Bestechung

US-Justiz ermittelt gegen Intel wegen Missbrauchs der Marktmacht

Staatsanwalt spricht von Bestechung und Nötigung von Mitbewerbern
Von AFP / Paulina Gesikowski

Die Staatsanwaltschaft im US-Bundesstaat New York ermittelt gegen den Chiphersteller Intel wegen des Verdachts auf Missbrauch seiner marktbeherrschenden Stellung. Intel habe durch "Bestechung und Nötigung" versucht, seine dominierende Marktstellung zu verteidigen, erklärte der Generalstaatsanwalt des Bundesstaats, Andrew Cuomo. Damit habe das Unternehmen potenziellen Mitbewerbern geschadet und die Verbraucher "um die Möglichkeit günstigerer Preise und besserer Produkte" gebracht.

Intel wies die Vorwürfe zurück und kündigte an, sich gegen das Verfahren zu wehren. "Mit dem Verfahren ist weder der Gerechtigkeit gedient noch dem Kunden, die andauern von niedrigen Preisen und neuen Produkten profitiert haben", sagte Firmensprecher Chuck Molloy.

Intel wollte Monopol für Mikroprozessoren aufbauen

Laut Staatsanwaltschaft soll Intel Milliarden Dollar an Computerhersteller gezahlt haben, damit diese ausschließlich Intel-Mikroprozessoren in ihre Geräte einbauen. Bei einer Weigerung habe Intel auf Strafmaßnahmen gesetzt, so etwa die Beendigung von Joint Ventures oder die demonstrative Unterstützung von Konkurrenten. Ziel sei es gewesen, für Intel ein Monopol auf dem Markt für Mikroprozessoren aufzubauen. Erst im Mai hatte die EU-Kommission das Unternehmen wegen Missbrauchs seiner marktbeherrschenden Stellung zu einer Rekordstrafe von gut einer Milliarde Euro verurteilt.