Happy Digits

Telekom steigt aus dem Bonusprogramm Happy Digits aus

Kritik an Telekom-Finanzchef und künftigem Arcandor-CEO Eick
Von Marie-Anne Winter

Die Deutsche Telekom steigt aus dem Bonusprogramm Happy Digits aus. Der Telekom-Konzern will seine 51-Prozent-Mehrheit an der Kundenkartenfirma Cap an seinen Partner Arcandor weiterreichen. Pikant daran ist, dass der Kaufpreis für den Telekom-Anteil bei nur acht Millionen Euro liegen soll. Der Arcandor-Tochter Karstadt könnte der Deal hingegen bis zu 53 Millionen Euro Liquidität einbringen, berichtet das manager magazin.

Dabei handelt es sich um Geld, das Cap angelegt hat, um Kunden auszahlen zu können, wenn diese ihre Bonusguthaben abrufen. Wenn Karstadt das Geschäftsmodell ändert, dürften erfahrungsgemäß nicht alle Happy-Digits-Kunden ihre angesammelten Boni auch einfordern. Internen Berechnungen der Cap zufolge könnte dann ein Restbetrag von über 50 Millionen Euro übrig bleiben. Von den Telekom-Kunden hatten in der Vergangenheit jedenfalls nur 20 Prozent ihre Restguthaben eingefordert. Insider kritisieren, Noch-Telekom-Finanzchef Karl Gerhard Eick sehe bei dem Deal wohl eher die Interessen seines künftigen Arbeitgebers als die der Telekom. Eick wird spätestens im März 2009 den Chefposten bei Arcandor übernehmen.

Cap betreibt das Bonusprogramm Happy Digits derzeit für die Telekom und Karstadt, daneben sind Partner wie Sixt an dem Angebot beteiligt. Nach der vollständigen Übernahme wird Karstadt Happy Digits wohl auf eine reine Karstadt-Kundenkarte reduzieren. Auch ein Arbeitsplatzabbau bei Cap ist absehbar, derzeit arbeiten rund 100 Beschäftigte bei dem Joint Venture. Karstadt wollte sich nicht zu Details der künftigen Geschäftspolitik äußern.