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Beschlossen: Top-Level-Domains sind künftig frei wählbar

Kosten von mehreren Zehntausend Euro pro Top-Level-Domain erwartet
Von dpa / ddp / Thorsten Neuhetzki

Es ist eine kleine Revolution im Internet: Künftig können Internet-Adressen frei gewählte Endungen bekommen. Das entschied, wie erwartet, die Internet-Verwaltung ICANN bei Beratungen in Paris. Neben den bisher üblichen Top-Level-Domains (TLD) ".de" oder ".com" kann es künftig auch Endungen wie Städte- oder Firmen-Namen geben, zum Beispiel ".berlin" oder ".ebay". Anfang kommenden Jahres sollen sollen sich Interessenten für die neuen Adressen bewerben können. Experten rechnen mit Preisen in Höhe von mehreren Zehntausend Euro. Im Hintergrund der Freigabe steht die Sorge, das nach dem bisherigen System in den kommenden fünf Jahren die Adressnamen hätten knapp können.

Die Lockerung der Richtlinien für die Namensgebung könnte ganz neue Werte im Internet erschließen, hatte ICANN-Vorstand Paul Twomey zuvor betont. Experten rechnen damit, dass der Kampf um Internet- Adressen mit der klassischen ".com"-Endung dennoch nicht nachlässt. Zahlreiche Geschäftsleute haben mit dem Handel von Domain-Namen viel Geld gemacht, indem sie sich rechtzeitig Markennamen und eingängige Adressen sicherten.

Bitkom-Verbandspräsident August-Wilhelm Scheer warnte vor Missbrauch mit den neuen Domäne-Endungen. "In der Startphase muss verhindert werden, dass große Mengen an Domains zu Spekulationszwecken reserviert werden", sagte Scheer. Die ICANN hat bereits angekündigt, Unternehmen und Bürgern mit berechtigtem eigenen Interesse in den ersten Monaten der Vergabe ein Vorrecht einzuräumen.

Mehr Details, vor allem zu den Kosten und wer diese Domains beantragen kann, lesen Sie in einer weiteren Meldung.