Studie

Deutschland hat die meisten privaten Internet-Zugänge

Außerdem hat Deutschland die günstigsten Preise für einen Komplettanschluss
Von ddp / Anja Zimmermann

Deutschland hat einer aktuellen Studie zufolge von den europäischen Top-Fünf-Ländern die meisten häuslichen Internetnutzer. Im Vergleich zu 2006 sei die Zahl der Zugänge in den Haushalten von 67 Prozent auf 71 Prozent angestiegen, sagte Sabine Graumann von TNS Infratest bei der Vorstellung des "3. ePerformance Report 2008 - IKT-Standort Deutschland im europäischen Vergleich" in Berlin. Damit liege Deutschland noch vor Großbritannien, Spanien, Frankreich und Italien. Besser sei nur Island, wo 84 Prozent aller Haushalte über einen Internet-Zugang verfügten.

Laut der Studie hat Deutschland 2007 im Vergleich zu den anderen vier EU-Staaten die Positionierung seiner Informations- und Kommunikationswirtschaft (IKT) verbessert. Es belege jetzt den zweiten Platz und habe den Abstand zu Spitzenreiter Großbritannien verringert, sagte der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Jochen Homann. Es sei auf dem Weg zur Weltspitze.

Besonders gut steht Deutschland der Studie zufolge bei den Telefonhauptanschlüssen und den Verkäufen von Unternehmen über das Internet dar. Deutschland belegt demnach den ersten Platz bei den Umsätzen von Privatpersonen und Unternehmen im Internet. Die Erlöse seien pro Kopf von 11,70 Euro in 2006 auf 21,60 Euro im vergangenen Jahr gestiegen.

Nachholbedarf gibt es allerdings auch. Die Studie sieht die Defizite Deutschlands vor allem bei der Verbreitung von DSL oder Breitbandkabeln. Diese liege in der Bevölkerung bei 24,3 Prozent, in Großbritannien hingegen bei 25,8 Prozent. Für die Konsumenten bietet Deutschland allerdings bei den Preisen einen großen Vorteil. Im Vergleich zu vielen anderen Staaten sind Breitbandanschlüsse im Monatsabonnement mit durchschnittlich 28,91 Euro sehr günstig. In Island müssen Nutzer der Studie zufolge beispielsweise 71,00 Euro zahlen und in den USA 38,72 Euro.

Laut der Analyse gibt es in Deutschland noch Rückstände bei der Nutzung des mobilen Internets, auch beim Gebrauch von E-Government-Diensten durch Unternehmen sei Deutschland noch im Rückstand.