Hardware

Neue FRITZ!Box bevorzugt Sprachdaten

Ab sofort Quality of Service mit der FRITZ!Box Fon WLAN 7170 SL
Von Björn Brodersen

Der Berliner Hardware-Hersteller AVM will nach eigenen Angaben seine FRITZ!Box-Produkte an die Anforderungen entbündelter DSL-Anschlüsse anpassen. Den Endgeräten komme beim reinen DSL-Zugang eine besondere Bedeutung zu, da die Abstimmung des gesamten Datenverkehrs für Sprache und Web ein entscheidendes Qualitätsmerkmal (Quality of Service) ist, teilt der Anbieter heute mit. Ebenso wichtig sei die einfache Installation der VoIP-fähigen Hardware für den Anwender. Deshalb hat das Unternehmen bei dem vorerst an Provider gerichteten Modell FRITZ!Box Fon WLAN 7170 SL die Software so geändert, dass Sprachdaten bevorzugt werden.

Beim reinen DSL-Anschluss wird die Verbindung von der Wohnung zur Vermittlungsstelle - die so genannte Teilnehmeranschluss-Leitung (TAL) - ausschließlich für eine Breitbandverbindung eingesetzt. Der herkömmliche Telefonanschluss der T-Com oder eines alternativen Anbieters fällt weg und die Kunden zahlen so geringere monatliche Grundkosten. Dafür telefonieren sie künftig über das Internet (VoIP) oder hauptsächlich über ihren Mobilfunkanschluss. Das hat gegenüber dem herkömmlichen Festnetzanschluss allerdings auch einige Nachteile. Zum Beispiel sind Handygespräche in der Regel teurer als per Call by Call, VoIP-Nutzer müssen dagegen einige Abstriche bei der Gesprächsqualität oder den Diensten gegenüber den Festnetzverbindungen (PSTN) hinnehmen.

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Automatische Bevorzugung von Sprachdaten

Die FRITZ!Box-Produkte sollen künftig auf den neuen Zugang abgestimmt sein. Die Kombination aus DSL-Modem, WLAN-Router und Telefonanlage erkenne beispielsweise, ob es sich um Sprachdaten handelt, und bevorzuge diese Daten dann automatisch. Auch der Aufbau mehrerer virtueller Verbindungen (Permanent Virtual Circuit) für optimale Sprach- und Datenübertragung werde unterstützt. Der Anschluss der FRITZ!Box an reine DSL-Anschlüsse erfolge künftig direkt an der Telefondose mit nur einem Kabel, ein Splitter werde nicht mehr benötigt. Ein so genanntes Traffic-Shaping kann der Anwender auch schon jetzt manuell mit den FRITZ!Boxen vornehmen, bislang wurde allerdings das Dienstmerkmal QoS nicht unterstützt.

Mit dem neuen Service TR 69 reduziere sich zudem die gesamte Installation allein auf das Stecken der Kabel für Strom, DSL und den PC. Bei TR-069 (Technical Report) entfällt die Eingabe der Anmeldedaten für Internet und Internet-Telefonie. Das erledige künftig die FRITZ!Box im Zusammenspiel mit dem Provider direkt. Dazu werde auf der FRITZ!Box-Benutzeroberfläche lediglich eine PIN-Nummer eingegeben. Anschließend erhalte die FRITZ!Box automatisch alle Einstellungen für Web und Internet-Telefonie direkt vom DSL-Anbieter. Bald könnten die Einstellungen des Providers auch ohne PIN-Eingabe übertragen werden, da sich jeder einzelne DSL-Anschluss in der Vermittlungsstelle zuordnen lässt. FRITZ!Box könnte in diesem Fall nach dem Kabelstecken alle Einstellungen von selbst vornehmen.

Ein weiterer Vorteil der FRITZ!Box-Produkte liege in ihrer Flexibilität, so AVM. Steht beispielsweise nach einem Umzug nur die Kombination DSL/Festnetz zur Verfügung, lässt sich die FRITZ!Box mit einem Firmware-Update auch an diesem Anschluss einsetzen.