat schrieb:
Benutzer hdontour schrieb:

Für mich heiligt der Zweck die Mittel: Ich bin jedenfalls froh darüber, daß Hussein weg ist von der Macht.

Der Zweck heiligt natürlich nicht die Mittel. Aber auch ich trauer dem Verbrecher nicht nach. Die Frage ist doch nur, was soll jetzt kommen? Es wäre halt klug gewesen, sich vorher darüber gedanken zu machen. Aber es handelt sich hierbei halt um typisch amerikanische Außenpolitik.

Was hätten Sie denn tun sollen?

Vor dem Einmarsch Millionen Flugblätter abwerfen und das Volk seelisch daraufvorbereiten, daß einen Einmarsch bevorsteht, daß sie dann einen Zeitraum X bleiben bis dort Ruhe ist und dann wieder gehen.

Einzumarschieren, Saddam zu stürzen und dann einfach wieder gehen und das Land in seinem eigenen Chaos sitzen zu lassen wäre auch keine Lösung gewesen.


Das Problem ist einfach, daß im ganzen Orient der "Wir-Gedanke" ein Fremdwort ist. Jeder Stamm geht dort auf den anderen los. Kurzzeitig ist jeder Fremde Willkommen, der hilft einen anderen Stamm zu beseitigen. Ist das vollbracht, dann gibt es kein Dankeschön, sondern der "Freund" ist von einer Sekunden zur anderen der neue Feind.



Pakistan: Dort sitzt aber niemand, der verbal die ganze Welt bedroht wie Saddam....

Hat Saddam die Welt auch nur verbal bedroht? Ich will den Verbrecher jetzt hier nicht als Unschuldslamm darstellen, aber ich wüsste nicht, dass er die Welt bedroht hat. Im krassen Gegensatz dazu steht aber z.B. Saudi-Arabien, das mit Geld den Terrorismus und die Intoleranz in der ganzen Welt unterstützt und das sogar in unserem Land (z.B. in Bonn) und unserer direkten Nachbarschaft (Bosnien, Kosovo). Pakistan bedroht die Welt mit Atomwaffen und Terroristen. Was meinst du wohl, wer ständig Blutbäder in Indien verursacht. Über andere schlimme Verbrecher fangen wir am besten erst gar nicht an zu diskutieren.

Von Pakistan / Indien fühle ich mich nicht bedroht. Dort ist ein abgründiger Hass gegeneinander, aber ich erkenne keine Tendenzen, daß Pak. oder Ind. außer gegeneinader gegen irgendjemand Krieg führen wollen.


Aber glaubst du eigentlich wirklich, dass die USA in den Irak gegangen sind, um den Menschen dort die Freiheit zu bringen und die Welt besser zu machen?

Sie wollten Saddam loswerden und "mithelfen" dort sowas wie eine proamerikanische Demokratie erschaffen wird. Das man dann gleichzeitig einen neuen Markt und einen guten Draht zum größten Erdölvorrat der Welt hat ist auch ganz praktisch.

So isses halt auf dieser "Schei§§welt" und das werden wir 2 nicht verändern können.

CU
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[1.1.1.1.1.1] wombat antwortet auf hdontour
25.12.2003 20:34
Benutzer hdontour schrieb:

Von Pakistan / Indien fühle ich mich nicht bedroht. Dort ist ein abgründiger Hass gegeneinander, aber ich erkenne keine Tendenzen, daß Pak. oder Ind. außer gegeneinader gegen irgendjemand Krieg führen wollen.

Natürlich sind wir nicht direkt vom Pakistan-Indien-Konflikt betroffen (solange keine Atomwaffen eingesetzt werden). Ich wollte auch nur ein Beispiel nennen, dass Musharaf Terroristen unterstützt. Was glaubst du denn wohl, wo sich Bin Laden aufhält und wer die Taliban in Afganistan unterstützt? Zudem könnte es, wie man heute gesehen hat, sehr schnell gehen, bis in Pakistan ein islamisch-fundamentalistisches Regime an der Macht ist, das dann über Raketentechologie und Nuklearwaffen verfügt. Während die USA also im Irak die Smoking Gun gesucht haben, scheint sie diese in Pakistan nicht zu stören.

