Telefonie

Das war das Jahr 2008 im Mobilfunk und Festnetz

Im Jahr 2008 streicht die Deutsche Telekom den Zuschlag für Telefonate in Festnetze anderer Anbieter und es ist ein allgemeiner Rückgang bei den Call-by-Call-Vorwahlen zu verzeichnen. Was sonst noch im Bereich Telefonieren 2008 passierte, lesen Sie in diesem Rückblick.
Von / Thorsten Neuhetzki

Auch im zu Ende gehenden Jahr 2008 gab es wieder etliche Veränderungen für Telefon-Nutzer. Das galt gleichermaßen für das Festnetz und den Mobilfunk. So waren die Minutenpreise für Handy-Kunden weiter gefallen - wenn auch nicht mehr so stark wie in den Vorjahren. Die D-Netze führten Flatrates für Gespräche in alle Netze ein. Bei E-Plus gab es nun sogar eine Flatrate, bei der zusätzlich Freiminuten für Auslandsgespräche enthalten waren.

Den Auftakt zur Preissenkungsrunde machte der o2-Discounter Fonic. Zum 1. Februar senkte das Unternehmen seinen Minutenpreis für Gespräche in alle deutschen Fest- und Mobilfunknetze von 9,9 auf 9,0 Cent. Ebenfalls 9 Cent berechnete Fonic fortan für den Versand einer SMS.

Erwartungsgemäß zogen die Mitbewerber mit Einheitstarifen im Prepaid-Discount-Bereich wenige Wochen später nach. So berechneten ab 1. April auch simyo und Blau nur noch 9 Cent pro Minute und SMS innerhalb Deutschlands. BILDmobil ließ sich dagegen lange mit einer Preissenkung Zeit und ging erst am 1. September von 10 auf 9 Cent pro Minute herunter.

Flatrate in alle Netze bei T-Mobile und Vodafone

Nachdem E-Plus und o2 schon 2007 Flatrate-Tarife für Gespräche in alle deutschen Fest- und Mobilfunknetze angeboten hatten und Vodafone einen nur mit dem Samsung Qbowl buchbaren Spezialtarif aufgelegt hatte, zogen T-Mobile und Vodafone im Frühjahr 2008 nach: T-Mobile bot seinen Max-L-Tarif seit dem 3. März an. Vodafone kündigte die SuperFlat XL ebenfalls auf der CeBIT an. Buchbar war der Tarif ab 23. April. Die Konditionen waren bei beiden Anbietern ähnlich: Ohne Handy lag die Grundgebühr bei monatlich 79,95 Euro. Mit Handy kostete der Tarif 89,95 Euro im Monat.

Am 9. Mai überraschte die Drillisch-Gruppe mit einem neuen Prepaid-Discounter: maXXim ging im T-Mobile-Netz mit einem Minuten- und SMS-Preis von 8 Cent in alle Netze an den Start. Eine neuerliche Preisrunde wurde damit aber nicht mehr eingeläutet. Lediglich solomo - Anbieter im vistream-Netz - unterbot das maXXim-Angebot teilweise - allerdings erst seit dem 6. November: Auch bei solomo lag der Preis pro Minute und SMS seitdem bei 8 Cent. Noch günstiger waren allerdings Anrufe innerhalb der Community. Dafür fiel ein Minutenpreis von 5 Cent an.

Prepaid-Discounter von eBay und RTL

Neu auf dem Markt war aber nicht nur maXXim: Mit eBay und RTL starteten auch große Marken in diesem Jahr mit eigenen Mobilfunk-Tarifen. Kooperationspartner war in beiden Fällen die Telekom-Billigmarke congstar. Die Tarife waren sehr ähnlich und angelehnt an das Preismodell von BILDmobil. So kostete die Gesprächsminute zum Start der ebay-Prepaidkarte am 28. Juli und zum Start von RTLmobil am 18. August 10 Cent. Später wurde der Preis in beiden Fällen auf 9 Cent gesenkt. Die SMS war mit 14 Cent vergleichsweise teuer. Dafür konnten die Kunden kostenlos im Online-Portal ihres Anbieters surfen.

Am 1. August feierte die E-Plus-Flatrate-Marke Base ihren dritten Geburtstag. Aus diesem Anlass wurde mit Base Gold ein neuer Tarif eingeführt, der wohl nur eine kleine Zielgruppe ansprach: Die Kunden zahlten 150 Euro im Monat und bekamen dafür eine Telefonie- und Surf-Flatrate zur Nutzung innerhalb Deutschlands, 3 000 Frei-SMS für den Versand in alle deutschen Netze und 1 000 Gesprächsminuten für Anrufe ins europäische Ausland.

Neue Tarife von Vodafone

Im Oktober führte Vodafone neue Tarife ein. Gleich am 1. Oktober startete das Prepaid-Angebot CallYa 5/15, mit dem netzinterne Gespräche für minütlich 5 Cent möglich wurden. Am 27. Oktober wurden vier neue SuperFlat-Tarife eingeführt, die alle bisherigen Preismodelle für Privatkunden ablösten. Damit konnten die Kunden zu monatlichen Grundgebühren zwischen 4,95 und 89,95 Euro entweder nur am Wochenende, ins eigene Netz, ins Festnetz, netzintern und ins Festnetz oder in alle Netze zum Pauschalpreis telefonieren. Ferner konnten die Kunden zwischen der SIM-only-Version und einem Tarif mit subventioniertem Handy wählen.

T-Mobile legte als Antwort auf CallYa 5/15 seinen XtraCard-Tarif neu auf. Dieser ging am 4. November an den Start und bot netzinterne Kommunikation für 5 Cent pro Minute bzw. SMS. Telefonate in andere Netze kosteten minütlich 19 Cent und eine SMS in Fremdnetze konnte ebenfalls für 19 Cent verschickt werden.

o2 baut Netz aus und reduziert Roaming-Möglichkeiten

o2 machte im Jahr 2008 weniger durch neue Tarife auf sich aufmerksam. Dafür kündige das Unternehmen schon Anfang des Jahres einen umfangreichen Netzausbau an. Davon profitierten nicht nur Kunden, die mobile Datendienste nutzen wollten. o2 kündigte an, bis Ende 2009 auch sein GSM-Netz weiter auszubauen und zum 1. Januar 2010 komplett auf das National Roaming bei T-Mobile zu verzichten. Schon in der zweiten Jahreshälfte 2008 zeigte sich, dass o2 immer weitere Gebiete vom innerdeutschen Roaming ausschloss. Dabei gelang es nicht immer, das eigene Netz zuvor so auszubauen, dass die Kunden ohne Unterbrechung weiter telefonieren konnten.

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