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Datenübertragung im Mobilfunk: Mehr Megabit pro Sekunde

BNetzA-Chef Kurth erwartet deutliche Steigerung der Geschwindigkeiten
Von Marie-Anne Winter

Bundesnetzagentur-Chef Matthias Kurth erwartet in den nächsten Jahren eine deutliche Steigerung der Geschwindigkeit der Datenübertragung im Mobilfunk und damit auch eine zunehmende Nutzung mobiler Angebote. Wie der Präsident der Regulierungsbehörde in einem Interview sagte, werde der Mobilfunk bei den jetzt möglichen zwei Megabit pro Sekunde per HSDPA nicht stehen bleiben. Es gebe konkrete Überlegungen der Mobilfunkbetreiber, innerhalb der nächsten Jahre auf 10, 20 oder mehr Megabit zu gehen. Wie die Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ) weiter schreibt, wäre laut Kurth Mobilität dann ein unschätzbarer Vorteil, wenn Preis und Sicherheit stimmten. Die Bundesnetzagentur wolle zusätzliche Frequenzen für UMTS und Folgetechnologien bereitstellen, um dem Bedarf nach mehr Übertragungskapazität Rechnung zu tragen. Dafür sei ein zusätzliches neues Frequenzspektrum bei 2,6 Gigahertz vorgesehen.

"Ich schließe nicht aus, dass wir schon Ende nächsten Jahres wieder eine Auktion haben werden, spätestens Anfang 2008", zitiert die Zeitung den BNetzA-Chef. Die Mobilfunkbetreiber bekämen damit die Gelegenheit, evolutionär auf die bisherigen Investitionen der UMTS-Technologie aufzubauen. "Der Mobilfunk wird einen zusätzlichen Drive bekommen. Ich habe den Ehrgeiz, dass wir in Deutschland mit vorne dabei sind", sagte Kurth.

Als weiteres Thema der näheren Zukunft nannte Kurth das mobile Fernsehen. An einer flächendeckenden Einführung von Handy-TV seien einige Unternehmen interessiert. "Wir haben die Frequenzen für eine bundesweite Abdeckung frei." Mit den Bundesländern, die rundfunkrechtlich den Versorgungsbedarf anmelden müssten, könne eventuell noch im Januar gesprochen werden. "Wir wollen dies im Konsens mit den Ländern und den Rundfunkanstalten, auch den öffentlich-rechtlichen. Es gibt jetzt eine große Bereitschaft zwischen Mobilfunkern, Ländern, Rundfunkanstalten und der Bundesnetzagentur, eine bundesweite Abdeckung mit dem Standard DVB-H zu ermöglichen", sagte Kurth. Schon kommende Weihnachten könnten nach Kurths Einschätzung Käufer von Fernsehhandys etwa 16 Kanäle empfangen.

Als Inhalte für Handy-Fernsehen sieht der Präsident der Bundesnetzagentur vor allem Sport, Fußball oder Nachrichten und Informationen. Zudem würden "neue Produkte entstehen, die nicht mehr klassisches Fernsehen sind." In dem Bereich seien Wachstumsmöglichkeiten und Interesse seitens der Industrie vorhanden.