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Eee Box wird Familie

Von Johannes Haupt

Mit neuen Modellen - eines unter, zwei über dem aktuell erhältlichen B202 angesiedelt - reagiert ASUS auf unerwartet schlechte Verkaufszahlen seiner Eee Box. Der 1kg leichte Mini-PC wird seit Anfang November auch hierzulande verkauft (EUR 269), soll laut Hersteller im laufenden Jahr weltweit 100.000-200.000 mal in Umlauf kommen.

Obwohl die Eee Box als eines der ersten erhältlichen sogenannten Nettops viele IT-Journalisten überzeugen konnte, scheint das Modell nicht anzukommen. Das Branchenblatt Digitimes berichtet unter Berufung auf Industriekreise, der Winzling sei ein Ladenhüter.

Zeitnah soll darum ein neues Low Budget Modell in den Handel kommen, in welchem die Intel Atom CPU (1,6 GHz) durch einen Intel Celeron 220 (1,2 GHz) ersetzt ist. Das so bestückte Nettop liegt bei umgerechnet EUR 190.Im Bundle mit einem 19" Monitor, an dessen Rückseite das Nettop geschraubt werden, kostet die Eee Box als All-in-One Lösung etwa EUR 270.

Das bisherige Modell (in Taiwan mit 80 statt 160 Gbyte HDD) kostet im Ende September eingeführten Bundle mit einem Eee Stick umgerechnet EUR 240. Zieht man hiervon den Controllerwert ab, wird die Ersparnis beim Kauf des Celeron-EEE recht überschaubar.

Nahezu zeitgleich kündigte [Link entfernt] ASUS gestern zwei neue Top End Modelle seiner Eee Box an. Die Specs von Eee Box B204 und Eee Box B206 ähneln nun weniger denen eines Netbooks als dem Datenblatt des Eee Top.

ASUS preist die beiden Nettops unter anderem als Abspielgeräte für hochauflösende Videoinhalte an, verbaut entsprechend dedizierte Grafikkarten.Mit dem zum Einsatz kommenden Mittelklassemodell ATI Radeon HD 3400 [Link entfernt] (Straßenpreis: ca. EUR 30) muss zwar weiterhin auf aktuelle Spieletitel verzichtet werden, 1080p-Filme sollten aber kein Problem darstellen.

Wie der Eee Top B1603 hat die Eee Box B204 darüber hinaus einen eingebauten Akku unbekannter Stärke. Neben Bluetooth ist das der einzige Unterschied zwischen den beiden Modellen, über deren Bepreisung sich ASUS noch ebenso ausschweigt wie über einen Releasetermin.

Wohin die Reise mit der Eee Box geht, scheint den durch den Eee PC erfolgsverwöhnten Taiwanern selbst noch nicht so ganz klar. Im noch jungen Nettop-Genre wird momentan viel experimentiert - durchsetzen wird sich wie immer, was beim Kunden ankommt.

Dabei würde man sich von ASUS etwas mehr Konsequenz wünschen. Seine Eee Box als kompakte "home entertainment solution" (ein naheliegender Anwendungsbereich für Nettops) zu promoten und dem Gerät dann nicht einmal einen weder teuren noch sperrigen DVB-T Tuner zu spendieren, ist unverständlich.

Ein optisches Laufwerk kann von der Eee Box bei den aktuellen Maßen dagegen nicht erwartet werden. Wer eine Abspielmöglichkeit für seine DVDs benötigt, kann schon jetzt zum ähnlich bepreisten Konkurrenzgerät von MSI greifen. Der Wind PC ist allerdings mehr als 4x so schwer und wesentlich voluminöser, eher als kleiner Desktop-PC denn als völlig neuartiges Produkt zu begreifen.

<via Brad>