SMS

SMS können Leben retten und Alltag erleichtern

Per Kurznachricht lässt sich vieles überwachen und aus der Ferne steuern
Von Steffen Prey

SMS sind aus unserem täglichen Leben schon längst nicht mehr wegzudenken. Jeden Monat werden in Deutschland Milliarden der praktischen Kurzmitteilungen über die Mobilfunknetze versendet. Mit der fortschreitenden Entwicklung der mobilen Endgeräte haben sich auch die Einsatzgebiete der SMS immer weiterentwickelt. So verwundert es heute niemanden mehr, dass man beispielsweise Klingeltöne oder Konfigurationseinstellungen für das eigene Handy anfordern kann. Auch Kontostände und Bewegungen lassen sich per SMS-Banking leicht abfragen. Neben den bekannten Anwendungsmöglichkeiten gibt es jedoch auch interessante, eher unbekannte Applikationen, die sogar Leben retten und den Alltag erleichtern können.

Bei unseren Nachbarn in Österreich hat sich das elektronische Bezahlen per Handy und SMS erfolgreich durchgesetzt. In Finnland erhalten sogar Polizisten die Daten von Fahrzeughaltern bei Verkehrskontrollen mit Hilfe einer Kurzmitteilung. Da die Höhe einer zu zahlenden Strafe an das jeweilige Einkommen des Fahrers gekoppelt ist, können die Gesetzeshüter innerhalb weniger Sekunden die Summe eines Knöllchens bestimmen und den Betrag kassieren.

Doch auch in Deutschland hat die SMS unter anderem im medizinischen Bereich Einzug gehalten und erleichtert Patienten den Umgang mit Erkrankungen. Patienten mit Diabetes können im Rahmen von Modellversuchen ihre Blutwerte per SMS an einen Server schicken und erhalten im Bedarfsfall Hilfe von einem Arzt. Für viele Herzpatienten gibt es ähnliche Möglichkeiten. Hier können die Daten eines Implantates direkt ausgelesen und per SMS zum Beispiel an ein Herzzentrum übermittelt werden. Ärzte sprechen von einer stetig wachsenden Zahl begeisterter Teilnehmer.

Licht ins Dunkel bringen per SMS

Wir haben bereits darüber berichtet, dass die Stadt Lemgo ein neues Beleuchtungssystem für dunkle Straßen einführt. Auf einer eingerichteten Teststrecke kann man bereits Straßenlaternen für einige Minuten einschalten. Erleuchtet werden können per SMS jedoch auch die Kunden vieler städtischer Verkehrsbetriebe. In vielen Städten - zum Beispiel in Hamburg und Dresden - lassen sich Verbindungen per SMS abfragen. Häufig können hier sogar Sonderwünsche, wie Wege mit möglichst wenigen Treppen berücksichtigt werden.

Wer auf seinem Weg nach Hause sichergehen möchte, dass alles in Ordnung ist, kann sich eine Alarmanlage anschaffen, die ihre Anwender per SMS über besondere Geschehnisse informiert und einen Alarm auslösen. Die Art des Alarms und auch die Empfindlichkeit des Bewegungsmelders lassen sich in der Regel einstellen. Solche Lösungen gibt es bereits ab zirka 300 Euro.

Die Kosten stehen oft im Kleingedruckten

Bei vielen SMS-Services werden zusätzliche Gebühren fällig, die oft nicht durch monatliche Frei-SMS-Pakete abgedeckt werden. Um am Monatsende keine deshalb keine böse Überraschung zu erleben, sollte man sich deshalb vor der Benutzung eines Dienstes über die anfallenden Kosten informieren. Klingen die Rufnummern beispielsweise nicht wie eine übliche Handynummer, sondern haben stattdessen lediglich sechs Ziffern ohne Vorwahl, sollte man sich auf einen Aufpreis einstellen. Wenn man bedenkt, dass die SMS angeblich von ihren Entwicklern ursprünglich als ein reines Abfallprodukt neben der Telefonie konzepiert worden war, ist es schon erstaunlich, was bis heute aus dem Short Message Service geworden ist.