Motorola

Motorola schreibt weiterhin rote Zahlen

Das Unternehmen arbeitet an radikalen Einsparungen
Von dpa / Anja Zimmermann

Der problembeladene US-Telekommunikationsausrüster Motorola hat im Schlussquartal 2007 einen drastischen Umsatz- und Gewinneinbruch verbucht und im Gesamtjahr rote Zahlen geschrieben. Wegen der schwachen Handy-Sparte stand unter dem Strich im vergangenen Jahr ein Verlust von 49 Millionen Dollar, das sind rund 33,6 Millionen Euro. 2006 hatte Motorola noch einen Gewinn von 3,67 Milliarden Dollar erzielt.

Das Unternehmen arbeite hart an radikalen Einsparungen, kündigte der erst seit Jahresbeginn amtierende Konzernchef Greg Brown heute in Schaumburg (Illinois) an. "Die Erholung bei Mobiltelefonen wird länger dauern als gedacht."

Im Schlussquartal fiel der Gewinn um mehr als 80 Prozent auf 100 Millionen Dollar. Der Umsatz brach um knapp 20 Prozent auf 9,65 Milliarden Dollar ein.

Branchenexperten zufolge fehlt Motorola ein ausreichend breites Produktportfolio. Für sehr erfolgreiche frühere Handy-Modelle fand der Hersteller keine zugkräftigen Nachfolger. Auch technisch habe Motorola Probleme, mit den Wettbewerbern mitzuhalten - ein schwerer Nachteil in Zeiten, da Mobiltelefone zu Multitalenten vom Musikplayer bis zum Navigationsgerät werden.

Der US-Konzern fällt immer weiter hinter die Konkurrenz zurück. Der Handy-Absatz von Motorola sank im Schlussquartal um knapp 40 Prozent auf 40,9 Millionen Stück. Wettbewerber Samsung hat Motorola mit 46,3 Millionen Stück längst überholt. Sony Ericsson liegt bei 30,8 Millionen. Marktführer Nokia will morgen seine Zahlen für das Schlussquartal vorlegen. Auch Apple mit seinem iPhone macht Motorola zu schaffen.