Projekt

Kühlschrankgroße Handys fahren auf Rikschas durch Dresden

Forscher der TU Dresden entwickeln neue Generation von Handynetzen
Von dpa / Björn Brodersen

Handy-Nutzer sollen dreidimensionale Internetseiten künftig schneller und störungsfreier aufrufen können. An einem dafür geeigneten Handynetz forschen derzeit Wissenschaftler der Technischen Universität Dresden in ihrem Projekt Easy-C (Enablers for Ambient Services and Systems - Part C), welches sie heute vorstellten. Bis zum März 2009 sollen in Dresden elf Antennen aufgebaut und damit erste praktische Tests für das neue Netz durchgeführt werden. Die Forschungen laufen noch bis März 2010, teilte Gerhard Fettweis von der TU Dresden mit. Die Markteinführung soll noch einige Jahre länger dauern. Das Projekt kostet 47 Millionen Euro, davon kommen 25 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Mit dem neuen Netz sollen größere Datenmengen bei weniger Kosten und geringerem Energieverbrauch bereitgestellt werden, hieß es. Das sei erforderlich, weil neue Handymodelle immer größere Datenmengen für sich beanspruchen. Das Mobilfunknetz der Zukunft soll außerdem in der Lage sein, "jedem Nutzer jederzeit und flächendeckend den gleichen hochqualitativen Service" zu bieten, erklärte Fettweis.

Beim Blick auf die ersten Testhandys wird klar, warum es bis zur Marktreife des neuen Netzes noch ein paar Jahre dauern wird. Die Testgeräte sind kühlschrankgroße Boxen, die unter anderem auf Fahrrad-Rikschas durch Dresden gefahren werden. Wenn bis März 2009 alle elf Testantennen in der Dresdner Innenstadt aufgebaut sind, können erste realitätsnahe Versuche mit dem neuen Netz erfolgen.