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Ausprobiert: Windows 7 Starter Edition am 1005HA-M

Von Steffen Herget

Netbooks mit dem neuen Windows 7 verkaufen sich anscheinend wie warme Semmeln. Der günstige Preis macht's möglich, im Gegensatz zu Geräten mit XP fällt kaum ein Aufpreis an. Oft ist allerdings nur die Starter Edition des Betriebssystems an Bord. Wir haben uns mal einen Eee PC 1005HA-M geschnappt und ausprobiert, was das Einsteiger-Windows so drauf hat.

Asus Eee PC 1005HA-M (Seashell)

Der Asus Eee PC 1005HA-M mit Windows 7 Starter Edition stammt aus dem Wochenangebot der Supermarktkette real und hat schlappe 270 Euro gekostet. Verglichen mit den anderen, umfangreicheren Editionen von Windows 7 (mehr zum neuen Betriebssystem auf unserem Schwester-Blog Netbux.de) kommt die Starter Edition optisch etwas weniger modern daher. Die vielen eleganten, aber ressourcen-hungrigen Effekte der Aero-Glass-Oberfläche fehlen hier allesamt. Auch die Fenster-Vorschau in der Taskleiste gibt es nicht, geöffnete Programme werden einzig durch das jeweilige Icon angezeigt. Das sieht zwar weniger schick aus, stört aber kaum beim täglichen Arbeiten.

Keine Beschränkung auf drei parallele Anwendungen

Die anfangs für die Starter Edition von Windows 7 angekündigte Beschränkung auf maximal drei parallel laufende Anwendungen hat sich Microsoft zum Glück geschenkt, auch vier und mehr gleichzeitig verwendete Programme sind problemlos möglich - natürlich abhängig von der Rechenleistung des Netbooks.

Was die Multimedia-Fähigkeiten angeht, haben die Jungs aus Redmond der Starter Edition aber deutlich die Flügel gestutzt. Das Windows Media Center ist nicht an Bord, damit fallen auch die Funktionen für Rechner-übergreifende Medienbibliotheken hinten runter. Immerhin war nicht die Version "Starter N" installiert, dort wird nicht einmal der Windows Media Player mit ausgeliefert - wobei das für Einige fast sogar etwas Gutes sein dürfte. ;-)

Ebenfalls stark beschränkt sind die Netzwerk-Funktionen des günstigen Betriebssystems. Zwar kann der Starter-Eee-PC Netzwerken selbstverständlich beitreten (wenn auch nur Arbeitsgruppen, keinen Domänen), das funktioniert auch problemlos. Eine Arbeitsgruppe selbst gründen ist aber nicht drin. Das ist zwar zu verschmerzen, da ein Netbook selten der Haupt-PC ist, aber trotzdem etwas ärgerlich, solche Funktionen fressen schließlich kein Brot.

Eigener Desktop-Hintergrund geht nicht

A propos "fressen kein Brot": Dass man mit der Starter Edition kein eigenes Desktop-Hintergrundbild einstellen kann, ist eigentlich völlig egal. Irgendwie seltsam ist es aber schon, dass Microsoft solche belanglosen Funktionen weglässt. Ebenfalls nicht unterstützt werden die Datenverschlüsselung BitLocker und die Datensicherungs-Funktion "Sichern und Wiederherstellen". Mehr als ein Benutzerprofil anlegen geht auch nicht. Ein Monitor kann zwar angeschlossen werden, aber nur im Clone-Betrieb, nicht als zweites Display genutzt werden.

Am Ende des Tages bleibt zu sagen, dass man mit der Starter Edition durchaus leben kann. Es gibt zwar einige Einschränkungen, aber für die Haupt-Einsatzzwecke wie Surfen, Mailen, Chatten, Musik hören oder Texte schreiben reicht das Einsteiger-Windows aus. Der Vollständigkeit halber sei auch der wenig aussagekräftige Windows Experience Index erwähnt, er lag bei 2,0. Wer die nicht unterstützten Funktionen aber braucht oder schlicht nicht auf das "richtige Windows-7-Gefühl" verzichten möchte, sollte aber zu einer anderen Version greifen, auch wenn die Kosten höher sind.