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Anmerkungen und Ergänzungen


28.09.2003 17:36 - Gestartet von Keks
Hi!

(1) Unter "Selbstschutz in Sachen Spam" steht:
-------------------­---------------------------
»mailto:-Links vermeiden
[...] Ebenso sicher ist es, statt eines mailto:-Links einfach eine kleine Grafikdatei mit der E-Mail-Adresse zu benutzen.«

Dieser Hinweis macht nicht allzuviel Sinn. Ein Bild ist kein Ersatz für einen Link, sondern nur ein Ersatz für die Angabe der E-Mail-Adresse. Durch eine rein textuelle Angabe der E-Mail-Adresse ohne Verlinkung vermeidet man ebenfalls einen "mailto:"-Link. Ein Bild hat zudem den Nachteil, dass Sehbehinderte bzw. Nutzer von Textbrowsern die E-Mail-Adresse nicht in Erfahrung bringen können, es sei denn, sie ist -- wie es korrekterweise gemacht werden sollte -- als ALT(ernativ)-Text angegeben: <img src="..." alt="...">. Allerdings macht dann ein Bild auch kein Sinn mehr, da die E-Mail-Adresse in beiden Fällen im Quelltext auftaucht -- wenn auch ohne "mailto:"-Link.

Zudem kann eine E-Mail-Adresse auch ohne "mailto:"-Link aus dem Quelltext gelesen werden. Allerdings kommt das nicht so oft vor wie bei "mailto:"-Links. Klar, die Lösung mit dem Bild *ohne* ALT-Text würde dies verhindern, aber obiges Problem verursachen. Damit würde man evtl. gegen § 6 des TDG verstoßen, nach dem man auf einer Website ein Impressum inkl. E-Mail-Adresse angeben muss. (Eine Verlinkung wird nicht verlangt.)

Ein Webformular kann in der Tat die beste Lösung sein, um einen "mailto:"-Link zu vermeiden. Stattdessen kann man aber auch einen Javascript-Link nutzen. Denn nicht jeder nutzt gerne Webformulare. Man hat gerne seine abgeschickte Mail in seinem "Postausgang". Mittels Javascript kann man die Angabe einer E-Mail-Adresse (die fürs Impressum ja notwendig ist) ebenfalls vor Spammern verstecken (Funktion "document.write()"). Ob das dann noch dem TDG entspricht, kann ich allerdings nicht sagen. Aber dadurch habe ich einen sicheren Schutz meiner online liegenden und anklickbaren E-Mail-Adressen erreicht.

(2) Unter "Selbstschutz in Sachen Spam" steht:
-------------------­---------------------------
»Zweit- oder Drittadressen anlegen
GMX und web.de haben beispielsweise kostenlose und recht effektive Spamfilter für alle Kunden freigeschaltet.«

Der Filter vom GMX wurde in einer der letzten c't-Ausgaben mit "+" bewertet, der von web.de mit "-". Nachteil ist vor allem die schlechte Erkennung; aber auch die Tatsache, dass man neben dem Hauptpostfach nicht nur _einen_ Spamverdachtsordner (wie bei GMX), sondern _zwei_ Ordner ("Spam" und "Unbekannt") durchschauen muss, ist nachteilig.

(3) Unter "Selbstschutz in Sachen Spam" steht:
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»HTML-Mails meiden
Sicherer ist es, Mail-Software ohne HTML-Voransicht zu nutzen. Und: Niemals E-Mails von unbekannten Versendern öffnen, die nur HTML und keinen normalen Text enthalten. Vermehrt enthalten Spams im HTML-Text ein harmlos aussehendes Bild. Das Laden dieses Bildes kann dazu führen, dass eine Verbindung zum Versender aufgebaut wird, der so die Richtigkeit der E-Mail-Adresse bestätigt bekommt.«

Das stimmt zwar, aber dazu muss man -- mit einem vernünftigen E-Mail-Programm -- nicht gleich HTML-Mails (wie z.B. wahlweise auch der teltarif.de-Newsletter) komplett deaktivieren. In Mozilla Mail (und damit auch Netscape 7) beispielsweise gibt es eine Einstellung "Keine externen Grafiken in Mail- & Newsgroup-Nachrichten laden" (unter "Einstellungen | Datenschutz & Sicherheit | Grafiken"). Diese sollte man aktivieren. Man sieht dann zwar keine Bilder mehr in Newsletter, die ihre Bilder nicht mitschicken, sondern nur mit ihrer Website verlinken. Aber das ist sowieso kein guter Stil, da nicht jeder seine Newsletter liest, während er online ist. (In einigen Fällen will das System dann sogar wieder online gehen. Insofern hilft diese Option sogar doppelt.)

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Insgesamt aber eine schöne Übersicht. Noch ein Tipp: Wer eine eigene Domain hat (diese gibt es schon ab ein paar Cent im Monat), kann überall dort, wo er eine E-Mail-Adresse angeben muss, eine andere verwenden, die auf die Website bzw. den Newsletter schließen lässt, z.B. "teltarif@example.com" bzw. "teltarif-newsletter@example.com" oder "gmx@example.com". Bekommt man dann irgendwann Spam an eine dieser Adressen, hat das einerseits den Vorteil, dass man die Lücke besser lokalisieren und andererseits genau diese (und nur diese) eine Adresse sperren kann.

Aber Achtung: Wenn jemand Spam an eine dieser Adressen bekommt, heißt das nicht automatisch, dass der Anbieter die Adresse weitergegeben hat. Oft werden Namen einfach durchprobiert oder es hatte zuvor jemand anderes diese Domain oder z.B. GMX-Adresse und dieser Jemand war nicht so umsichtig. Oder man hat bei Teltarif die Anzeige der E-Mail-Adresse in den Foren freigeschaltet. Dann ist nicht Teltarif Schuld, wenn ihr Spam bekommt.

Hmmm... dieser Hinweis fehlt auf den Spam-Infoseiten bzw. noch besser: dort, wo man die Adresse zur Ansicht freischalten kann.

Liebe Grüße, Keks.
www.blitztarif.de