Sie wollten Saddam loswerden und "mithelfen" dort sowas wie eine proamerikanische Demokratie erschaffen wird. Das man dann gleichzeitig einen neuen Markt und einen guten Draht zum größten Erdölvorrat der Welt hat ist auch ganz praktisch.

Ein kühner Plan und ein schöner Traum, in einem islamischen Land des Nahen Ostens eine pro-amerikanische Demokratie erschaffen zu wollen. Das bekommt man sicher dadurch hin, dass man die Kultur dieses Landes nicht kennt und sich überhaupt nicht an Sitten und Gebräuche hält.

So isses halt auf dieser "Schei§§welt" und das werden wir 2 nicht verändern können.

Ne ändern leider nicht, aber man muss es ja auch nicht gutheißen.

CU
cu2
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[1.1.1.1.2] tcsmoers antwortet auf wombat
25.12.2003 12:36
Benutzer wombat schrieb:
Benutzer hdontour schrieb:

Für mich heiligt der Zweck die Mittel: Ich bin jedenfalls froh darüber, daß Hussein weg ist von der Macht.

Der Zweck heiligt natürlich nicht die Mittel. Aber auch ich trauer dem Verbrecher nicht nach. Die Frage ist doch nur, was soll jetzt kommen? Es wäre halt klug gewesen, sich vorher darüber gedanken zu machen. Aber es handelt sich hierbei halt um typisch amerikanische Außenpolitik.

Pakistan: Dort sitzt aber niemand, der verbal die ganze Welt bedroht wie Saddam....

Hat Saddam die Welt auch nur verbal bedroht? Ich will den Verbrecher jetzt hier nicht als Unschuldslamm darstellen, aber ich wüsste nicht, dass er die Welt bedroht hat. Im krassen Gegensatz dazu steht aber z.B. Saudi-Arabien, das mit Geld den Terrorismus und die Intoleranz in der ganzen Welt unterstützt und das sogar in unserem Land (z.B. in Bonn) und unserer direkten Nachbarschaft (Bosnien, Kosovo). Pakistan bedroht die Welt mit Atomwaffen und Terroristen. Was meinst du wohl, wer ständig Blutbäder in Indien verursacht. Über andere schlimme Verbrecher fangen wir am besten erst gar nicht an zu diskutieren. Aber glaubst du eigentlich wirklich, dass die USA in den Irak gegangen sind, um den Menschen dort die Freiheit zu bringen und die Welt besser zu machen?

Ja, das glaube ich. Die Amis wollen Geschäfte machen und das kann man kaum mit besetzten Ländern. Due solltest Dich einmal über Wirtschaftswege informieren.

Im Übrigen wird diese Diskussion m.E. OT.

peso
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[1.1.1.1.2.1] wombat antwortet auf tcsmoers
25.12.2003 20:23
Benutzer tcsmoers schrieb:

Ja, das glaube ich. Die Amis wollen Geschäfte machen und das kann man kaum mit besetzten Ländern. Due solltest Dich einmal über Wirtschaftswege informieren.

Im Übrigen wird diese Diskussion m.E. OT.

