Störung

Telefon- und Mobilfunknetze in Nordhessen zusammengebrochen (Update)

Zunächst war ein Zusammenhang mit einem Bank-Einbruch vermutet worden
Von Marie-Anne Winter / Ralf Trautmann mit Material von dpa und ddp

In weiten Teilen von Nordhessen ist heute Morgen wegen eines Technikfehlers für gut sechs Stunden das Telefonnetz zusammengebrochen. Betroffen war nach ersten Angaben der Polizei in Kassel vor allem der Landkreis Waldeck-Frankenberg bis nach Stadtallendorf bei Marburg. Auch verschiedene Mobilfunknetze funktionierten nicht.

Nach Angaben der Polizei waren von etwa 3.00 Uhr an sowohl die Fest- als auch die Mobiltelefone gestört. Wie indes ein Telekom-Sprecher auf ddp-Anfrage sagte, seien zwischen 5.30 Uhr und 9.20 Uhr acht Ortsnetze im Kreis Waldeck-Frankenberg ausgefallen. 30 000 Telefonanschlüsse waren in dieser Zeit nicht erreichbar.

Nach Angaben des Konzerns hatte ein bislang unbekannter Fehler zum Absturz eines wichtigen Vermittlungsknotens geführt. Während des Telefonausfalls hätten viele Kunden zum Mobiltelefon gegriffen, sodass auch die Mobilfunknetze wegen Überlastung zusammengebrochen seien. Laut Telekom und Polizei hat sich der anfängliche Verdacht auf eine vorsätzliche Manipulation nicht erhärtet habe. Zunächst war unter anderem über Einbrecher spekuliert worden, die das Alarmsystem einer Bank ausschalten wollten. "Nach aktuellen Erkenntnissen liegt die Ursache eindeutig in einem Softwarefehler und wurde nicht durch eine Manipulation von Außen verursacht", hieß es bei der Polizei.

Einen Einbruch in eine Bank hatte es in der Nacht tatsächlich gegeben. Ein Zusammenhang zu der Tat in der Gemeinde Burgwald-Ernsthausen könne aber nicht hergestellt werden. An einem Verteilerkasten seien zwar Telefonleitungen zerstört worden. Das habe aber nur zu einem kleineren Ausfall des Telefonnetzes in den unmittelbar an den Tatort angrenzenden Straßen geführt. Die Mobilnetze hätten dort ohnehin problemlos funktioniert. Bei dem Einbruch fiel die Beute denkbar gering aus: ganze 100 Euro in Münzen. Der Versuch, den Tresor zu knacken, misslang.

Noch in der Nacht arbeiteten zahlreiche Techniker fieberhaft an der Behebung des Schadens. Über speziell eingerichtete Schaltungen hätten die Notrufe 110 und 112 zumindest über die Mobilnetze funktioniert, dennoch seien die Feuerwehrstützpunkte vorsichtshalber besetzt worden. Die Polizei verstärkte ihren Streifendienst in den betroffenen Gebieten. "Dank Funk entstand für Polizei und Feuerwehr zumindest kein internes Kommunikationsproblem." Von Problemen bei der Alarmierung der Rettungsdienste berichtete die Polizei nicht.