Preisvergleich

Flatrate-Zugänge via Satellit im Preisvergleich

Hardware-Mietlösungen reduzieren die hohen Einstiegskosten
Von Björn Brodersen

Über Forderungen nach Tilgung der "weißen Flecken" auf der deutschen Breitbandkarte können die Anbieter von Breitband-Zugängen via Satellit nur den Kopf schütteln. Solchen Forderungen halten sie entgegen, dass ihre drahtlosen Breitband-Anbindungen überall dort verfügbar sind, wo freie Sicht zum Satelliten herrscht. Seitdem die Anbieter nun auch den Rückkanal über die Satellitenverbindung realisiert haben, sind die Zugangsangebote zumindest transparenter geworden. Inzwischen haben die Provider auch bei den Preisen nachgebessert, die - vor allem die hohen Einstiegskosten - bislang viele Breitband-Interessenten trotz fehlender Alternativen abgeschreckt haben. Ob Breitband via Satellit inzwischen in preislicher Hinsicht konkurrenzfähig zu anderen Zugangsarten geworden ist, erfahren Sie in diesem Preisvergleich aktueller Sat-Flatrates.

So funktioniert Breitband via Satellit

Auf den herkömmlichen Telefonanschluss oder einen Mobilfunkanschluss für den Datenversand verzichten können die Breitband-via-Satellit-Nutzer bei einer so genannten 2-Wege-Lösung, wie sie zum Beispiel die Plattform Astra2Connect darstellt. Für die Nutzung benötigt der Anwender eine Satellitenantenne mit Sende- und Empfangs-LNB, ein Modem (oder einen Router für die Nutzung im Netzwerk) sowie einen Computer, der über eine Netzwerkkarte eine Ethernet-Verbindung aufbauen kann. Das auf dem PC eingesetzte Betriebssystem stellt in der Regel kein Hindernis für Breitband via Satellit dar. 2-Wege-Satelliten-System

Das Modem wird zwischen Satellitenantenne und Rechner geschaltet, verschlüsselt die Anfragen des Nutzers und schickt sie an die Satellitenanlage. Von dort werden sie über einen Satelliten - in der Regel von SES Astra oder Eutelsat - an eine terrestrische Empfangsstation geleitet, die über einen Proxy-Server die angeforderten Daten aus dem Internet sammelt und sie über den Satelliten an den Nutzer zurückschickt. Das Modem entschlüsselt die erhaltenen Daten und gibt sie an den Webbrowser weiter.

Diese Technik hat einen Vorteil: Breitband via Satellit ist praktisch überall auf der Erdoberfläche verfügbar, so lange die Satellitenantenne auf den jeweiligen Satelliten ausgerichtet werden kann. Es gibt aber auch zwei entscheidende Nachteile dieses Wegs der Datenübertragung: Er beinhaltet hohe Signallauf- und Latenzzeiten und eignet sich daher nicht für Echtzeit-Anwendungen wie etwa Online-Spiele. Zudem kann der Nutzer nicht einfach auf herkömmliche DSL-Hardware zurückgreifen, sondern muss sich spezielle Satelliten-Anlagen anschaffen. Das macht den Einstieg ins Breitband-Internet via Satellit ziemlich teuer und stellt manchen Einsteiger auch vor Probleme bei eigener Installation. Allerdings bieten manche Anbieter ihren Kunden inzwischen Ratenzahlungen oder Mietlösungen über die Dauer der Mindestvertragslaufzeit an.

Nutzer teilen sich vorhandene Bandbreite

Satelliten-IP-Modem Die deutschen Breitband-Anbieter führen zurzeit Zugangsangebote mit einer Downstream-Rate von maximal 2 MBit/s im Programm. Dabei müssen sich mehrere Breitband-via-Satellit-Nutzer die vorhandene Bandbreite teilen, so dass es selbst dann noch bei der Geschwindigkeit zu Schwankungen kommen kann. Aus diesem Grund behalten sich die Provider in der Regel auch Bandbreitenbeschränkungen für Nutzer mit überdurchschnittlich hohem Datenverbrauch vor - echte Poweruser werden an diesen Flatrate-Zugängen keine Freude haben.

Verbindungsabbrüche bei schlechtem Wetter gehören jedoch nach Aussage der Anbieter von Satelliten-Zugänge der Vergangenheit an. In diesem Fall werde einfach die Sendeleistung der Satelliten-Uplink-Station erhöht und die "Fehlerkorrektur" der Datenübertragung angepasst.