Irreführung

Seehofer wirft Klingelton-Anbietern Irreführung vor

Seehofer: "Der digitale Verbraucherschutz ist eine Mega-Aufgabe"
Von AFP / Anja Zimmermann

Bundesverbraucherminister Horst Seehofer (CSU) hat den Anbietern von Handy-Klingeltönen Irreführung vorgeworfen. In Deutschland gebe es viele Fälle, wo Internetnutzern beim Herunterladen von Klingeltönen unbeabsichtigt Kosten entstünden, sagte Seehofer heute am Rande eines Treffens der EU-Landwirtschaftsminister in Brüssel. Es handele sich dabei "eindeutig" um Abzocke. Seehofer begrüßte Pläne der EU-Kommission, solchen Angeboten ein Ende zu setzen.

"Der digitale Verbraucherschutz ist eine Mega-Aufgabe für die nächsten Jahre", sagte Seehofer weiter. Der CSU-Politiker will nach eigenen Worten dafür sorgen, dass beim Herunterladen von Klingeltönen ein Warnhinweis zu den Kosten aufspringt. Nach Angaben der EU-Kommission laden zahlreiche Kinder und Jugendliche scheinbar kostenlose Klingeltone auf ihr Mobiltelefon, für die dann monatlich bis zu 30 oder 40 Euro Zusatzgebühren anfallen.

Seehofer begrüßte auch Pläne der EU-Kommission, SMS-Textnachrichten aus dem europäischen Ausland billiger zu machen. Dafür sollen die Telefongesellschaften künftig maximal 15 Cent verlangen dürfen, wie EU-Medienkommissarin Viviane Reding heute ankündigte. Bisher wird oft doppelt so viel verlangt. Einen entsprechenden Vorschlag will Reding nach eigenen Angaben aber erst nach der Sommerpause vorlegen. Für Auslands-Handygespräche gelten bereits seit einem Jahr strenge Preisobergrenzen.