Im Flugzeug soll das Handy still bleiben

Die meisten Deutschen wollen einer Umfrage zufolge im Flugzeug weder mobil telefonieren noch von den Handygesprächen anderer Passagiere gestört werden. Knapp zwei Drittel (60 Prozent) der Teilnehmer sind gegen die Handynutzung im Flieger - selbst, wenn dies technisch unbedenklich sei, wie aus einer am Montag veröffentlichten Studie des Branchenverbands Bitkom hervorgeht. 13 Prozent seien für das Telefonieren in abgetrennten Bereichen, weitere 20 Prozent wünschten sich unbeschränkte Handy-Erlaubnis. Sieben Prozent wollten nur SMS und mobiles Internet gestattet wissen. Bitkom-Chef August-Wilhelm Scheer geht indes davon aus, dass sich die mobile Kommunikation im Flugzeug ebenso durchsetzt wie in der Bahn.

Technisch stellt die Handy-Nutzung an Bord eines Fliegers kein Problem dar, wenn die Fluglinie dort eine Basisstation installiert. Diese leitet die Gespräche der Fluggäste über eine Außenantenne und einen Satelliten weiter. Auch SMS, MMS und E-Mails sind möglich. Bei diesem Verfahren wird die Bord-Elektronik des Flugzeugs nicht gestört. Die Brüsseler EU-Kommission hat im April die technischen Vorgaben dafür beschlossen. Eine Mindestflughöhe von 3 000 Metern ist aber nötig. Für Inlandsflüge hat die Bundesregierung bereits im März die rechtliche Grundlage geschaffen. Die Preise dürften etwas höher liegen als bei vergleichbaren Angeboten am Boden, weil den Airlines oder speziellen Dienstleistern zusätzliche Investitions- und Betriebskosten entstehen.

Während sich die deutschen Fluglinien zurückhalten, testen einige Unternehmen im Ausland bereits die neuen Services - etwa Air France, die irische Ryanair und die arabische Fluggesellschaft Emirates.