Benutzer omo schrieb:
Wenn man mir sagt, dass mein Gehirn kocht, wenn man mich lange genug mit 5000 W gepulster oder nicht gepulster Strahlung beschießt, mag mir einleuchten. Die Frage ist: Kocht es auch, wenn ich so und so lange mit max. 2 W bestrahle?
Nun, das waere so, als wolltest du einen Topf Wasser mit ein paar Litern Inhalt mit einer Waermequelle von 2 Watt erhitzen. Eigentlich ist es sogar nur 1/4 Watt, da das Handy ja gepulst arbeitet und die 2 Watt nur die Spitzenleistung sind. Das Wasser wuerde nicht mal lauwarm, da das bisschen Waerme, die in das Wasser hineingeht, sofort wieder an die Umgebung abgegeben wird. Bei Lebewesen kommt noch ein zusaetlicher Kuehlungseffekt durch das zirkulierende Blut hinzu.
Aber diese Betrachtung gilt nur fuer *thermische* Wirkungen von elektromagnetischen Feldern.
(Andere Wirkungen sind aus Sicht der "konvervativen Wissenschaft" bisher nicht bekannt.)
Bei ionisierender Strahlung wie Roentgenstrahlung oder Radioaktivitaet gilt die Rechnung 1 Stunde mit dem zehnfachen der Leistung = 10 Stunden mit dem einfachen der Leistung schon eher. Da wird aber nichts erhitzt, sondern da werden Molekuelstrukturen "zerschossen".
(Zu einer Erhitzung kommt es auch, aber nur wenn die Strahlung sehr stark ist und dann ist es auch vollends egal.)
Zwischen sichtbarem Licht und UV-Strahlung ist die Grenze zwischen nicht-ionisierender und ionisierender Strahlung. Die konservative Wissenschaft sagt: Bei nicht-ionisierender Strahlung gibt es nur eine thermische Wirkung, d.h. Gewebe kann sich durch die Strahlung (ggf. zu sehr) erwaermen.
UV-Strahlung, Roentgenstrahlung, Radioaktivitaet und kosmische Strahlung sind ionisierend und daher gefaehrlich, auch bei kleinen Intensitaeten. Funkwellen, Waermestrahlung und sichtbares Licht sind hingegen ungefaehrlich, wenn das Gewebe dadurch nicht allzu stark erhitzt wird. Dies ist durch die geltenden Grenzwerte mehr als sichergestellt.
Marcus