peso

Dann glaub das bitte. Aber bislang konnten die USA, wie auch andere Länder (gerade wir Deutschen), ausgezeichnete Geschäfte mit Diktaturen machen. Aber darüber wird (gerne) geschwiegen. Wieso kann man mit besetzten Ländern keine Geschäfte machen? Worum es der korrupten US-Regierung in Wirklichkeit geht, sind die zweitgrößten Ölvorkommen der Welt, um so den Ölpreis drücken zu können. Dieses Öl soll von US-Unternehmen gefördert werden und billig in die USA geschafft werden. Sind das keine Geschäfte? Zudem können andere Ölförderländer unter Druch gesetzt werden. Sind das alles keine Geschäfte? Daher ist dieser Krieg nur mit Ölabsichten zu begründen. Massenvernichtungswaffen wurden ja schon eine Menge entdeckt. Nur leider war dieses Vorhaben dilettantisch vorbereitet. Die Rechnung wird wahrscheinlich daher nicht aufgehen und leider müssen eine Menge US-Soldaten sinnlos geopfert.
Ich hoffe nur, dass es doch noch zu einem guten Ende im Irak kommen wird, aber ich habe da ein sehr schlechtes Gefühl.
Im Hinblick auf die US-Außenpolitik-Doktrin könnte man sich aber auch ein Scheitern wünschen, denn wenn das Experiment Irak klappt, dann steht uns noch einiges an US-Militäraggresion bevor.
OT ist der Thread schon eine Weile...
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[1.1.1.2] tcsmoers antwortet auf hdontour
25.12.2003 12:34
Benutzer hdontour schrieb:
Da ist nur der winzige Unterschied, dass Deutschland damals den 2. Weltkrieg angefangen (von dem anderen Unrecht der Massenermordung von Juden und weiteren Gruppen gar nicht zu sprechen) hat und diesen dann auch verloren hat. Die Besatzungsmächte eroberten ein völlig zerstörtes Land mit einer demoralisierten Bevölkerung. Im Irak sieht es völlig anders aus. Hier wurde ein völkerrechtswidriger Krieg gegen eine kleine Unterdrückergruppe auf Kosten der Bevölkerung geführt.
Daher werden die Amerikaner von vielen Irakern nicht als Heilsbringer angesehen. Zudem führt unvorbereitetes Vorgehen,
das den Stolz und die Ehre der Bevölkerung verletzt, zu einer starken Abwehrhaltung. Ein Vergleich mit Deutschland 1945 ist vollkommen unmöglich schon alleine wegen des total anderen Kulturkreises. Das haben Bush und Rumsfeld wohl noch nicht begriffen. Das ganze Unternehmen dürfte im Chaos enden, wenn die versprochenen Wahlen usw. nicht bald durchgeführt werden.
Die sog. Roadmap ist doch schon jetzt überholt, ehe sie überhaupt in Kraft getreten ist. Wer glaubt denn bitte, dass sich Sunniten und Kurden von der Schiitischen Bevölkerungsmehrheit regieren lassen. Zudem ist eine Regierung, die sich auf die Schiiten stützt überhaupt nicht im amerikanischen (=Öl) Interesse, da die Schiiten in der Mehrheit stark religiös und dem Iran nahestehend sind. Was unterm Strich bleibt, ist ein Diktator weniger, aber was die Zukunft bringt,
dürfte aus westlicher Sicht keineswegs beruhigend sein. Der Irak wird noch Jahre bis zu einer Art Frieden brauchen, falls das übrehaupt gelingt. Bis dahin werden die terroristischen Verbrechen nicht nur im Irak zunehmen. Und was vielleciht noch schlimmer ist, ist das Vergessen Afganistans. Hier ist der "Kampf gegen den Terror" sogut wie gescheitert. Und nur mal so als Anmerkung: Was tut der Herr Bush eigentlich gegen Regierungen, die tatsächlich Massenvernichtungswaffen besitzen und Terroristen unterstützen und ausbilden. Hier sei
das Beispiel Pakistan genannt.

Für Diskussionsbeiträge bin ich sehr dankbar.
Frohe Weihnachten
Wombat

Über das "Recht" oder "Unrecht" des Krieges im Irak könnte man wahrscheinlich mit Argumenten und Gegenargumenten jahrelange diskutieren.
Für mich heiligt der Zweck die Mittel: Ich bin jedenfalls froh darüber, daß Hussein weg ist von der Macht.

Pakistan: Dort sitzt aber niemand, der verbal die ganze Welt bedroht wie Saddam....

