Hellas

OTE-Verkauf an Deutsche Telekom hängt am seidenen Faden

Bis zum 7. Mai müsste eine Einigung erzielt werden
Von dpa / Anja Zimmermann

In Athen hat heute eine neue Runde der schwierigen Verhandlungen über den geplanten Einstieg der Deutschen Telekom beim Telefonkonzern Hellenic Telecom (OTE) begonnen. Die Gespräche verlaufen nach übereinstimmenden Berichten der griechischen Presse sehr schwierig. "Auf Messers Schneide", schrieb die Athener Zeitung Eleftheros Typos auf ihrer Internetseite. Zudem laufe die Zeit davon: Beide Seiten hatten den 7. Mai für einen Abschluss der Verhandlungen genannt. Das entscheidende Treffen zwischen den griechischen Ministern für Wirtschaft und Telekommunikationen, Giorgos Alogoskoufis und Kostas Chatzidakis, mit dem Telekom-Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick morgen soll morgen stattfinden.

Sehr schwierig gestalten sich die Gespräche um die Führung der Firma. Athen will als größter Einzelaktionär weitreichende Mitsprache- und Vetorechte haben. Die Deutsche Telekom will die unternehmerische Führung haben. OTE ist der größte Telefonkonzern Griechenlands mit Töchtern unter anderem in Rumänien, Serbien und Albanien. 2007 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 6,3 Milliarden Euro und erwirtschaftete einen Gewinn von 663 Millionen Euro. Nach bisherigen Informationen soll bei einem erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen die Telekom und der griechische Staat jeweils 25 Prozent plus eine Aktie halten. Mit der Marfin Investment Group (MIG) hat die Telekom bereits den Kauf von knapp 20 Prozent für 2,5 Milliarden Euro vereinbart. Dem Vernehmen nach wird die Deutsche Telekom von der Regierung ein Aktienpaket von etwa drei Prozent übernehmen. Zudem könne sie über die Börse weitere 2,1 Prozent kaufen, hieß es.