grenzwertig

Viele Handys erfüllen strenge Strahlenschutzkriterien nicht

Aber alle Modelle liegen unter dem gesetzlich vorgeschriebenen Wert
Von dpa / Björn Brodersen

Zwei von drei Handymodellen in Deutschland genügen nicht den strengen Kriterien von Strahlenschutzexperten. Laut einer Untersuchung von 814 marktüblichen Modellen weisen nur 30,5 Prozent einen so genannten SAR-Wert von 0,6 Watt pro Kilogramm Körpergewebe (W/kg) auf, teilt das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter mit. Handys mit diesem Grenzwert genügen beim Strahlenschutz den strengen Kriterien des Umweltzeichens "Blauer Engel" und werden auch vom BfS empfohlen. Ihr Anteil ist gegenüber 2005 leicht zurückgegangen. "Daraus lässt sich aber kein Trend ableiten", sagte BfS-Sprecher Dirk Daiber.

Allerdings liegen alle Handys den Angaben zufolge unter dem offiziell festgelegten Grenzwert von 2 W/kg. Werden die Auslaufmodelle bei der Betrachtung außer Acht gelassen, liegen die SAR-Werte der 465 noch hergestellten Handymodelle zwischen 0,1 W/kg und 1,6 W/kg. Dennoch sollte beim Handykauf ein möglichst niedriger SAR-Wert angestrebt werden, empfiehlt Daiber. "Es gibt nach wie vor Hinweise auf eine mögliche gesundheitliche Gefährdung." Zu finden ist der SAR-Wert meist in der Bedienungsanleitung des Mobiltelefons.

Daneben kann die Strahlung laut Daiber auch durch ein richtiges Telefonierverhalten minimiert werden. "Bei einer schlechten Netzabdeckung oder im Auto fährt das Gerät seine Leistung hoch." Daher sollte aus dem Auto heraus möglichst nur mit Dachantenne telefoniert werden. Grundsätzlich empfehle es sich, Handygespräche kurz zu halten.