Preisschraube abwärts: Die Discount-Story 2005

Der anfängliche Erfolg von Tchibo ermunterte allerdings auch andere branchenfremde Firmen, zusammen mit einem der Netzbetreiber einen eigenen Mobilfunktarif auf den Markt zu bringen. Im November startete das lange angekündigte Angebot easyMobile des Billigfliegers Easyjet. Der Minutenpreis von 16 Cent war durchaus attraktiv, wenn auch die Abrechnung im Minutentakt ein neuer Pferdefuß in diesem Segment war. Danach ging es dann Schlag auf Schlag: simply führte einen neuen Prepaid-Tarif ein, der einen Minutenpreis von 15,5 Cent im Minutentakt bot, klarmobil konterte mit einem neuen Tarif mit einem Minutenpreise von 15 Cent. Am Jahresende waren easyMobile.de, simply-Prepaid und klarmobil bei einem Minutenpreis von 14 Cent angelangt.

Aufmerksamkeit erregte auch das Prepaid-Angebot ALDI Talk von der "Mutter aller Discounter" ALDI. Wie bei Tchibo konnten Kunden mit ALDI Talk untereinander für 5 Cent pro Minute telefonieren. Ansonsten galt ein Einheitspreis von 15 Cent pro Minute - und das im 60/1-Takt. SMS kosteten 15 Cent, sonst galten Konditionen wie bei den anderen E-Plus-Discountern. ALDI Talk war allerdings nicht unbegrenzt verfügbar, sondern wurde im Rahmen von Aktionen des Lebensmitteldiscounters verkauft. Lange war auch über ein eigenes Angebot der Handelskette Plus spekuliert worden. Plus legte dann allerdings keinen eigenen Tarif auf, sondern verkaufte debitel-light-Karten. Über das Mobilfunkangebot von LIDL, das erst im folgenden Jahr startete, wurde bereits heftig spekuliert.

Es blieb also spannend im Discounter-Markt. Auch die großen Netzbetreiber reagierten und legten mit Xtra Click & Go oder CallYa Compact auch Prepaid-Tarife auf, mit denen man ab 5 Cent pro Minute netzintern telefonieren konnte. Die Preise für Gespräche ins Festnetz oder zu Mobilfunkanschlüssen in anderen Netzen lagen aber auch bei diesen Angeboten deutlich über den günstigen Einheitstarifen der Discounter.