Ghaddafi hats kapiert: Mund halten + Ruhe geben = weiter an der Macht bleiben. Hussein war einfach zu dumm dafür. Der könnte heute noch gemütlich in seinem Palast sitzen und ein königliches Leben führen.....
---

Manchmal wünsche ich mir eine ganz große Mauer, die an der österreichisch / slowenischen Grenze beginnt, dann an Ungarn Tschechien und Polen vorbei bis zur Ostsee weitergeht. Sollen sie sich doch dahinter gegenseitig die Rübe einschlagen.

Was haben uns denn seit 1990 die ganzen Grenzöffnungen ( inkl. DDR ) nach Osten und Südosten gebracht? N U R P R O B L E M E

Das darfst Du aber nicht offen sagen. Wir sind doch die Multikultigesellschaft.

peso
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[1.1.1.2.1] wombat antwortet auf tcsmoers
25.12.2003 20:41
Benutzer tcsmoers schrieb:

Was haben uns denn seit 1990 die ganzen Grenzöffnungen ( inkl.
DDR ) nach Osten und Südosten gebracht? N U R P R O B L
E M E

Das darfst Du aber nicht offen sagen. Wir sind doch die Multikultigesellschaft.

peso

He? Du bist doch ein Verfechter der wir-brigen-die-Demokratie-zu-den-unterdückten-Völker-Politik. Wieso ist dann die Befreiung der Osteuropastaaten schlecht?
BTW zum Glück sind wir eine Multikultigesellschaft.

greetings
Wombat
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[1.1.1.2.1.1] hdontour antwortet auf wombat
26.12.2003 01:35
Benutzer wombat schrieb:
Benutzer tcsmoers schrieb:

Was haben uns denn seit 1990 die ganzen Grenzöffnungen ( inkl.
DDR ) nach Osten und Südosten gebracht? N U R P R O B L
E M E

Das darfst Du aber nicht offen sagen. Wir sind doch die Multikultigesellschaft.

peso

He? Du bist doch ein Verfechter der wir-brigen-die-Demokratie-zu-den-unterdückten-Völker-Politik.

wie kommst Du denn da drauf?

Bleibt-mit-Euren-Problemen-in Eurem-Land-schon-eher

Wieso ist dann die Befreiung der Osteuropastaaten schlecht?

Die Befreiung war ja o.k.

BTW zum Glück sind wir eine Multikultigesellschaft.

greetings
Wombat

Dann ist meine obige Meinung wohl etwas falsch bei Dir angekommen: Es geht hier nicht um Ost oder West sondern um reich und arm. Gerade aus der völlig überstürzten Grenzöffnung mit der ehemaligen DDR und den danach entstandenen Problemen graust es mir vor dem 1. Mai 2004 ( EU Beititt von Polen und Tschechien ). Wenn Du 2 Länder mit unterschiedlichen Preis-Leistungsniveaus nebeneinader hast und machst den Schlagbaum auf, dann gehen die Probleme los. Die einen fahren dann zum Nachbarn zum "billig Einkaufen" und ein großer Teil des arbeitenden Volks stürmt ins gelobte Germany ( im guten Glauben ) hier gut bezahlte Arbeit zu finden.

Du meinst, die Polen dürfen das nicht? Was glaubst Du, was das die Polen interessiert? Ab 1. Mai werden die zu 100.000 die Grenze nach Deutschland stürmen und für einen neuen Schub auf dem Schwararbeitermarkt sorgen.

Bevor man die Grenzen zwischen 2 Ländern aufgibt müssen die wirtschaftlichen Ausgangssituationen erst mal halbwegs gleich sein.

CU
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[1.1.1.2.1.1.1] wombat antwortet auf hdontour
26.12.2003 10:13
Ach so, dann hab ich dich wohl irgendwie falsch verstanden.
Zu den anderen Punkten kann ich nur sagen, dass man wohl abwarten muss, was die Zeit bringt. Aber das hat nur wirklich gar nichts mehr mit dem Irak zu tun.

Wünsche noch einen schönen 2. Weihnachtstag
Wombat